Die Suchmaschinenoptimierung ist für Websites und Online-Shops ein wichtiger Faktor für die Sichtbarkeit im World Wide Web. Diese Information ist nicht neu, denn schließlich reichen die Anfänge der Search Engine Optimization, besser bekannt als SEO, bereits in die Mitte der 1990er Jahre zurück. Seit dem Launch der heute größten Suchmaschine der Welt im Jahr 1998 hat die Suchmaschinenoptimierung stetig an Bedeutung gewonnen. Heutzutage gehört SEO in jedes Portfolio erfolgreicher Webagenturen. Allerdings ist suchoptimiertes Webdesign ein weiterhin unterschätzter Bereich bei der Erstellung suchmaschinenfreundlicher Websites.
Denn viele Betreiber von Webshops oder Websites gehen noch immer davon aus, dass die Suchmaschinenoptimierung insbesondere den textlichen Content einer Webpräsenz betrifft. Keyword-Recherche zählt deshalb heute zu den Standards für SEO. Diese Annahme, die Streuung geeigneter Keywords sei der Erfolgsfaktor Nummer eins für ein gutes Ranking, ist jedoch ein Trugschluss. Webdesign und SEO müssen Hand in Hand gehen und das so früh wie möglich.
Denn vernachlässigte, aber wichtige SEO-Maßnahmen lassen sich nur sehr schwierig in eine bereits bestehende Website implementieren. Wer also mit dem Gedanken spielt, eine eigene Webpräsenz zu erstellen, sollte von Beginn an strukturiert vorgehen und die grundlegenden Faktoren einer suchmaschinenfreundlichen Website beachten.
Vorüberlegungen für suchoptimiertes Webdesign
Am Anfang der Website-Erstellung steht sicherlich die Frage, was mit der Website erreicht werden soll. In der Regel möchten Unternehmen ihr unternehmerisches Handeln so präsentieren, dass die Aufmerksam neuer Kunden geweckt wird. Entsprechend ist bereits die Auswahl der Domain wichtig und sollte Bezug zum Unternehmen haben. Aber auch die Wahl eines geeigneten Hosting-Anbieters trägt unmittelbar zum Erfolg einer Website bei. Denn langsame Websites erhöhen vor allem eins: die Absprungrate der User.
Weiterhin ist die Wahl eines passenden Content-Management-Systems wichtig. Heute gibt es unzählige CMS mit verschiedenen Schwerpunkten, teils kostenpflichtig, teils unentgeltlich. Doch nicht jedes CMS ist für jeden Anspruch gleichermaßen geeignet. Für suchoptimiertes Webdesign sollte man sich im Zweifel Rat bei einer spezialisierten Webagentur einholen. Denn wer einmal eine Website mit einem ungeeigneten CMS erstellt hat, wird langfristig weder sichtbar noch erfolgreich sein. Ein notwendiger Wechsel wird über kurz oder lang Folgekosten mit sich bringen.
Basics für suchoptimiertes Webdesign
Ist die Wahl für ein CMS und einen passenden Hosting-Anbieter getroffen, geht es an die eigentliche Erstellung der Website. Dabei steht zunächst die Struktur im Fokus, die sich auch in der URL-Struktur wiederfinden lassen sollte. Hier kann ein einfaches Bild helfen: Die Struktur sollte ähnlich wie ein gut sortierter Aktenordner gewählt sein. Der Kunde erkennt auf einen Blick den Zweck und seinen Nutzen der Website. Alle Unterbereiche sind ähnlich wie Trennblätter in einem Ordner übersichtlich strukturiert. Blättert der Kunde zu einem Trennblatt bzw. klickt er auf der Website auf eine Kategorie, ist der Inhalt eindeutig und klar zu erfassen.
Diese klare Struktur soll sich im Aufbau der URL-Struktur zeigen. Denn nicht nur der Kunde möchte rasch sein Ziel erreichen, auch Suchmaschinen werten eine klare URL-Struktur positiv. Dies gilt auch für den Aufbau einzelner Seiten. Eine Hauptüberschrift ist immer eine h1. Und diese h1 kann es nur einmal geben. Idealerweise findet sich die h1 auch in der URL wieder. Auf eine h1 folgt keine h3, sondern immer eine h2. Ein Durcheinander bei der Wahl der Zwischenüberschriften kann das Crawling der Suchmaschine beeinflussen.
Navigation und Menüführung
Neben diesen technisch „internen“ Optimierungen gilt es überdies, den Nutzer so durch die Website zu leiten, dass er schnellstmöglich sein Ziel erreicht. Dazu bedarf es einer geeigneten Navigation. Viele Unternehmen neigen dazu, möglichst Ihr gesamtes Portfolio umfangreich auf der Startseite zu präsentieren. Schließlich soll der User sofort erkennen können, worum es sich bei dem unternehmerischen Tätigkeitsfeld handelt.
Allerdings liegt hier genau die Krux: Überladene Startseiten verwirren den Nutzer und verfehlen deshalb ihr Ziel. Vor der Website-Erstellung ist es also wichtig, die Navigationsstruktur ganz klar auf den Nutzer zuzuschneiden. Eine gute Navigation leitet und führt zum Ziel. Dabei werden wichtige Komponenten hervorgehoben, spezifische Bereiche sind eindeutig gekennzeichnet auf Unterseiten platziert.
