Skoobe ist ein digitaler Buchverleiher der Verlagsgruppe Holtzbrinck in Kooperation mit Bertelsmann (über die Tochterfirmen Random House und Arvato Services). Und hat nun endlich ihr geradezu kindlich wirkendes Büchermännchen, so putzig es auch sein mag, einem neuen Logo geopfert. Der richtig große Wurf ist dies allerdings auch nicht.
Skoobe knüpft in seiner gesamten Gestaltung an audible sowie weitere vergleichbare Dienste an. Das ist – an sich – auch kein Verbrechen, solange das Design eine eigene Identität zu tragen vermag. Dem vorneweg das Logo des Unternehmens, im Idealfall, eine einzigartige visuelle und kognitive Wiedererkennung verspricht. Genau das ist dem Münchner Unternehmen, das seit 2012 kräftig gewachsen ist, leider nicht gelungen.
So angenehm das neue Signet, das eine Bücherblume darstellen soll, vor allem auf Esoteriker, Yogalehrer und Asiaten (Lotusblüte) wirken mag, so wenig eingängig ist es doch – und überaus der Verwechslung unterworfen. Hier einfach mal, auf die schnelle, vier gegriffene Beispiele:
Wer sich bei Google um ein bisschen Sucheingabe bemüht, der findet – allein unter dem Suchbegriff Yoga – eine erdrückende Vielzahl mehr an vergleichbaren Logos. Wenn auch nicht alle bereits Verwendung finden, sondern vielmehr Vorschläge von Designer aus dem Bereich Stock-Fotos sind, sie zeigen doch auf Anhieb die Schwäche des neuen Skoobe-Logos auf: Einzigartig ist das neue Logo nicht. Auch eine Bücherblume, wie Skoobe nicht müde wird zu betonen, ist für uns nur im Entferntesten zu erkennen.
So gut und weich und angenehm das neue Design auch sein mag, schon Unitymedia hätte ich dieses Logo zugetraut. Die Assoziation zu deren »Lotusblüte« war jedenfalls auf den ersten Blick vorhanden. Warum kann das Logo nicht ähnlich spannend, wie der Name des Unternehmens sein, dessen Bedeutung sich erst nach Hinweis*, oder eifrigem Ausprobieren erschließt?
Wir haben unser Branding erneuert, um der Entwicklung der letzten Jahre Rechnung zu tragen. Standen früher die technischen Lösungen für das digitale Lesen im Vordergrund, spielen heute Umfang und Qualität des Buchangebots, Inspiration für neue Literatur sowie die Unbeschwertheit bei der Nutzung eine wichtige Rolle. Skoobe bietet als digitale eBook-Flatrate Kunden absolutes Lesevergnügen – das soll sich auch in der Gestaltung widerspiegeln.
Constance Landsberg, CEO von Skoobe
Liebe Frau Landsberg: Vergnügen macht die neue Gestaltung nicht wirklich. Angenehm ist sie dennoch. Angenehm beliebig und damit schön angepasst an den Mainstream. Wahrscheinlich wird sie funktionieren. Wir würden uns dennoch ein bisschen mehr eigene Identität wünschen!
*: Den Hinweis enthalten wir nicht vor: Lies Skoobe mal rückwärts. Falls das nicht hilft: Aufschreiben! 😉
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