KONSUM, ÖKOLOGIE UND DIE FRAGE NACH DEM GUTEN LEBEN
Carsten Buck
Mutter, Gesellschaft für Design & Vermarktung GmbH
Als altgedienter ‘Werber’ kennt der Autor die Strategien der Verführung aus dem Effeff. Seit fast 20 Jahren betreibt er sein eigenes Designbüro ‚Mutter‘ und macht sich als gedungener Stratege und Gestalter nützlich.
Carsten Buck engagiert sich seit einer Dekade mit der von Michael Braungart und William McDonough ersonnenen ‚Cradle to Cradle‘ (C2C) Produktions- und wirtschaftsweise bei der es praktisch keinen Abfall mehr geben soll. In Deutschland eher unbekannt, ist C2C zum Beispiel in der niederländischen Provinz Limburg längst ein wichtiges Leitmotiv politischen Handelns. Carsten Buck ist in Deutschland einer von einer Handvoll von Braungart zertifizierter ‘C2C Design Consultants’.
Auf der Suche nach einer praktikablen und dennoch sinnenfrohen Alternative balanciert der Hamburger mit ‘Zombie Design’ zwischen radikalem Konsumverzicht, im Sinne der Postwachstumsideologen und hemmungslosem Powershopping. Carsten Buck verkneift sich angenehm den erhobenen Zeigefinger und skizziert als ‘dritten Weg’ eine von Design getriebene Ökologie, die zugleich den Menschen wie auch die Umwelt Genüge tut. Buck akzeptiert dabei den Konsum als freudespendendes Kulturgut, weiß aber auch um sein destruktives Potenzial für die Natur. Er sieht im ‘Design’ eines Produktes die Quelle für 80% seiner Umwelteffekte und sucht – auch deshalb – nach einer alternativen Gestaltungsstrategie.
Ein Automobildesigner kommt zu Wort, der Status Quo der Modeindustrie wird erörtert und das Smartphone mitsamt seiner Effekte wird untersucht. Ein Denkanstoß für ein ‘Design für die Ewigkeit’ entlässt den Leser schließlich wieder in eine wirkliche Welt, die sich nur wiederwillig ändern lassen will.
Doch sind überhaupt Autos, Smartphones oder Mode denkbar, die der Umwelt nicht schaden? Zombie Design ist ein Aufruf zu verantwortlichem Design, fordert ein radikales Umdenken der Wirtschaft und ist zudem auch noch eine unterhaltsame Lektüre für fernsehbefreite Winterabende.
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