Hoch in den Bergen des Schweizer Jura, nur ein paar Kilometer östlich von Frankreich, liegt die kleine Stadt La Chaux-de-Fonds. Und diese kleine Stadt ist nun seit Jahrhunderten die Heimat einer beeindruckenden Reihe von herausragenden kreativen Köpfen. Zu denen, die hier geboren wurden, zählt auch Le Corbusier, der im bürgerlichen Leben Charles-Edouard Jeanneret hieß und als einer der größten Gestalter moderner Architektur und modernen Designs gilt. Ebenfalls dort geboren wurden der erfindungsreiche Autohersteller Chevrolet sowie der Dichter und Schriftsteller Blaise Cendrars.
Wichtig in der Geschichte von La Chaux-de-Fonds ist zudem, dass die Kunstrichtung des Jugendstils hier weiterentwickelt wurde: Als das alte Dorf zu Beginn des 20. Jahrhundert einer modernen Stadt wich, kam eine regionale Variante des Jugendstils zum Ausdruck. Es entstand der »Style Sapin« – exklusiv für die aufblühende Uhrenindustrie. Die Anmut dieser Architektur und der Erfindungsreichtum des städtebaulichen Entwurfs, der maßgeblich von Jeanneret geprägt wurde, haben dazu geführt, dass die Stadt inzwischen zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde.Heute vor genau 125 Jahren wurde Le Corbusier, also Charles-Edouard Jeanneret, der unter seinem Künstlernamen aber wohl eher bekannt ist, geboren. La Chaux-de-Fonds gilt zudem als die Hauptstadt der Uhrmacherei. Bevor die Welt ihn unter seinem Pseudonym Le Corbusier kennenlernte, verbrachte der junge Charles-Edouard prägende Jahre in der städtischen Kunstschule, wo er eine Ausbildung zum Graveur und Ziseleur absolvierte.
Man schafft Steine, Holz und Zement herbei. Und mit diesen Materialien baut man Häuser und Paläste. Erfindungsgeist ist am Werk. Aber mit einem Mal berührt es mein Herz, tut mir wohl. Ich bin glücklich und sage: Das ist schön. Das ist Architektur, begleitet von Kunst.
Aus »Vers une architecture«, Le Corbusier, ed. G. Crès, 1923
Der Architekt, Designer, Stadtplaner und Autor belebt noch immer die Atmosphäre in La Chaux-de-Fonds, und wird anlässlich seines Jahrestages von den Uhrmachern von Girard-Perregaux geehrt. Sie arbeiten gemeinsam mit der Fondation Le Corbusier mit Materialien wie Gold, Saphir, Kristall und Stahl, um die Arbeit des großen Modernisten in einer Serie außergewöhnlicher Zeitmesser neu zu interpretieren, die – natürlich – limitiert erhältlich sind.
Dieses Projekt ist die Würdigung von mehr als einem Jahrhundert regionaler Geschichte der Familien Jeanneret und Girard-Perregaux. Bloßer Zufall? Wohl kaum. Vielmehr ist es scheinbar unvermeidlich, wenn zwei prägende Gestalten der kreativen Geschichte in direkter Nachbarschaft zusammenleben. Etwas, das typisch ist für La Chaux-de-Fonds.Das Leben von Le Corbusier trug ihn weit über das Jura hinaus. Er reiste viel und entwarf Gebäude rund um den Globus, in einigen Fällen sogar ganze Städte. Passenderweise gehörte er zu dem Team internationaler Architekten, die den Hauptsitz des United Nations Secretariat Building in Manhattan entwarfen – eine Metapher in Glas, Beton und Stahl für eine eigene globale Bürgerschaft.
Die nächste Seite zeigt das erste Modell der Serie.
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