Corporate Publishing ist ein Begriff, der häufig im Zusammenhang mit Markenidentität und unternehmerischem Handeln gebraucht wird. Frei übersetzt könnte es sich um Veröffentlichungen von Unternehmen in jedweder Form handeln. Doch welche Informationen genau zählen eigentlich zum Corporate Publishing? Und über welche Kanäle werden diese veröffentlicht? Ist Corporate Publishing möglicherweise dasselbe wie Web-Publishing oder Content Marketing?
Corporate Publishing – Was wird wie veröffentlicht?
Das Corporate Publishing ist ein wichtiger Teil der Unternehmenskommunikation. Laut Branchenverband Forum Corporate Publishing handelt es sich bei Corporate Publishing um die journalistisch aufbereitete Informationsvermittlung von Unternehmen. Bis vor ein paar Jahren war diese Art der Unternehmenskommunikation noch als „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ bekannt.
Die Vermittlung von Informationen erfolgte insbesondere über Print-Medien. Magazine und Zeitschriften für die Kunden wie auch für die Mitarbeiter waren gängige Kommunikationskanäle. Aber auch Zeitungen und Hefte für Mitglieder einer bestimmten Kontaktgruppe des Unternehmens, zum Beispiel für die Lieferanten, die Aktionäre oder andere Partner, zählten zu den gern genutzten Publikationen.
Wer heutzutage im Gespräch bleiben und zeitgemäß erscheinen möchte, veröffentlicht seine Informationen crossmedial. Ein Print-Magazin, was beispielsweise quartalsweise herausgegeben wird, könnte auf die Zielgruppe in unserer digitalen Welt ein wenig altbacken wirken. Eine Website mit eigenem Blog, ein wöchentlich verschickter Newsletter oder der täglich aktualisierte Social-Media-Kanal zählen heute zum modernen Medienmix. Das Ziel ist es, dem Adressaten mit Corporate Publishing einen Mehrwert zu bieten, idealerweise mit einer ansprechenden Kombination aus Information und Unterhaltung.
Seit wann gibt es Corporate Publishing?
Während sich das Web-Publishing aus der Erfindung des World Wide Web entwickelte und stetig an Bedeutung gewinnt, ist das Prinzip des Corporate Publishing weitaus älter. Das erste bis heute nachweislich publizierte Kundenmagazin hieß „The Furrow – A journal for the american farmer“ und wurde im Jahre 1895 veröffentlicht. Das Magazin, was sich selbst als der Rolling Stone im Agrarsektor betitelt, gibt es bis heute – natürlich inzwischen auch als Online-Version.
In Deutschland und Europa scheint das Corporate Publishing kurz vor der Zeit des Ersten Weltkriegs erstmals Beachtung gefunden zu haben. Ein entsprechendes Dokument findet sich in Form der Zeitschrift „Der Pelikan“ von 1912. Die damalige Farben- und Tintenfabrik Pelikan aus Hannover ließ in ihrem Vorwort „Künstler, Kunstgewerbler, Kunsthistoriker und Schulmänner des In- und Auslandes“ zu Wort kommen, wie in dem Erstling zu lesen ist. Die Kundenzeitschrift erschien bis 1971.
Corporate Publishing in Zeiten des Internets?
Die sogenannten Neuen Medien und Online-Kanäle bieten ein Vielfaches an Möglichkeiten gegenüber der reinen Print-Publikation. Magazine und Zeitschriften wurden früher verschickt oder möglicherweise an passenden Standorten ausgelegt. Wer sie las und wer sie postwendend in den Papierkorb beförderte, ließ sich nicht messen. Entsprechend wusste das Unternehmen auch nicht, welche Informationen generell Anklang fanden und welche nicht.
Welchem Zweck dient das Corporate Publishing?
Interessante Artikel rund um das Unternehmen fördern die Kundenbindung. Journalistisch aufbereitete besondere Aktionen, die das Unternehmen in ein positives Licht stellen, wecken das Interesse der Zielgruppe. Corporate Publishing soll redaktionellen Ansprüchen gerecht werden und mit interessantem Content für eine Stärkung der Corporate Identity sorgen. Gut umgesetzt können entsprechende Informationen auch für das Branding genutzt werden.
Content Marketing und Corporate Publishing müssen heute Hand in Hand gehen, um der Zielgruppe ein möglichst homogenes und vertrauenswürdiges Bild zu vermitteln. Für Unternehmen lohnt es sich, ein gewisses Budget und auch einen realistischen Zeitfaktor für die Erstellung eines Kommunikationskonzepts einzuplanen. Denn die Corporate Communication ist neben dem reinen Handeln des Unternehmens ein immens wichtiger Faktor für die Außenwirkung und die Glaubwürdigkeit.
Informativer und gleichzeitig unterhaltsamer Content, publiziert über geeignete Kommunikationskanäle, sorgt für eine Steigerung der Bekanntheit und stärkt die Markenbindung. Unternehmen, die Social-Media-Kanäle zusätzlich schlau für interaktive Zwecke nutzen, wecken Emotionen, bleiben im Gespräch und schaffen bestenfalls einen Wiedererkennungseffekt.
Wichtig bleibt, dem Adressaten des entsprechenden Contents immer einen gewissen Mehrwert zu bieten. Ein aufmerksamer Leser merkt heutzutage sofort, wenn es sich um eine plump versteckte reine Werbemaßnahme handelt.
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