Galaxy S8

Quelle: samsung.com

Die Katze rund um das Samsung Galaxy S8 ist aus dem Sack. Das Smartphone, sowie der größere Bruder, wurde offiziell vorgestellt und findet langsam aber sicher den Weg in den Handel. In Sachen Hardware und Display hat der Hersteller nachgelegt, aber wie genau sollen Besitzer des Galaxy S7 nun vorgehen? Lohnt sich ein Wechsel oder ist man mit dem Vorgänger noch immer gut bedient? Und wenn ja, unter welchen Umständen ist der Griff zum neuen Flaggschiff zu empfehlen? Genau dies wird in den nächsten Zeilen geklärt.

Der Bildschirm

Im direkten Vergleich fällt natürlich sofort auf, dass das S8 unten und oben nur mehr einen minimalen Rahmen hat. Das Display nimmt also wortwörtlich die komplette Vorderseite ein, was aber auch so manche Änderung mitbringt. Es gibt nun On-Screen-Tasten und der Home-Button musste ebenfalls weichen. Außerdem musste der Fingerabdrucksensor auf die Rückseite gesetzt werden. Nicht zu vergessen ist das neue Format, mit einem Seitenverhältnis von 18,5:9 ist das Flaggschiff breiter und länger geworden. Aber wie sieht es mit der Größe und Auflösung aus? Nun, von 5,1 Zoll steigt der Wert auf 5,8 Zoll. Das ist ordentlich, wirkt sich aber aufgrund der minimalen Rahmen nur bedingt auf den Komfort aus. Berücksichtigt man das neue Format, dann ist die Auflösung gleich geblieben. Es steht 2.960 x 1.440 Pixel gegen 2.560 x 1.440 Pixel. Selbstverständlich kommt in beiden Fällen ein AMOLED-Display im Einsatz.

Fazit: Geht es um die Qualität der Bildschirme, dann ist ein Umstieg unnötig. Möchte man hingegen auffallen und bevorzugt das neue Format, dann ist der Griff zum neuen Modell empfehlenswert.

Der Prozessor

Wenig überraschend verbaut Samsung eine stärkere CPU ins S8. Die europäische Version wird von einem Exynos 8895 angetrieben, die mit 4 GB RAM aufgestockt wurde. Man kann sagen, dass das Flaggschiff für 2017 Leistung ohne Ende hat, doch das ist auch beim S7 so. Die Leistung des Turbo-Prozessors kann derzeit nicht ausgereizt werden, sodass dieser Punkt für einen Umstieg ausfällt.

Fazit: Keine App kann derzeit das volle Potenzial der CPU nutzen, deshalb laufen alle Programme und Apps sowohl auf dem S8 als auch auf dem S7 problemlos. Kein Grund für einen Wechsel.

Die Kamera

Neues Smartphone gleich neue Kamera? Nein, Samsung vertraut auf die Technik des Vorgängers und integriert eine 12-Megapixel-Kamera mit Phasen- und Laserautofokus. Aufpoliert wurde hingegen die Kamera-App, so wurden ein neues Design und neue Filter integriert. Sehenswerte Verbesserungen bietet lediglich die Frontkamera, sie hat nun 8 statt 5 Megapixel und besitzt ebenfalls einen Autofokus.

Fazit: Die Linse auf der Rückseite ist fast unverändert, kein Grund, um einen Umstieg in Betracht zu ziehen.

Bixby

Mit dem Galaxy S8 wird erstmals der hauseigene Assistent Bixby eingeführt. Dieser hat sogar eine eigene Taste erhalten und soll sich super mit Smart Home-Geräten aus dem Samsung-Sortiment verstehen. Klingt doch gar nicht so schlecht oder? Nun ja, wäre da nicht der Nachteil, dass Bixby im Moment noch kein Deutsch versteht und dies erst gegen Ende des Jahres erlernen soll. Aktuell ist der Assistent also unbrauchbar, zudem ist auch noch der Dienst von Google installiert. Es gibt also zwei Sekretärinnen, die um die Gunst des Nutzers kämpfen.

Fazit: Bixby ist momentan kein Grund, um auf das S8 zu wechseln. Erst wenn der Assistent die deutsche Sprache versteht und besser ist als die Konkurrenz, wäre es ein Umstiegsgrund.

Display-Dock

Microsoft hat es vorgemacht, jetzt zieht auch der koreanische Hersteller nach. Mit dem Erwerb der DeX Station lässt sich das Flaggschiff 2017 ohne Probleme an einem Computer-Bildschirm anschließen. Der PC-Ersatz lässt sich dann komfortabel mit Maus und Tastatur bedienen. Zusätzlich gibt es eine Kühlung, eine zügige Ladefunktion und einen Netzwerkanschluss. Ein solches Zubehör steht dem S7 nicht zur Verfügung, deshalb handelt es sich tatsächlich um ein neues und sehr interessantes Feature.

Fazit: Das Smartphone als Desktop-PC nutzen ist nur mit dem Galaxy S8 möglich. Wem diese Funktion wichtig ist, der muss auf jeden Fall umsteigen.

Die Optik

Samsung spricht vom „Infinity Display“, welches zweifellos die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Rahmen wurden jetzt fast vollständig entfernt und der Endverbraucher erhält die volle Display-Ladung. War damals das S7 edge einzigartig auf dem Markt, tritt nun der Nachfolger in diese Stapfen, und das mit Bravour. Bis auf das LG G6 kann niemand eine solch großartige Bildschirmfläche vorweisen.

Fazit: Wer viel Wert auf die Optik legt, dem kann das S8 nur ans Herz gelegt werden. Das Smartphone sieht wie aus der Zukunft und sticht klar aus der Masse hervor.

Der Preis

Günstig ist es nicht, 799 Euro ruft der koreanische Hersteller für sein Flaggschiff aus. Gerechtfertigt? Nun, das ist immer eine Streitfrage. Wenn jemand unbedingt das neue Galaxy S8 mit seinem beeindruckenden Bildschirm haben möchte, der wird diesen Betrag auch zahlen. Wer allerdings die nahezu identische Leistung mit ebenfalls gebogenem Display haben will, der ist mit dem S7 edge um derzeit rund 500 Euro besser dran. So schnell wird sich beim Preis des neuen Top-Modells auch nichts ändern, der Kauf sollte also gut überlegt sein.

Fazit: Sparfüchse sollten zum S7 edge greifen, Nutzer mit dem Drang nach der neuesten Hardware haben mit dem S8 mehr Freude.

Zusammenfassung

Aus technischer Sicht hat sich zwischen dem Galaxy S8 und dem Galaxy S7 nicht viel getan. Die Leistung hat sich nur minimal erhöht und auch die Kamera macht keine entscheidend besseren Bilder. Was jedoch fürs Flaggschiff 2017 spricht sind das fast rahmenlose Display, das neue Seitenverhältnis und die wieder hervorragende Verarbeitung. Was heißt das nun für S7-Besitzer? Wer die edge-Variante besitzt, der muss definitiv nicht sofort umsteigen. Die Unterschiede sind einfach zu gering und rechtfertigen den Aufpreis von rund 300 Euro nicht. Hat man allerdings noch ein älteres Modell wie das S5, dann ist der Wechsel durchaus lohnend. Zu guter Letzt kommt es dann auch auf die finanzielle Situation an, ob ein Umstieg infrage kommt oder nicht.