Seit ein paar Tagen erscheinen die britische Zeitungsinstanz The Guardian und der Welt älteste Sonntagszeitung The Observer im kompakten Tabloid-Format. Das ‚Berliner‘ war den Herausgebern, wohl auch angesichts kontinuierlich sinkender, verkaufter Auflage, zu teuer geworden. Die um ‚mehrere Millionen Pfund‘ kostengünstiger zu produzierenden Kompaktversionen sind Teil eines mehrjährigen Gesundungsplanes.

Parallel wurden auch die Online-Versionen einem Facelifting unterzogen. Mit stolzen 2,-£ pro wird The Guardian die teuerste Kompaktzeitung in Großbritannien sein. Laut PressemitteilungStehen der neue The Guardian wie auch The Observer als qualitativ anspruchsvolle internationale Nachrichtenmarken auch zukünftig für seriösen, vertrauenswürdigen Journalismus.“

Goodbye good ol‘ blue

Nach 13 Jahren präsentiert sich der markante Titel nicht mehr im typischen Guardian-Blau sondern in Schwarz. In Print wie auch digital wird die Satztypo Guardian Egyptian beibehalten. Dass die Wortmarke ‚The Guardian‘ – wie schon 2005 von den Typografen Paul Barnes und Christian Schwartz gestaltet – jetzt zwei Zeilen einnimmt, befremdet vor dem Hintergrund des angestrebten kompakten Auftritts.

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Bildquelle: The Guardian

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Bildquelle: The Guardian

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Bildquelle: The Guardian

 

Die wichtigsten Änderungen:

Eine aktualisierte Farbpalette für Print und Online mit kräftigen, auffälligen Farben rund um die Kernthemen des Guardian-Journalismus: Nachrichten, Meinungen, Sport, Kunst und Lifestyle.

Eine neue Schriftart namens „Guardian Headline“, die einfach, selbstbewusst und effektvoll ist. Der neue Font wurde in Zusammenarbeit mit der Design-Agentur Commercial Type entwickelt, die schon die  „Guardian Egyptian“ gestaltet hat.

Trotz des kleineren Formats bleibt die Haupttext-Schriftart gleich – mit geringfügigen positiven Änderungen bei Größe, Zeilenabstand und dem allgemeinen Satzbild, um die Lesbarkeit zu verbessern.

Katharine Viner, Chefredakteurin von Guardian News & Media, sagte:

„Seit wir vor sieben Monaten unsere Pläne für einen Formatwechsel angekündigt haben, und nach einer spannenden Zeit voller Kreativität, Phantasie und Konzentration bin ich begeistert von dem Ergebnis: eine ganz neue Zeitung, die  mutig, klar und attraktiv rüberkommt und dabei immer noch unverkennbar The Guardian ist. Es war auch eine phantastische Chance unsere Website und Apps neu zu gestalten. Der neue Guardian wird ein Ort für große Ideen, für Debatten, für klares Denken und neue Sichtweisen sein. Unser Wechsel zum Tabloid-Format ist ein großer Schritt, um The Guardian finanziell tragfähig zu machen und sicherzustellen, dass wir auch in Zukunft in wegweisenden Journalismus für kommende Generationen investieren können.“

Alex Breuer, Executive Creative Director, Guardian News & Media:

„Beim neuen Design steht die Lesbarkeit im Mittelpunkt, mit einem neuen Headline-Font und einer neuen Farbpalette als Kernelemente. Im Vordergrund steht das mutige neue Impressum, das den Stellenwert und den Auftrag des Guardian in der heutigen turbulenten Berichterstattung repräsentiert. Mit einer flexibleren Seitenaufteilung in Print und Online und dem stärkeren Einsatz von Fotojournalismus und Infografik ist unser neues Design einfach, selbstbewusst und stylisch und bietet unseren Lesern auf allen unseren Plattformen das bestmögliche Erlebnis.“

Das Redesign leitete der Creative Director Guardian News & Media, Alex Breuer mit hauseigenen Gestaltern in Kooperation mit Chris Clarke von der Agentur Ben Longden.

Plain blank newspaper with copy space.

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Was meinen unsere LeserInnen?

Bekanntlich stehen Leser von Papierzeitungen optischen Veränderungen eher skeptisch gegenüber. Das Resultat der Aktualisierungsbemühungen wird denn auch kritisch diskutiert.

Wie denken DESIGNBOTE LeserInnen über den neuen Look? Über Ihre Kommentare an redaktion@designbote.com freuen wir uns schon jetzt!