Eines vorab: Wer als Berufseinsteiger einen Survival-Guide braucht, sollte sich eventuell nach einem anderen Betätigungsfeld umsehen. Die Agenturszene ist launisch, voller Tücke, auch deshalb stressig und sucht sich wahrscheinlich tagtäglich ihre Opfer unter den Minderbelastbaren bzw. -talentierten.

Dennoch ist Jan Hochbrucks Werk für all jene, die sich von solch unfroher Botschaft nicht schrecken lassen wollen und furchtlos eine Karriere in der Kreativindustrie ansteuern, ein wertvoller Fundus. Und wer kein mit der Gabe der Intrige begabtes, durchsetzungsstarkes Ausnahmetalent ist, sollte diese 247 Seiten ruhig mal inhalieren und sich den letzten Weisheitszahn der idealistischen Illusion ziehen lassen. Ein Blick auf die Kapitel und der junge Gestalter ahnt, was ihm blüht:

  • Vom Praktikum zum Junior Art Director
  • Der erste Job – das erste Jahr
  • Eigene Projekte haben – und durchziehen!
  • Karriere oder Hamsterrad?
  • Hierarchien, Strukturen und Trampelpfade
  • Richtiges Geld für richtige Arbeit
  • »Life-Work-Balance«, Auszeiten
  • Mittel gegen Ausbeutung und Langeweile
  • Gibt es ein kreatives Leben jenseits der 35?

Selbstverständlich haben praktisch alle Kapitel eine nicht ganz unproblematische Pointe. Wer nach der Lektüre dieses, wie der Autor betont, „gnadenlos subjektiven und hemmungslos unkompletten“ Werkes partout immer noch mit den Haien schwimmen möchte, weiß dann zumindest welch dornenreicher Pfad sie oder ihn erwartet und hat sich das Wundern abgewöhnt.

Des Werbers Weisheit gibt es für 24,90€ aus dem Rheinwerk Verlag.

Bildquelle: © 2017 Rheinwerk Verlag GmbH