In der großen Ausstellung KLEUREYCK. VAN EYCK‘S COLOURS IN DESIGN präsentiert das Designmuseum Gent Arbeiten von mehr als 100 internationalen Künstlerinnen und Designern aller Disziplinen. Sie eröffnet am 13. März und ist bis zum 16. September 2020 als einer der Höhepunkte des Van Eyck-Jahres 2020 zu sehen.

Die Ausstellung zeigt Arbeiten von belgischen aber auch internationalen zeitgenössischen Künstlern und Designerinnen, die sich von der revolutionären Verwendung von Farbe in den Bildern van Eycks inspirieren ließen. 11 Designer, die zum Teil in disziplinübergreifenden Gruppen arbeiten, wurden eingeladen, Installationen und Kollaborationen speziell für das Museum zu entwickeln. Diese Arbeiten werden neben grundlegenden Forschungen über die Natur und Wirkung von Farbe gezeigt.

Den Höhepunkt der Ausstellung bildet der „Pigmentweg“, ein Parcour aus 13 Farb- und Materialgruppen und 100 sorgfältig ausgewählten Objekten, die vom Universum der Farben in van Eycks Meisterwerk, dem berühmten Genter Altar, inspiriert sind. Die Ausstellung wird dazu auch ausgewählte Werke aus den umfangreichen museumseigenen Sammlungen zeigen.

FrantiŠek Vízner. Bowl with peak, 2002. Sculpture

FrantiŠek Vízner. Bowl with peak, 2002. Sculpture

Zu den präsentierten Künstlerinnen und Designern gehören:

Anish Kapoor, Großbritannien (Vantablack)
Hella Jongerius Lab, Niederlande (Farbenfrohes Schwarz)
Atelier NL, Niederlande (Ocker)
Studio Plastique, Belgien, in Zusammenarbeit mit Wonderglass, Italien (Indigo-Blau)
Anton Alvarez, Schweden (IKB, International Klein Blue)
Nendo, Japan (Hellblau)
Ronan & Erwan Bouroullec, Frankreich (Grün)
Sigve Knutson, Schweden (Grün)
Fernando Laposse, Mexiko (Cochenille-Pink)
Andrés Reisinger, Spanien (Pink)
Kevin Rouff, USA (Schlammrot)
Muller Van Severen, Belgien (Rot)
Max Lamb, Großbritannien (Dunkelrot)
Juliette Clovis, Frankreich (Weiß)
Touche-Touche, Belgien (Gelb)
Tinus Vermeersch, Belgien (Gold)
Studio Truly Truly, Niederlande (Orange)
Sabine Marcelis, Großbritannien (Goldorange)
Faye Toogood, Großbritannien (Erdbraun)
Audrey Large, Frankreich (Schillerndes Pink/Violett)
David Bielander, Schweiz (Silber)
Patricia Urquiola, Italien (Vielfarbig)
Christien Meindertsma, Niederlande (Vielfarbig)
Atelier lachaert dhanis, Belgien (Vielfarbig)

Über die Ausstellung sagt die Kuratorin Siegrid Demyttenaere: „Jan van Eyck malte nicht nur mit Gefühl und künstlerischem Ansatz, sondern auch mit Wissen. Er wusste viel über über Physik, Chemie und Perspektive. Er malte mit Licht. Die für diese Ausstellung beauftragten Designer wurden alle nach Gent eingeladen, um die Restaurierung des van Eyckschen Genter Altars zu besuchen und sich von diesem Meisterwerk inspirieren zu lassen. Mit dieser Ausstellung möchte ich die vielschichtige Natur von Designprozessen offen legen und den Besuchern zeigen, dass Design viel mehr ist als die Entwicklung eines Objekts: Forschung, Wissen, Technik, Talent und Teamarbeit müssen zusammenkommen, um das finale Resultat zu erzielen.“

Das Designmuseum Gent ist das einzige Museum in Belgien mit einer umfangreichen internationalen Designsammlung. Der Museumskomplex, der im historischen Zentrum von Gent liegt, besteht aus einem imposanten Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert mit einem modernen Flügel. Das Museum besitzt eine umfassende Sammlung belgischen Designs sowie Arbeiten führender internationaler Designer, die vom Jugendstil Henry van de Veldes bis zum zeitgenössischen Avantgardedesign reichen.

