Gif Animation:
Das Projekt „100 Ways to Move an A“ von Designstudent Ricardo Meyer untersucht die typografischen Möglichkeiten von dynamischer Schrift im Bewegtbild. Als persönliches Projekt ist es parallel zu einer Semesteraufgabe an der FH Potsdam entstanden und setzt sich in der Gestaltung von 100 bewegten Zeichen mit dem Designprozess auseinander.
Dynamic Type

Inhalt der Semesteraufgabe im Kurs Motion Basis bei Prof. Klaus Dufke war die Entwicklung einer Bewegtschrift und deren Anwendung im Kontext eines Corporate Designs. Eine sogenannte dynamische Schrift (oder Dynamic Type) zeichnet sich dadurch aus, dass jedes einzelne Zeichen des Schriftsatzes als eigenständig animiertes Element vorliegt und beliebig kombiniert werden kann.

Inspiration des Projekts war die Arbeitsweise und einer der Leitsätze „If you work it will lead to something“ von Sister Corita Kent, einer bedeutenden Nonne, Künstlerin, Lehrerin, Philosophin und Aktivistin in den 1960er Jahren. In Anlehnung einer ihrer Aufgaben an die Schüler/innen über die Gestaltung von 100 Zeichnungen innerhalb einer Woche, wurde die Idee für einen Zeichensatz im Experiment gesucht und das Ziel gesetzt innerhalb des Semesters 100 unterschiedliche bewegte A’s zu entwickeln.

Als Rahmenbedingung wurde ein Mindestmaß an formalen und technischen Aspekten festgelegt. Die Animation sollte loopfähig sein und vier Sekunden dauern. Ein weißes, einheitlich positioniertes A in der Museo Sans 700 bildet die Basis jedes bewegten Zeichens. Ausgehend der Bedingungen wird im dreidimensionalen Raum frei mit den Funktionen der Software Cinema4D experimentiert. Cinema4D wurde gewählt, da es ein intuitives Arbeiten mit vielseitigen Funktionen erlaubt. Um den Ausbau des Zeichensatzes für die Animation offen zu halten, wurde darauf geachtet, dass sich jedes A mühelos mit allen anderen Zeichen austauschen lässt. Die gerenderten Ergebnisse wurden folgend in Adobe After Effects ausgerichtet und gesammelt.

Durch die quantitative Gestaltung wird ein analytischer Grundgedanke im Prozess unterdrückt und gestalterische Barrieren werden durchbrochen. Die Gestaltung von 100 Zeichen hilft den Blick auf das Einzelne zu verlieren und die Angst vor dem nicht-perfekten Ergebnis zu beseitigen. Der Gedanke daran, dass gute Resultate weniger gute Nebenprodukte bedingen, macht ein freies Arbeiten möglich. Während zuvor oft der Ablauf von der Idee bis zum Endprodukt durchdacht wurde, trägt das Arbeiten nach dieser Methode dazu bei sich leichter auf den kreativen Prozess einzulassen. Denn im Nachhinein betrachtet entstanden die spannenderen und einzigartigeren Resultate aus Fehlern und Zufällen.

dynamische SchriftBewegtbildBewegtschift100 Ways to Move an Abewegte Zeichen

Weiterführende Links:

Link zum vollständigen Projekt:
https://www.behance.net/gallery/76803627/100-Ways-to-Move-an-A
Website:
https://www.ricardomeyer.de/
Instagram:
https://www.instagram.com/ric_mey/