Zu Beginn des Jahres hat Shutterstock den Creative Trends Report veröffentlicht und vorausgesagt, dass schwarze, minimalistische Designs und Texturen dieses Jahr besonders angesagt sein werden. Schließlich bieten neue und dunklere Schwarztöne Künstlern unendliche Möglichkeiten. Aber wie setzt man die Farbe Schwarz als zentrales Gestaltungselement am Besten in Szene? Flo Lau, Associate Creative Director bei Shutterstock, gibt Tipps und verrät Tricks wie Designer die Tiefe und den Kontrast von Schwarz nutzen können, um eindrucksvolle Kreationen zu erstellen.
Abstrakte schwarze Muster und Hintergründe
Um schwarz für einen gemusterten Hintergrund oder sogar für ein zentrales Gestaltungselement zu verwenden, eignen sich abstrakte Formen besonders gut. Sämtliche geometrische Anordnungen sind möglich – verlassen Sie sich einfach auf Ihre Designfähigkeiten.
Schwarze, gemusterte Hintergründe funktionieren mit jeder geometrischen Anordnung. (Panimoni/Shutterstock)
Minimalistische Designs vermitteln ihre Botschaften mit drastischer Effizienz. Verwechseln Sie Minimalismus jedoch nicht mangelnder Kreativität – es kann ziemlich kompliziert sein, mit so wenig Elementen wie möglich auszukommen. Schließlich geht es beim Minimalismus darum, alles Unnötige zu entfernen. Das Übriggebliebene steht im Fokus. Man muss also sicherstellen, dass das, was am Ende bleibt, auch wirklich das ist, was man hervorheben möchte – und nicht mehr. Jedes Element wirkt umso stärker, wenn man alle Störeffekte Drumherum entfernt.
Schattierungen von Schwarz
Was wir als Schwarz wahrnehmen, hängt manchmal davon ab, was bei einem Design sonst noch dazu gehört. Man kann zum Beispiel sehr dunkle Grautöne verwenden, um in einem einzigen Bild das Gefühl von mehreren Schwarztönen zu erzeugen. Schattierungen sind praktisch, wenn 100 prozentiges Schwarz zu extrem ist oder zu viel Leere erzeugt.
Bei Schriftblöcken mit einer schlichten, serifenlosen Schrift wie der Futura Bold wirkt die Verwendung eines Grautons auf dunklen Layouts Wunder. Die geschaffene Tiefe erregt Aufmerksamkeit und erzeugt Interesse beim Betrachter. Selbst bei feineren, serifenlosen Schriftarten sorgen Grautöne für eine gute Lesbarkeit. Weißer Text würde auf Schwarz meist viel zu sehr hervorstechen – was hier nicht das Ziel ist. Mit 25 prozentigem Grau ist genügend Kontrast vorhanden.
Ein weiteres Beispiel für effektvolle Schattierungen ist die Verwendung sehr dunkler Töne auf schwarzem Hintergrund. Diese können einen stimmungsvollen, ansprechenden Look erzeugen, ohne zu auffällig oder zu sehr „schwarz-weiß“ zu sein. Durch dunkle Grautöne bleibt das Design minimalistisch, und Texte sind immer noch lesbar. Experimentieren Sie mit der Intensität, indem Sie den K-Wert in der Farbpalette anpassen. Scheuen Sie sich nicht, bis zu 95 Prozent zu gehen – Sie werden selbst bei 80 prozentigem Schwarz immer noch einen drastischen Kontrast erkennen.
Schwarz ist nicht gleich schwarz
Die Farbe Schwarz bietet im Digital- oder Offsetdruck viele Möglichkeiten. So können je nach Zusammensetzung besondere Farbabstufungen und Stimmungen erzeugt werden. Auch wenn das Farbmischsystem CMYK speziell für den Farbdruck vorgesehen ist, wird selten eine einfarbige schwarze Schicht (K) gedruckt. Stattdessen wird vierfarbig gedruckt, also zusätzlich mit den Grundfarben CMY.