Die Ausstellung ist eine Koproduktion mit lille3000 und Lille Métropole 2020 World Design Capital. Kuratorin der Ausstellung ist Siegrid Demyttenaere, in Zusammenarbeit mit Co-Kuratorin Sofie Lachaert.

Ettore Sottsass. Vase n ° 4 , 2006

Ettore Sottsass. Vase n ° 4 , 2006

Anschrift Design Museum Gent

Design Museum Gent, Jan Breydelstraat 5, 9000 Gent, Belgien
www.designmuseumgent.be

Zu den Kuratorinnen

Siegrid Demyttenaere, Kuratorin, ist Gründungspartnerin und Kreativdirektorin der Zeitschrift DAMN°. Sie ist die Inhaberin von Waterproof, einem Büro für visuelle Kommunikation mit nationalen und internationalen Auftraggebern aus verschiedenen kreativen Geschäftszweigen, und hat kürzlich FonsAndré, eine kreative Residenz in Südfrankreich, mitbegründet. Darüber hinaus arbeitet Demyttenaere als freie Art Direktorin für Unternehmen und Institutionen. Sie lehrt an der Kunstschule in Gent, sitzt in einer Reihe von Jurys und arbeitet als Ausstellungsorganisatorin und Kuratorin. Zu ihren jüngsten Projekten gehört u.a. die Poème-Brut-Ausstellung im Designmuseum Gent.

Sofie Lachaert, Co-Kuratorin (atelier lachaert dhanis), ist eine bildende Künstlerin, die sich in ihrem Werk mit der Überwindung der konventionellen Klassifizierung von Kunst und Handwerk auseinandersetzt. Sie ist eine Expertin im Forschungsbereich Kunst und Kunsthandwerk und lehrt an Schulen und Organisationen weltweit. Das Atelier lachaert dhanis ist Vorstandmitglied des Ma festival und der gemeinnützigen Organisation artecetera und Botschafter von Corizom und der Michelangelo-Stiftung.

Andrés Reisinger (co-designer Júlia Esqué), Hortensia Chair, 2018-2019 © Andrés Reisinger & Júlia Esqué

Andrés Reisinger (co-designer Júlia Esqué), Hortensia Chair,
2018-2019 © Andrés Reisinger & Júlia Esqué

Über das Jan van Eyck-Jahr in Gent

Im Jahr 2020 feiert die belgische Stadt Gent den Künstler Jan van Eyck. Das ganze Jahr über gibt es Ausstellungen, Konzerte, Theater, spezielle Stadtrundgänge, thematische Food-Events, einen Van Eyck-Laden mit maßgeschneiderten Designerprodukten und als einzigartige Sportveranstaltung den Jan Van Eyck-Marathon, an dem Jeder teilnehmen kann.

Das Jahr wird mit der Eröffnung eines neuen, speziell errichteten Besucherzentrums in der St.-Bavo-Kathedrale seinen Höhepunkt erreichen. Dort wird van Eycks Meisterwerk, der Genter Altar, ständig ausgestellt sein, begleitet von einer Ausstellung, die dank hochmoderner technischer Mittel und mithilfe virtueller Realität die religiöse und kunsthistorische Bedeutung des Altars erklärt, der mit dem architektonischen Erbe der Kathedrale eng verbunden ist. https://visit.gent.be/en/omg-van-eyck-was-here

 

Bildquellen:
Titelbild, Bild 1 und 2: Design Museum Gent  / Lauren Butcher (Bolton & Quinn)
Bild 3: © Andrés Reisinger & Júlia Esqué