Prof. Thomas Noller, Pro-Rektor für Internationales und Hochschulentwicklung an der privaten University of Europe for Applied Sciences zur Kooperation mit dem Royal College of Art, einem kostenlosen Kurs zum Thema Künstliche Intelligenz im Design.
Die Verbindung von Innovation, Design und Kreativität ist nur ein Thema mit dem sich die University of Europe for Applied Sciences (UE) an ihrem „UE Innnovation Hub“ in Potsdam beschäftigt. Jetzt ist die Hochschule eine exklusive Kooperation mit dem Royal College of Art (RCA) eingegangen, um Studierende in einem 9 wöchigen Online/Offline Hybridkurs strategisches und angewandtes Wissen zur Interaktion zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz im Design näher zu bringen.
Auskunft hat uns UE-Pro-Rektor für Internationales und Hochschulentwicklung und Professor für New Media Design Thomas Noller gegeben:
Herr Professor Noller, Sie sind Initiator der Kooperation mit dem Royal College of Art an der UE. An wen genau richtet sich der Kurs?
Der Designkurs richtet sich in seiner ersten Version an alle neuen Studierenden der UE, die sich für die Masterstudiengänge Visual Experience Design, New Media Design und Innovation Design Management an einem der UE-Campus eingeschrieben haben und ihren Hauptstudiengang mit dem Kurs „Designing Services and Products with Artificial Intelligence“ des RCA verbinden möchten. Im Falle einer Fortsetzung der Kooperation erwägen wir, den Kurs auch für interessierte Studierende anderer Studiengänge zu öffnen, weil das Thema ja eigentlich für alle relevant ist.
AI ist ja in aller Munde. Aber worum geht es denn genau bei „Designing Services and Products with Artificial Intelligence“?
Es ist in aller Munde, aber gleichzeitig handelt es sich gewissermaßen um eine „Black Box“, denn wir wissen nicht, was da genau passiert mit uns. Die Systeme und Einsatzgebiete entwickeln sich so schnell, dass wir mit einem tieferen Verständnis der intrinsischen Mechanismen und der möglichen Auswirkungen kaum hinterherkommen. Gleichzeitig wird das alles (noch) überwiegend von Wissenschaftlern und Ingenieuren vorangetrieben – die Rolle, die Designern und Designerinnen in diesem Prozess zukommt, ist dagegen noch weitgehend undefiniert, meines Erachtens aber absolut essenziell, denn als „Anwälte des Benutzers“ vertreten letztere ja die „menschliche“ Seite dieser socio-technologischen Revolution.
Inhaltlich geht es in dem Kurs daher erst einmal darum, zu identifizieren, in welchen Bereichen von Design (und darüber hinaus) AI bereits heute schon zum Einsatz kommt und welche Aufgaben sie dort genau übernimmt. Wie werden AI-Anwendungen in der Dienstleistungs- und Produktgestaltung nutzbar gemacht? Welchen Mehrwert schaffen sie dort? Wo unterstützt AI den gestalterischen Prozess, in dem z.B. „niedere“ Aufgaben an sie delegiert werden können, während der Mensch sich verstärkt auf das konzentrieren kann, was zur Zeit noch keine KI zu leisten im Stande ist, nämlich kreativ zu sein?
Wie ist der Kurs aufgebaut und was sind die Inhalte?
Didaktisch verbindet der Kurs theoretische und praktischen Lernerfahrungen und instruiert die Teilnehmenden in einem Team von 3-4 Studierenden aus jeweils unterschiedlichen Studiengängen ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten, das AI Aspekte beinhaltet. Hierzu hat das RCA einen übergreifenden Themenkatalog erstellt aus dem jedes Team ein Thema auswählt, um es dann mit einer vertieften Recherche und/oder einem Prototypen zu durchdringen. Exemplarische Themencluster sind „Future of Water“, „Future of Waste“ oder “Future of Safety”. Die Gruppenarbeit wird durch wöchentliche Live Input-Sessions mit Lehrenden des RCA ergänzt.
Darüber hinaus sollen die Studierenden reflektieren, welche Konsequenzen der Einsatz von AI auf die Bereiche haben kann, in denen sie benutzt wird. Da geht es einmal um ethische Aspekte, die unweigerlich mit diesem Themenkomplex verbunden sind (wer ist z.B. haftbar, wenn die AI eine „falsche“ Entscheidung getroffen hat), aber auch um die Frage, inwiefern die immer breitere Anwendung solcher Systeme das Arbeitsfeld, Selbstverständnis und die Verantwortlichkeit des zukünftigen Designers verändern – also genau jener jungen Menschen, die an der UE bald ihren Abschluss machen.
