SatOne trashyard 2006

SatOne (Rafael Gerlach, *1977) ist Illustrator und freischaffender Künstler in München, ursprünglich aus Venezuela. Der gelernte Grafikdesigner entdeckt schon früh sein Interesse an Graffiti, entwickelt seinen Stil aber intensiv weiter und findet zu einer Formensprache, die einen faszinierenden Mittelweg aus Technokratie und der Bebilderung von Fantasiewelten begeht.

Die Figuren wirken futuristisch-abstrakt, entbehren aber durch organische Formen und Gesichter nie einer gewissen Milde. Die gekonnte Mischung aus graphischem Stil und freien Acryl-Elementen bringt Spannung und öffnet Welten, in denen Grafikdesign, Illustration und Abstract Art zu einer untrennbaren Einheit verschmelzen.

Es sind Bilder im „möglich“-Modus, die SatOne für die Ausstellung „of might and may“ zusammengestellt hat. Dieser Konjunktiv steht aber nicht nur für das Sinnen über potentielle Motive, sondern auch für ein geschmeidiges Huschen zwischen den Stilen: Der erste Blick mag auf Wurzeln im Graffiti hindeuten. Dagegen aber spricht die sehr bewusste, reduzierte Farbwahl (Materialien: Sprühfarbe, Acryl, Buntstifte).

Die technische Präzision lässt an Grafikdesign, an digitales Arbeiten denken – aber festlegen lässt sich die Kunst nicht. Nun ist „urbanism“ zwar keine Kunstrichtung, aber vielleicht der passendste Begriff für die Arbeiten von SatOne: Großstadtanonymität und Diversität treffen auf Sentimentalität, Sehnsucht nach Natur und lyrische Elemente, Roboter und Gebilde, die an Fertigungsstraßen erinnern treffen auf organische Formen aus der Natur.

SatOne (Rafael Gerlach)SatOne hat in unterschiedlichen Agenturen gearbeitet und ist seit 2002 freischaffender Künstler und Illustrator. Ausstellungen fanden bereits in Deutschland, Frankreich, Canada und Spanien statt; auf der documenta12 war er Teil der „24/7 Art Production“.

In der xhoch4 Galerie stellt er bis 2. April 2009 abstrakte Arbeiten aus, die Fragezeichen aufwerfen aber mit einem so weitläufigen interpretatorischen Freiraum aufwarten, dass der Betrachter nie verloren zurückbleibt – „of might and may“ eben.

Vernissage ist am Freitag, den 20. Februar 2009 um 19 Uhr in der xhoch4 Galerie, Kuperstraße 15, 85049 Ingolstadt. Herzliche Einladung!

Über xhoch4

»design plus kultur« ist der Slogan von René Arbeithuber, Christian Bolza, Daniel Lange und Boris Schmelter, den Inhabern des Designbüros. Ihre gemeinsamen Wurzeln liegen im Graffiti. Ein Forum, das bald zu schmal werden sollte, in alle Himmelsrichtungen wucherte und 2003 nach ersten Ausstellungen in leerstehenden Geschäftsräumen schließlich im professionellen Kommunikationsdesign mündete.

Parallel zur angewandten Designtätigkeit, treibt man die eigenen freien Arbeiten voran, kollaboriert genreübergreifend mit internationalen Künstlern auf den eigenen Ausstellungen und engagiert sich im kulturellen Bereich. Richtungsweisende Devise und Auswahlkriterium für alle Projekte aus dem Hause xhoch4 ist das gestalterische Manifest: Individuelle Ästhetik anstelle arrivierten Stilgehorsams.

Was bleibt: xhoch4 ist kein Designbüro im konventionellen Sinn. Es handelt sich vielmehr um ein Designkollektiv, das einer Ideologie folgt, die eine Trennung von Grafik, Graffiti, Kunst und Kultur nicht mehr zulässt..

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Website der Galerie xhoch4