Computational Design „Formfelder“ sind mathematisch geformte Wandpaneele aus Holz. Im Vordergrund steht die Verknüpfung von Design und akustischer Funktion. Basis für die Formgebung der Einzelstücke sind eigens entwickelte Computeralgorithmen. Dadurch gleicht kein Paneel dem Anderen. Perfektion entsteht durch die Auswahl hochwertigster Materialien und die Symbiose aus maschinengesteuerter CNC-Fertigung und traditionellem Schreinerhandwerk.

Computational Design

Simon Vorhammer, Vorhammer Computational Design

Der Hintergrund von Simon Vorhammer in den Bereichen der parametrischen Architektur und digitalen Fertigung gaben den Anstoß zur Gestaltung dieser algorithmischen Oberflächen. Das Design dazu ist 2017 im Rahmen des Innenausbaus des Blitz Music Clubs in der ehemaligen Kongresshalle des Deutschen Museums in München entstanden.

Jeder Raum prägt unsere Wahrnehmung und Stimmung. Form, Farbe und Klang verändern unser Wohlfühlen und ästhetisches Empfinden. Formfelder sind mathematisch geformte Wandpaneele aus Holz, die Design und akustische Funktion miteinander verknüpfen. Ihre Oberfläche wird durch mathematische Strukturen definiert – Algorithmen. Diese eigens entwickelten Algorithmen erzeugen Muster, die jede Oberfläche zu  einem unverwechselbaren Unikat machen – Formfelder. Das gestalterisches Prinzip vereint digitale und handwerkliche Ästhetik. Formfelder verändern den Raum und sie können noch mehr: sie elektrisieren.

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Algorithmisches Design

Ein Algorithmus besteht ähnlich wie ein Rezept aus Zutaten und Handlungsschritten, durch welche ein bestimmtes Ziel erreicht werden soll. Beim Design dieses Algorithmus geht es nicht darum, das Ergebnis, sondern den Prozess zu definieren. Hinter jedem Formfeld steht ein eigenes mathematisches Formelwerk, das bestimmte Gestaltungsprinzipien, kontextuelle Einflüsse sowie Material- und Werkzeugeigenschaften in Einklang bringt. Dabei erzeugt dieser Algorithmus immer ein eigenständiges Resultat, abhängig von den Parametern, die das System durchlaufen.

Die Gemeinsamkeiten zweier Paneele, welche derselben Struktur angehören, sind unverkennbar – sie gleichen sich jedoch nie.

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Digitale Handwerkskunst

Die Algorithmen gehen Hand in Hand mit der Bearbeitung in der Schreinerei. Die mathematische Funktion liefert den CNC-Maschinen exakte Informationen, damit aus dem rohen Holz ein Formfeld Relief in subtraktivem Verfahren entsteht. Der letzte Schritt besteht in der händischen Veredelung der Oberflächen durch Politur und Wachsöl.

Akustik

Jedes Wandpaneel ist aus mehreren Schichten aufgebaut. Auf der Rückseite der Reliefoberfläche befindet sich ein umlaufender Rahmen. Dieser sorgt dafür, dass das Objekt trotz Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und Temperatur in gerader Form bleibt. Er umschließt einen Hohlraum, der Platz für akustische Dämmwolle bietet. Das Wandpaneel wird über eine rückseitig angebrachte Hängeleiste wie ein Bild aufgehängt.

Die schallstreuende Wirkung kann durch absorbierende Eigenschaften ergänzt werden. Dabei gibt es die Möglichkeit einer klassischen Lochperforation oder einer Mikroperforation. Hier wird die Oberfläche mit einer Vielzahl kleiner Löcher versehen, die aus der Ferne weitgehend unsichtbar sind. Akustische Messungen zeigen, dass der Lochabsorber vor allem im unteren Sprachbereich effektiv ist.

About

Formfeld Strukturen werden seit 2016 von Vorhammer Computational Design entwickelt. Die Faszination für mathematische Strukturen in der Natur und der Hintergrund von Simon Vorhammer in den Bereichen der parametrischen Architektur und digitalen Fertigung gaben den Anstoß zur Gestaltung dieser algorithmischen Oberflächen. Dabei besteht die Motivation darin, Synergien aus Gegensätzen zu schaffen: Design und Funktion, Komplexität und Minimalismus, digitale Fertigung und traditionelles Schreinerhandwerk.

Credits Simon Vorhammer  www.formfeld.net