Och nee, nicht schon wieder: Jetzt stehen nicht nur das neue Jahr und seine 366 Tage vor der Tür, sondern auch neue Herausforderungen ins Haus. So fragt euch z. B. jeder, was eure guten Vorsätze fürs neue Jahr sind. Wie wäre es, wenn euch ihr in diesem Jahr wirklich überlegt, wo ihr ständig nach dem gleichen Muster vorgeht und es eigentlich keine Kunst wäre, eurem Arbeits-Design mehr als nur einen neuen Schliff zu geben.

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Ausgetretene Pfade sind schmaler, als man denkt

Klar habt ihr „eure“ Ressourcen, die ihr immer nutzt. Inspirierende Bilderkataloge oder -seiten im Internet sind ja echt praktisch. Aber probiert doch mal etwas Neues: Sucht nach den Fotos und Grafiken, die jeden Tag von Designern angeboten werden und speichert diese Nachschlagewerke in euren Favoriten. Und klar: Frutiger ist wirklich eine tolle Schrift. Es wär’ jedoch der Knaller, wenn ihr erstmals seit 2008 mit einer anderen Schrift arbeitet – schließlich gibt es geschätzte 100.000 davon. Darüber hinaus warten viele nützliche Apps und Shortcuts darauf, von euch genutzt zu werden.

Beim Datensicherungs-Roulette auf Schwarz setzen

Ihr speichert wichtige Daten, Fotos, Layouts und Grafiken auf einem USB-Stick oder einzig und allein auf der lokalen Festplatte. Wisst ihr, was mit diesem Satz nicht stimmt? Das Satzzeichen: Da gehört ein Fragezeichen dahinter, besser wären 20. Wer das macht, steht auf sich selbst erfüllende Prophezeiungen („Ich hab’ doch immer gewusst, dass das schiefgeht“), heißt Jesus oder hat sich die Naivität eines Eineinhalbjährigen bewahrt. Denkt so oft es geht an Command + S und speichert eure Daten mindestens auf einem externen Laufwerk. Noch besser, ihr nutzt einen Cloud-Service wie Dropbox oder Google Drive.

Zu wenig Selbstkritik und Eigenlob

Haha, wie gern sieht man sich doch alte, hässliche und nicht aktualisierte Internetseiten an. Was gibt es da doch für peinliche Sachen. Ist euch dabei schon mal in den Sinn gekommen, die eigene Seite drei Jahre nach Fertigstellung auf Aktualität, Schreibfehler und sonstige Bugs zu überprüfen? Ihr kennt doch das Sprichwort vom Schuster und seinen Schuhen, oder?! Darüber hinaus hat es noch keinem geschadet, ein bisschen mehr die eigenen Vorteile und Leistungen in den Vordergrund zu rücken. Pssst, nicht weitersagen: Das nennt man Eigenwerbung.

Robinson Crusoe, die Insel und der langer Bart

Wisst ihr, was das Schöne an einer einsamen Insel ist? Man ist allein. Wisst ihr, was das Doofe an einer einsamen Insel ist? Man ist allein. Soll heißen: Robinson Crusoe hatte einen langen Bart und ebenso die Geschichten, die er erzählen konnte. Also: Geht (zumindest virtuell) raus und tauscht euch aus. Verlasst die „Comfort Zone“ und springt auch mal ins kalte Wasser. Hey, ihr könnt schwimmen – und das Wasser fühlt sich schnell viel wärmer an.

„Gut“ ist gut

Aber eben nicht „Sehr gut“, muss man ergänzen. Meistens liegt es an der Zeitnot, dass Dinge nicht einen Optimierungsgrad von 100 % erreichen. Ihr kennt das: Die letzten Änderungen und Gedanken sind die wichtigsten. Gebt euch nicht mit dem zweitbesten Resultat zufrieden. Vermeidet, dass eure Arbeit als „okay“ oder „nett“ bezeichnet wird (denn „nett“ ist die kleine Schwester von Sch…). Erarbeitet euch 2016 den Ruf eines Designers, dessen finale Projekt-Stunden das Tüpfelchen auf dem i sind – „i“ wie „icing on the cake“. Es kommt eben nicht darauf an, wie gut man ist, sondern wie gut man sein will.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein erfolgreiches Jahr 2016!