Dieses satte Schwarz wird verwendet, um eine bessere Abdeckung und Deckkraft mit weniger Tinte zu gewährleisten. Es lassen sich so verschiedene Schwarztöne erzeugen, je nachdem zu welchen Anteilen die Grundfarben eingesetzt werden – die Wirkung ist völlig unterschiedlich. Ein warmes Schwarz würde z.B. mehr Rot und Gelb in die Mischung einbeziehen. Kaltes Schwarz hat mehr Blau.
Bei diesem Beispiel kann man den Unterschied zwischen warmem Schwarz und kaltem Schwarz erkennen. (Aaron White/Shutterstock; Bild: ilker GENC/Shutterstock)
Dies funktioniert auch im digitalen Design. Statt eines reinen Schwarztons können Sie auch ein warmes oder kühles, sattes Schwarz verwenden. Öffnen Sie in Illustrator das Fenster Farbe und stellen Sie im Optionsmenü den Farbraum auf CMYK ein.
Minimale Farbe auf Schwarz
Zwar geht es beim Trend „minimalistisches Schwarz“ vor allem um Designs, die ausschließlich auf Schwarz- und Grauschattierungen setzen, jedoch kann schon eine kleine Menge Farbe bei dunklen Designs eine sehr große Wirkung erzeugen.
Der intelligente Einsatz von Farbe kann in einem einfachen Design einen enormen Effekt haben. Wohldosierte farbige Elemente können dabei die Details in den dunkleren Schattierungen eines Layouts hervorheben. Kleine Farbakzente können abstrakt sein und Mustern Tiefe verleihen.
Nur ein kleiner Prozentsatz der Bildfläche ist farbig. Aber die kleinen bunten Elemente sind sehr wirkungsvoll und geben dem Rest des Bildes mehr Tiefe. (VAlex/Shutterstock)
Tiefeneffekte
Eine weitere Möglichkeit, die dunklere Seite von minimalistischen Designs zu betonen, ist die Verwendung von Effekten, um Tiefe zu schaffen. Sogar bei Elementen, die den gleichen Farbton haben oder komplett schwarz sind, können Sie Schatten verwenden, um sie in verschiedene Positionen auf der visuellen Ebene zu bringen.
Durch die subtile Verwendung des Photoshop-Effekts „Outer Glow“ können Sie zum Beispiel schwarze Elemente auf einem schwarzen Hintergrund sichtbar machen. Eine weitere Möglichkeit, mit Effekten zu arbeiten, bietet Adobe Illustrator. Hier können Sie schräge, facettierte Muster ausschneiden und Verläufe anwenden, um eine Art glänzenden Schimmer zu erzielen. Im folgenden Beispiel habe ich den schwarzen Hintergrund mit dem Linienwerkzeug durchgestrichen. So wirkt das Schnittmuster unscheinbar und flach.
Erstellen Sie mit Adobe Illustrator einige schräge Muster. (Aaron White/Shutterstock)
Nun kann man die Linien in Schwarz färben, damit sie weniger auffallen. Zudem habe ich jeder Form einen leichten Farbverlauf hinzugefügt. Der hellste Bereich des Farbverlaufs liegt bei 96 Prozent, der dunkelste bei 100 Prozent. Das ist zwar subtil, aber wir wollen ja auch kein 3D-Spinnennetz erstellen.
Die Färbung der Linien und das Hinzufügen einiger Farbverläufe schafft einen subtilen, aber wirksamen Unterschied. (Aaron White/Shutterstock)
Weitere Inspirationen und Vorlagen finden Sie auch in den themenspezifischen Shutterstock Kollektionen für Bilder oder Videos – und lassen Sie Ihrer Kreativität dann einfach freien Lauf. Der Trend „Minimalistisches Schwarz“ zeichnet sich durch satte, dunkle Texturen aus. Es wird mit raffinierten Mustern gearbeitet und es entstehen aufregende komplett schwarze Designs. Kontraste und Gegensätze (Helligkeit und Dunkelheit) werden dabei ganz neu in Szene gesetzt. Daher sind wir gespannt, bei welchen Designs die Farbe Schwarz in diesem Jahr im Rampenlicht stehen wird.
Autorin: Flo Lau, Associate Creative Director bei Shutterstock
1 Kommentare
Jonas
Großartiger Blog, ich komme gerne regelmäßig vorbei um mitzulesen. Liebe Grüße vom Jonas