Der Lucky Strike Junior Designer Award 2018 geht gleich in zwei Kategorien an Studierende der Hochschule Pforzheim, die mit ihren Abschlussarbeiten und Design-Projekten die Jury überzeugen konnten. In der Kategorie „Kommunikation & Medien“ gewann Amalia Blum, Studiengang Visuelle Kommunikation, mit ihrer Bachelorarbeit „Maniera Magazine“. Sven Steinmetz, Studiengang Mode, gewann in der Kategorie „Mode & Material“.
Eine „Besondere Anerkennung“ im Rahmen des Awards erhielt in der Kategorie „Konzept & Prozess“ die Pforzheimer Studentin Madlen Kneile, Studiengang Industrial Design, mit ihrer Arbeit „False Positive Error“. Die Preise vergab die Raymond Loewy Foundation am vergangenen Samstag, 24. November 2018, in Hamburg. „Eine sehr schöne Würdigung der positiven Design-Energien unserer Studierenden, aber auch eine Bestätigung der Design-Exzellenz der Hochschule Pforzheim“, freute sich Professor Michael Throm, Dekan der Fakultät für Gestaltung, über die herausragenden Leistungen aus seiner Fakultät.
Amalia Blum überzeugte die Jury mit ihrer Bachelorarbeit „Maniera Magazine. Eine visuelle Auseinandersetzung mit Entscheidungen“; ein cleveres Magazinkonzept, das die Vorteile des Onlinejournalismus mit dem Lesekomfort eines Print-Magazins kombiniert und einen On-Demand Mechanismus vor den Druckprozess spannt. Alice Chi, Professorin für Visuelle Kommunikation an der Hochschule Pforzheim, hatte Amalia Blums Arbeit von Anfang an betreut. „Die Herausforderung einer ganzen Generation wird in einem mutigen Editorial Design-Konzept voller treffender gestalterischer Entscheidungen visualisiert“, so Alice Chi.
„Eine sehr komplexe Auseinandersetzung mit der Generation ‚Maybe’, mit dem Thema der ‚Entscheidung’, die zu einem intelligenten Produkt auf der Höhe der Zeit führt“, sagte Michael Throm, der als Professor im Studiengang Visuelle Kommunikation die Genese der Arbeit ebenfalls verfolgte. Voller Lob war auch die Jury: „Amalia Blum bietet in erfrischender Weise eine ausführliche ‚Topographie von Entscheidungen‘ an: Inhaltlich, ästhetisch und konzeptionell überzeugt die Arbeit auf unterschiedlichen Kommunikationsebenen durch ihre Leichtigkeit, Stilsicherheit und Tiefe, in welcher die Relevanz und Mechanismen von Entscheidungsfindung untersucht werden. Dadurch gelingt es ihr, eine neue Entscheidungskultur im Zeitalter der digitalen Transformation zu fördern“, so die Begründung von Jurymitglied Professorin Nina Juric.
Sven Steinmetz heißt der stolze Gewinner in der Kategorie „Mode & Material“. Er überzeugte die Jury mit der Bachelorarbeit „ein.schnitt. Das Formweben“, welche die traditionelle Kulturtechnik der Korsettweberei mit digitaler Steuerung verknüpft und als nahtloses 3D-Weben vorstellt. „Ich freue mich besonders, dass bereits zum zweiten Mal in Folge dieser Preis an eine Mode-Abschlussarbeit aus Pforzheim geht, vor allem weil es wieder eine Arbeit betrifft mit zukunftsweisendem Gestaltungsansatz, die sehr innovativ Mode auf den Ebenen Textil und Form vereint“, so Studiengangleiter Johann Stockhammer, Professor für Mode & Accessoire Design an der Hochschule Pforzheim.
Die Jurymitglieder Dr. Angela Schönberger und Professorin Grit Seymour begründen diese Entscheidung wie folgt: „Als zweitgrößter Umweltverschmutzer steht die Textilindustrie in der Verantwortung neue Wege zu gehen. Das 3D-Weben spielt dabei eine wichtige Rolle. Diese Technik ermöglicht Zero Waste Produktion und personalisierte Passformen. Durch den Einsatz ökologisch abbaubarer Materialien wird der Weg zu Cradle-to-Cradle, also einer zirkularen Textilindustrie, aufgezeigt.” Professorin Claudia Throm, die die Arbeit von Sven Steinmetz betreute, ergänzte: „Ich freue mich ganz besonders über die Anerkennung dieser Arbeit, da sie auf herausragende Art und Weise einen fächerübergreifenden und universellen Designansatz verfolgt und eine fast in Vergessenheit geratene historische Textiltechnik mit einer Vision für einen nachhaltigen Umbau der Textilherstellung in der digitalen Zukunft verbindet.“
Lucky Strike Junior Designer Award
Der Lucky Strike Junior Designer Award wird jährlich für Studierende aller Fachbereiche des Designs in der Bundesrepublik Deutschland ausgeschrieben. Er gilt als Gradmesser für die Designausbildung an Hochschulen und ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert, jeweils 2.000 Euro pro Kategorie. Die renommierte Auszeichnung gilt als anerkannte Eintrittskarte in die Designbranche und verschafft dem Nachwuchs ein öffentliches Forum, um wertvolle Kontakte zu knüpfen und ihre Arbeiten einem interessierten Publikum zu präsentieren.
Bilder Copyright: stilwerk
1 Kommentare
Anonymous
Wer dafür eine Arbeit einreicht sollte grundsätzlich über seine moralischen und ehtischen Werte nachdenken.