Nach langen Jahren gemeinsamer Entwicklung brachten Verner Panton und Vitra 1967 den Panton Chair zur Produktionsreife – als ersten aus einem Stück geformten Vollkunststoff-Freischwinger der Geschichte. 1968 konnte der formal und fertigungstechnisch revolutionäre Stuhl auf der Möbelmesse imm in Köln erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Von da an begann sein steiler Aufstieg zu einem Symbol einer ganzen Epoche. 50 Jahre nach der Erstpräsentation legt Vitra 2018 zwei limitierte Editionen des ikonischen Klassikers auf: den Panton Chrome und den Panton Glow.
Panton Chrome
Verspiegelte Oberflächen hatten Verner Panton schon immer fasziniert und wie kaum ein anderer Designer hat er im Lauf seiner Karriere immer wieder mit verschiedenartigen Spiegeleffekten gearbeitet. Das ist an seinen Möbel- und Leuchten-Entwürfen ebenso ablesbar, wie an vielen seiner expressiven Interieurs. Mit dem Panton Chrome geht ein alter Traum des Designers in Erfüllung: Bereits Anfang der 1970er Jahre lotete er die Möglichkeit aus, dem Panton Chair eine verspiegelte Oberfläche zu geben. Wegen seiner dynamisch geschwungenen Formen schien ihm der Stuhl dafür besonders prädestiniert, doch lag damals eine spiegelnde Beschichtung des Stuhls wegen ihrer Kratzempfindlichkeit weit außerhalb aller technischen Möglichkeiten. Heute, fast 50 Jahre später, steht ein sicheres, wenn auch aufwendiges Verfahren zur Verfügung, das hoch spezialisierte Handarbeit erfordert. Der brillante Spiegeleffekt des Panton Chrome entsteht durch eine Metallisierung, die in verschiedene Lackschichten eingebettet wird. Dieser komplexe Lackaufbau ist einerseits flexibel genug, um die eichten Verformungen des Stuhlkörpers eines Panton Classic bei Belastung mitzumachen und andererseits so robust, dass die empfindliche Oberfläche effektiv geschützt wird. Der Panton Chrome ist ab März 2018 erhältlich.
Panton Glow
Verner Panton interessierte sich zeitlebens für neue Technologien, Techniken und Materialien. Bei vielen seiner futuristischen Einrichtungen arbeitete er mit Licht, Farben und leuchtenden Elementen. Insbesondere für seine legendäre Installation Visiona 2 von 1970 entwickelte er Wände und Decken, die dank ihrer Anordnung und Farbgebung von selber zu leuchten schienen und dem Raum einen psychedelischen Ausdruck gaben. Vor diesem Hintergrund hat Vitra in Abstimmung mit Marianne Panton, Verners Ehefrau, den Panton Glow entwickelt: Auf die rohe Polyurethanschale des Panton Classic werden in sorgfältiger Handarbeit fünf Schichten eines mit Nachleuchtpigmenten versehenen
Lacks aufgetragen und abschließend mit einem hochglänzenden Schutzlack versiegelt. Die Leuchtpigmente laden sich am Tageslicht auf und geben bei Dunkelheit ein blaues Licht ab. Die fast geisterhafte Erscheinung eines in der Dunkelheit leuchtenden Panton Glow hat etwas Mystisches und lässt den bekannten Klassiker – wortwörtlich – in einem neuen Licht erscheinen. Der Panton Glow ist ab Juni 2018 erhältlich.
Die beiden limitierten Editionen Panton Chrome und Panton Glow sind nicht nur starke Eye-Catcher, die die skulpturalen Qualitäten des Entwurfes jeweils auf ganz eigene Art und Weise zum Ausdruck bringen, sondern zugleich funktionale, vollwertig einsetzbare Möbelstücke.
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