In grauer Vorzeit begann die Geschichte der braunen Brause als eine Art Tonikum für von schwerer Tropenluft schon ganz schlaffe Plantagenbesitzer und deren stets vornehm bleiche Gattinnen. Ein dickes Sirup aus Pflanzenextrakten, Koffein und – so will es die Legende – Colanuss und Cokablätter, wurde mit Sodawasser aufgespritzt und in kleinen Schlückchen genippt. Davon versprach man sich angeblich eine erbauliche Wirkung auf Herz und Kreislauf der verweichlichten Damen und Herren. Was aber wirklich drin ist, das ruht – auch angeblich – als süßes Geheimnis in einem Tresor in der Konzernzentrale in Atlanta, Georgia.

Coca Cola Zero Sugar

Foto: Coca-Cola

 

Anno heute hat die süße Limo aus den Südstaaten ihren Siegeszug durch praktisch alle Kühlschränke der Welt hinter sich und aus den kleinen Schlückchen sind längst Millionen von Litern geworden, ein marketinggetriebener Konsum, der weltweit, so ist zu vermuten, zu einigem Übergewicht beigetragen haben könnte. Immerhin munkelt man, dass in einem Liter 40 Würfel Zucker gelöst seien. Der Versuch mit Coca Cola Life eine mit Stevia gesüßte Coca Cola zu etablieren, erscheint nur mäßig erfolgreich. Grün passt scheinbar zu Coke wie ein pinker Teller zum Schnitzel.

Doch Coca Cola wäre nicht Coca Cola, wenn nicht schon bald auch ein zuckerfreies Produkt für die Zuckerphobiker im Regal gestanden hätte um sie als Konsumenten zu behalten bzw. zurückzuholen. Und genau diese gute alte Coke Zero kommt jetzt, angepasst an den allgemein standardisierten Markenauftritt, im neuen Outfit zurück. Sogar Chefsommelier Manuel Neuer äußerte sich im Spot schwer begeistert, wie nah doch jetzt der zuckerfreie Geschmack an den des süßen Originals heranreicht. Intime Kenner der Materie erkennen das Produkt am „unverwechselbaren Look: dem roten Coca-Cola Design mit dem schwarzen Mantel der Coke Zero Sugar“.

Man kann nur staunen, was die nimmermüden Forscher und Forscherinnen in den Laboratorien des Softdrink-Riesen leisten. Tja. Und was lernen wir daraus? Vielleicht hilft uns ja die finale Szene von ‚Burn After Reading‘ weiter? (2:29)