Petrol Station Iraq Kurdistan, 2016 Foto Stephan Pramme

Petrol Station Iraq Kurdistan, 2016 Foto Stephan Pramme

„Ich will niemanden davon überzeugen, dass der Monobloc schön ist. Die Schönheit liegt eher in seinen Eigenschaften. Er ist leicht, stapelbar, wetterfest, abwaschbar, kaum kaputt zu kriegen, er kostet kaum was, was wollen Sie denn mehr von einem Möbel? Insofern ist es wirklich das beste Möbel der Welt!“ … sagte Jens Thiel, Sammler und Design-Afficionado dem SWR.
Thiel war Ideenstifter für die Ausstellung im Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Die Idee für den „Monobloc“, einen wetterfesten und federleichten Sessel aus einem Guss, verdanken wir einem gewissen Verner Panton. Hier ist auch der Urahn des weißen Plastiksessels zu sehen: Der „Fauteuil 300“ kam 1972 aus dem Studio des französischen Ingenieurs Henry Massonnet, der die rationelle Fertigung auf unter zwei Minuten ermöglichte und somit das Möbel spottbillig machte. So billig, dass er wahrscheinlich ein paar Schreiner arbeitslos gemacht hat… Dafür wird seine unzählbare Nachkommenschaft inzwischen auf allen Erdteilen genutzt, treibt in den Weltmeeren und geht bei Unwettern (zusammen mit den Gartenpavillions) so zahlreich fliegen, dass wir uns ruhig mal die Frage stellen dürfen, ob das Plastikding denn nun Fluch oder Segen ist…

Der Ur Monobloc von HenryMassonnet 1972 | Foto Jürgen Hans

Der Ur-Monobloc von HenryMassonnet 1972 | Foto Jürgen Hans

Monobloc – Ein Stuhl
Vitra Design Museum, Weil am Rhein
bis 18. Juni 2017
täglich von 10-18 Uhr

http://www.design-museum.de/de/ausstellungen/detailseiten/monobloc-ein-stuhl-fuer-die-welt.html
http://www.modocom.de/akademie/DiplomDesign05/Thiel/Thiel.htm
http://www.plastikstuhl.de/