Ladezeiten und mobile Optimierung
Die wenigsten Firmen bieten heutzutage ein einzigartiges Angebot. Fast jede Leistung und jedes Produkt ist rasch auf einer anderen Seite gefunden. Deshalb kann sich kein Unternehmen eine Verzögerung in der Anzeige seines Angebots leisten. Lange Ladezeiten minimieren die Conversion-Rate und haben deshalb unmittelbar Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung. Neben dem Hosting-Anbieter beeinflussen auch die Inhalte auf der Seite selbst die Ladezeit.
Bilder und Videos in größtmöglichem Format benötigen meist viel Zeit zum Laden. Nur die wenigsten Nutzer bringen die Geduld auf, beim Aufbau von Bildern zuzusehen. Ist diese Komponente bei desktopbasierten Endgeräten häufig sekundär, kommt sie auf mobilen Endgeräten voll zum Tragen. Websites, die nicht mobiloptimiert sind, haben in Zeiten von Smartphone und Tablet heute kaum eine Chance, konkurrenzfähig zu sein. Denn auch die Suchmaschinen werten die Ladezeit für ihr Ranking.
Die Zukunft: SEO durch KI
An dieser Stelle wäre bis vor ein, zwei Jahren noch zu sagen gewesen, dass Website-Betreiber, die die oben genannten Faktoren für suchoptimiertes Webdesign befolgen, auf dem besten Weg zu einem guten Ranking auf Google & Co. sind. Natürlich mit dem Verweis auf einzigartigen Content mit branchenspezifischen Keywords. Doch inzwischen kommt ein weiterer Aspekt hinzu: die künstliche Intelligenz, kurz KI, der Suchmaschinen.
Schon lange fußt der Erfolg von Websites auf zweierlei Faktoren. Einerseits sind es die oben genannten SEO-Maßnahmen, die für ein gutes Ranking sorgen, weil sie vom Algorithmus der Suchmaschinen erkannt und positiv gewertet werden. Natürlich immer in Verbindung mit dem textlichen Unique Content. Auf der anderen Seite beeinflusst auch der Nutzer direkt den Erfolg einer Website. Denn User verweilen generell länger auf Seiten, die eine gute User Experience und Usability bieten. Eine bestens suchoptimierte Website ist entsprechend erfolglos, wenn der Nutzer sie ohne Transaktion verlässt. Und eine höchst nutzerfreundliche Seite ist genauso erfolglos, wenn sie erst gar nicht gefunden wird.
Im Fokus steht dementsprechend der Nutzer – bislang vor allem deshalb, weil er eine gewünschte Transaktion durchführen soll. Sowohl das User Interfacedesign als auch das Screendesign sind wichtige Instrumente, um die Usability und User Experience von Websites zu beeinflussen. Und genau an dieser Stelle hakt nun die KI der Suchmaschinen ein.
Denn wo Suchmaschinen-Algorithmen bestimmten Mustern folgen, um eine Website zu bewerten, sind KI-Suchalgorithmen weit flexibler. So werten sie nicht nur die Anzahl der Seitenaufrufe, die Absprungrate und die durchschnittliche Verweildauer auf einer Website. Auch bestimmte Faktoren des Webdesigns entscheiden darüber, ob ein User eine Seite als attraktiv und hilfreich wahrnimmt oder nicht. Vereinfacht gesagt werden der KI bestimmte erfolgreiche Websites gezeigt, die alle Kriterien der User Experience und Usability erfüllen. Anhand dieser Daten wertet der KI-Suchalgorithmus zukünftig Websites für sein Ranking.
Fazit
Suchoptimiertes Webdesign hat weiterhin einen entscheidenden Einfluss auf die Sichtbarkeit im World Wide Web. Website-Struktur und Seitenaufbau, übersichtlich gestaltete grafische Elemente sowie eine eindeutige Navigation beeinflussen den Sichtbarkeitsfaktor unmittelbar.
Was bisher vor allem darauf ausgerichtet war, möglichst viele Nutzer zur gewünschten Transaktionen zu führen, gewinnt jetzt auch für SEO an Bedeutung: die Zufriedenheit der Nutzer. Das als User-Intent bezeichnete Kriterium für die Erfüllung der Erwartungshaltung ist eine Herausforderung für Website-Betreiber und Webdesigner gleichermaßen. Denn ab sofort gilt es, Websites mitsamt Struktur, textlichem Content wie auch gestalterischen Elementen so zu aufzubauen, dass sie dem Gros der Nutzererwartung entsprechen. Denn damit entsprechen sie auch dem KI-Suchalgorithmus, der wiederum Einfluss auf den Ranking-Faktor hat.
Ob Algorithmus oder KI-Suchalgorithmus, Website-Betreiber sind weiterhin gut beraten, wenn sie ihre Zielgruppe fest im Blick behalten. Wer sich auf die User konzentriert, die Kriterien für suchoptimiertes Webdesign beachtet und Content mit Mehrwert bietet, hat gute Chancen auf ein hohes Ranking in den Suchergebnissen.
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2 Kommentare
Hildesheimer
Schöner und ausführlicher Artikel, besonders das Thema SEO und KI hat mich interessiert und wahrscheinlich inZukunft gar nicht mehr wegzudenken. Obwohl es irgendwie schon befremdlich ist das ein Algorithmus von einem anderen untersucht wird um darauf bestmöglich zu reagieren. Aber wie heißt es so schön wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Danke für diese hilfreiche inspiration.
Florian
Schöner Artikel. Allerdings irritiert mich der Aufbau mit 2-spaltigen Design. Ich habe erst versehentlich direkt den Sprung nach rechts gemacht, bis ich gemerkt habe, erst die linke Spalte bis unten lesen zu müssen. Dann muss ich wieder ganz nach oben scrollen. Finde ich recht ungewöhnlich bis eher störend.