Wofür ist dieses Wissen nützlich?
Das Verständnis von KI ist heutzutage für Designerinnen und Designer unumgänglich, denn genau wie die Digitalisierung an sich, wird die Verbreitung von Künstlicher Intelligenz früher oder später alle Ebenen unserer entwickelten Gesellschaften erfassen. Dabei geht es nicht darum zu wissen, wie man ein AI-System programmiert oder technisch implementiert. Vielmehr sollen Möglichkeitsfelder benannt werden, wo der Einsatz von KI einen wichtigen (positiven) Unterschied machen könnte. Als Beispiel sei hier die Spracherkennung und Steuerung genannt, die ihre Anfänge zwar schon vor 40 Jahren nahm, aber eigentlich erst jetzt, durch den Einsatz lernfähiger Systeme, einen Punkt der Reife erreicht hat, wo sie sich als wirkliche Alternative zur „traditionellen“, vorrangig visuellen Mensch-Maschine-Interaktion anbietet. Es ist nicht Gegenstand des Kurses, eine Spracherkennungssoftware zu programmieren, sondern es geht darum, zukünftige Einsatzgebiete dafür zu benennen und gleichzeitig die (momentanen) Grenzen solcher Systeme zu analysieren.
So sollten Designer und Designerinnen auch immer im Auge behalten, welche Daten in das AI-System gefüttert werden, woher diese Daten kommen und zu welchem Zweck sie verarbeitet werden. So kann Spracherkennungssoftware natürlich nicht nur in Kontexten zum Einsatz kommen, die mich unterstützen, sondern eben auch in Situationen, wo ich identifiziert und überwacht werde und das möglicherweise gar nicht mitbekomme. Diese Ambivalenz von Technologie zu meistern wird in der Zukunft eine der größten Herausforderungen für Designer und Designerinnen sein und der Kurs spricht diese Herausforderungen auch gezielt an und benennt Strategien, wie man damit umgehen kann.
Warum bietet die UE einen kostenlosen Kurs an?
Wir sind eine private Hochschule, die sich selbstverständlich von anderen Hochschulen abheben will und muss. Sie hat sich verpflichtet, die zukunftsorientierte Entwicklung von Fähigkeiten und interdisziplinären Lehrformaten zu fördern, im Einklang mit der Praxis und nach den höchsten internationalen Standards.
Darüber hinaus zeigen wir mit diesem Kurs einmal mehr, dass auch an privaten Hochschulen in Deutschland – die ja oft den Ruf haben, rein kommerziell ausgerichtet zu sein – wichtige Diskurse stattfinden, die neben der reinen „Praxisbildung“ auch aktuelle gesellschaftliche, kulturelle und politische Relevanz enthalten.
Über die University of Europe for Applied Sciences (UE)
Die University of Europe for Applied Sciences mit Standorten in Berlin, Potsdam („UE Innovation Hub“), Hamburg, Iserlohn und dem Virtuellen Campus („Campus in the cloud“) ist eine staatlich anerkannte private Hochschule. Sie bildet in der Kombination von Tech, Data, Wirtschaft und Design digitale Pioniere von Morgen aus und fokussiert sich auf die Vermittlung relevanter Schlüsselfertigkeiten für die Jobmärkte der Zukunft – indem sie traditionelle akademische Modelle aufbricht.
Insbesondere mit dem innovativen und zukunftsgewandten Virtuellen Campus, bei dem es sich um eine langfristige, strategische Initiative der University of Europe for Applied Sciences handelt, verfolgt sie das Ziel, eine Hochschule der Generation von morgen aufzubauen. In den drei Themenbereichen Business, Sport und Psychologie, Art und Design sowie Tech und Software werden Gestalter und Entscheidungsträger ausgebildet, die Kreativität, unternehmerisches Denken, Praxisnähe, Internationalität und virtuelle Innovation vereinen.
Die University of Europe for Applied Sciences bietet Bachelor-, Masterstudiengänge sowie duale Bachelor-, und ein MBA Programm an. Die Hochschule wurde institutionell vom Wissenschaftsrat für die maximale Laufzeit von zehn Jahren akkreditiert und von der Akkreditierungsagentur FIBAA systemakkreditiert. U-Multirank hat die UE als Weltmarktführer in der internationalen Ausrichtung anerkannt und sie als eine der TOP 10 Hochschulen in Betriebswirtschaftslehre im Bereich Qualität der Lehre eingestuft.
Weitere Infos:
https://www.ue-germany.com
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