„Information ist schön und ein Leben ohne Informationen ist unmöglich.“ Es sind Zitate wie diese, die Martin Oberhäuser für uns besonders interessant machen.

Martin, bereits aus einem früheren Artikel bekannt, ist ein diplomierter und mehrfach ausgezeichneter Kommunikationsdesigner und spezialisiert auf Informations- und Interfacedesign. In seiner bisherigen Karriere konnte er zum Beispiel für Kunden wie Adidas, Audi oder BMW tätig werden.

Martin Oberhäuser

Für DesignBote beantwortete Martin einige Fragen und gab dabei spannende Einblicke in seine Vergangenheit, seine Meinung zu Design und seine Wünsche für die Zukunft. Am Ende des Artikels findet ihr noch ein paar aktuelle Arbeiten von dem jungen Mann aus Hamburg.

Warum wurdest Du Designer?

Das hat zum einen sicherlich mit meiner Erziehung zu tun. Meine Eltern sind beide sehr Design-affin und üben ebenfalls kreative Berufe aus. Zum Anderen hat mich an gutem Design schon immer die Kombination aus wundervoller Ästhetik und sachdienlicher Funktionalität überzeugt. Als Designer kann man Menschen über die Optik ansprechen und zusätzlich wertvolle Informationen und Botschaften transportieren. Und natürlich bin ich auch wegen dem ganzen Geld und den Frauen Designer geworden. 😉


Welche Bedeutung hat für Dich Design?

Wie schon angedeutet, muss gutes Design für mich vor allem eins leisten: Es soll nicht einfach nur optisch aufhübschen, sondern durch Mittel der Gestaltung und Kreativität Probleme aufzeigen, Hilfestellungen geben und Dinge einfacher verständlich machen. Natürlich darf die Optik hierbei nicht zu kurz kommen, denn nur wenn etwas visuell ansprechend ist, wird es überhaupt wahrgenommen. Aber bei einem soliden und gut durchdachten Konzept entsteht die visuelle Ästhetik zumeist von ganz alleine. Das unterscheidet Design für mich auch von der Kunst – es darf kein reines Ornament sein, sondern muss einem Zweck dienen und einen Mehrwert haben. Form follows Funktion also.

Welche Ziele hast Du im Bezug auf Design und Gestaltung?

Ein Ziel ist sicherlich den Stellenwert von Design hierzulande zu stärken. Design wird von Vielen immer noch als notwendiges Übel angesehen, dass es halt irgendwie braucht um etwas zu verkaufen. Viel zu Wenige erkennen das Potential von Design und setzen es mit Werbung gleich. Dabei gibt es so viele Bereiche in denen Design helfen kann, dass Leben zu vereinfachen und zu verbessern. In den USA sind viele der großen Firmen schon einen wichtigen Schritt weiter und buhlen um die Besten Kommunikations-Designer – um eigene hochklassige Design-Teams aufzustellen. Das klingt inzwischen abgedroschen aber nicht umsonst nennt jeder Unternehmenschef die Firma Apple als Vorbild. Und so ist auch zu erklären, dass ein Großteil meiner Kunden eben nicht aus Deutschland, sondern aus den USA kommt.

Hast Du Vorbilder (im Bereich Design und außerhalb)?

Eins meiner gestalterischen Vorbilder ist Nicholas Feltron. Ein herausragender Informations- und Interface Designer der schon früh das Zusammenspiel von Daten/Informationen und astethischem Design zu seinem Steckenpferd gemacht hat. Ich durfte ihn vor einigen Monaten bei Facebook in Palo Alto persönlich kennen lernen. Lustigerweise ist er vor kurzem von Facebook als Lead Designer angestellt worden, was die Ambition vieler amerikanischer Unternehmen unterstreicht, dem Design eine neue Bedeutung zuteil werden zu lassen.

Was ist Deine persönliche Motivation für den Beruf als Designer?

Wie schon mehrfach erwähnt, motiviert mich vor allem der Glaube daran, dass Design viele Bereiche des Lebens essentiell vereinfachen und verbessern kann und zudem auch noch attraktiver erscheinen lässt. Ich spreche hier nicht nur von Grafik- und Interface-Design sonder natürlich auch von Produkt-Design und anderen angrenzenden Bereichen. Design kann durch kreative Techniken vieles sichtbar machen, was sonst verborgen bliebe. So kann Design auch in der Forschung einen großen Beitrag leisten, Informationen so zu filtern und aufzubereiten, dass sie besser zu verstehen und zu verwenden sind. Daher lautet meine persönliche Philosophie auch: Information ist schön und ein Leben ohne Informationen ist unmöglich. Aber wir brauchen jemanden, der die Masse uns umgebender Information filtert und in etwas Les- und Nutzbares verwandelt.

Wie wird sich in Deinen Augen unser Beruf in den kommenden Jahren verändern?

Aus gestalterischer Sicht verschiebt sich der Schwerpunkt natürlich vermehrt in den interaktive Bereich. Nicht nur das Internet, Fernsehen oder Smartphones steigern den Bedarf an Interface- und User-Experience-Designern, inzwischen benötigt jeder Fahrkartenautomat, jedes Messgerät oder jedes Auto die kreative Hand von fähigen Screendesigner und Informations-Architekten. Außerdem glaube ich, dass sich der Trend weiter fortsetzen wird und Design einen immer höheren Stellenwert bekommt. Nicht zuletzt die große Informationsflut und die Masse an Problemen des 21. Jahrhunderts machen kreative Herangehensweisen immer wichtiger, um neue Problemlösungen zu finden. Ich will Design aber gar nicht zum Allheilmittel weltlicher Probleme hoch stilisieren. Es ist und bleibt auch ein Wirtschaftszweig der oft nur verkaufsfördernd eingesetzt wird. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass Design in immer neue Bereiche vordringen und einen wichtigen Beitrag leisten wird.

Wir danken Martin für dieses Gespräch und wünschen ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute!

Labbler Music Community Interface

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Infographic Calendar 2012

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Travel Website Redesign

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Brockhaus Encyclopedia Infographics

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Weitere Arbeiten findet ihr hier:
Martin auf Behance
Martin auf FaceBook
oberhäuser.info Designstudio