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Am 16.03.2011 hat die Generalsekretärin der UNESCO in Paris offiziell die Aufnahme der Stadt Graz in das internationale Netzwerk der kreativen Städte bekannt gegeben. „Mit der Ernennung zur City of Design befindet sich Graz nun auf Augenhöhe mit anderen Design-Städten wie St. Etienne, Berlin, Shanghai, Kobe oder Bu enos Aires“, freut sich Mag. Siegfried Nagl, Bürgermeister der Stadt Graz.

City of Design zu sein heißt, einen klaren Kopf und ein heißes Herz unter einen urbanen Hut zu bringen.
Favela Gold, Musiker

Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann hat mit der Gründung der CIS (Creative Industries Styria) im Jahr 2007 den Grundstein für die Bewerbung von Graz zur UNESCO City of Design gelegt. In der neuen Wirtschaftsstrategie nimmt die Kreativwirtschaft als Querschnittsmaterie einen besonderen Stellenwert ein: Sie erwirtschaftet im Großraum Graz jährlich 1,5 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung, das entspricht einem Anteil von 14 Prozent. Rund 40.000 Arbeitsplätze in der Steiermark zählen zum Bereich Kreativwirtschaft, die Tendenz ist weiter steigend.

Kampagne in Graz zur Benennung der City of Design

Kampagne zur Benennung der City of Design

Als UNESCO City of Design wird der bereits eingeschlagene Weg weiter gegangen. „Wobei dieser Weg als Gestaltungsprozess unter Einbeziehung aller Beteiligten gesehen werden muss, bei dem es gilt, Design in den Alltag der Stadt quer über alle Abteilungen und Disziplinen einfließen zu lassen. So kann die Stadt durch Design ihr individuelles Gesicht entwickeln“, betont Vizebürgermeisterin Lisa Rücker.

Die Bewerbung als City of Design war eine richtige Entscheidung. Denn Kreativität ist ein wichtiger Rohstoff, den wir nun heben wollen.
Mag. Siegfried Nagl, Bürgermeister Graz

Die Aufnahme in die UNESCO-Liste der Cities of Design ist zeitlich nicht beschränkt, Graz ist also permanent City of Design. „Der Gestaltungsprozess muss daher langfristig ausgerichtet sein“, erklärt CIS-Geschäftsführer Mag. Eberhard Schrempf. „In unserem Verständnis ist Design als gelebte Haltung und Ausdruck einer urbanen und nachhaltigen Kultur zu verstehen, die die intelligente Gestaltung von Lebensraum als zentralen Wert ansieht.“

Von der City of Design profitieren werden alle Lebensbereiche, angefangen von der Benutzeroberfläche der Stadt über das Selbstverständnis der Grazerinnen und Grazer bis hin zur Wirtschaft – etwa dem Tourismus, dem Handel oder der Gastronomie. Letztlich sollte der Prozess dazu führen, dass die Marke »Made in Styria« langfristig zur Erfolgsmarke auch für ganz Österreich wird. Die CIS war während der vergangenen dreieinhalb Jahre die Bewerbungsführerin und hat in diesen Jahren mit vielfältigen Projekten die Kreativwirtschaft positioniert. So zum Beispiel mit

  • dem Designmonat, durch den Graz einen Monat lang der Nabel der heimischen und internationalen Designwelt ist,
  • dem designforum Steiermark, einer modernen Präsentations- fläche für Designerinnen und Designer sowie designrelevanten Projekten im Kunsthaus Graz,
  • dem Projekt Designers in Residence, das Designer und Unter- nehmer zusammenführt,
  • dem Architekturexport, mit dem Ziel, steirische Architektur ver- stärkt international zu positionieren oder
  • der Erlebniswelt Wirtschaft, wo bereits 15 Unternehmen ihre Pforten für Interessierte öffnen und Innovationen erlebbar machen.
Shopauszeichnung mit einer statischen Folie

Teil der Kampagne: Shopauszeichnung mit einer statischen Folie

Design ist mehr als nur Styling. Design ist vor allem kein Ergebnis, sondern ein Gestaltungsprozess, der von unten heraus entwickelt werden muss. Graz zur Designstadt zu machen – zu diesem Schritt hat sich die Stadt mit der Gründung der Creative Industries Styria (CIS) bereits im Jahre 2007 entschlossen und das Thema »Design« in der Agenda der Stadt verankert. Der UNESCO-Titel City of Design ist keine Auszeichnung für bereits Geleistetes, im Gegenteil: Jetzt geht die Arbeit erst richtig los, denn City of Design gilt als Auftrag an die Zukunft.

Titel ohne Mittel

Im Unterschied zum Titel »Kulturhauptstadt« bedeutet die UNESCO- Auszeichnung als City of Design vor allem eines: Die UNESCO steuert kein Geld bei und der Titel ist nicht wie bei der Kulturhauptstadt auf ein Jahr beschränkt. Graz ist und bleibt somit City of Design. Das bedeutet, Design als ganzheitlichen Gestaltungsprozess bei der Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen und Services für die Gesellschaft sowie als Schnittstelle zwischen Kunst und Technik zu etablieren und nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraumes möglichst viele attraktive Projekte durchzuführen. Die Herausforderung lautet, Design in den Alltag der Stadt quer über alle Abteilungen und Disziplinen einfließen zu lassen und zu leben. Die Stadt muss langfristig beweisen, den Titel zu verdienen.

UNESCO Cities of Design

Graz ist die erste österreichische City of Design! Wir gratulieren.

graz-cityofdesign.at