Ingo Maurer - Bulb

Seit Anfang des Monats und noch bis Ende August zeigt das Bauhaus-Archiv Berlin die Ausstellung »Lieferung mit Leuchtmittel – Licht von Ingo Maurer«. Der »Lichtpoet« ist ein Verfechter gegen das Glühbirnen-Verbot, mit Humor – beispielsweise dem Euro Condom für Glühbirnen – und neuen technischen Ideen kämpft er dagegen an. Im Februar dieses Jahres wurde Maurer durch den Rat für Formgebung für sein Lebenswerk mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Ingo Maurer

Ingo Maurer

Ingo Maurer gehört zu den international bekanntesten Lichtgestaltern. Seit vier Jahrzehnten entwickelt und produziert er Leuchten, Lichtobjekte und Beleuchtungskonzepte: Immer dem Handwerk verpflichtet, voll kreativer Ideen und technischer Innovationen avancierten sie zu Meilensteinen des Lichtdesigns.

1966 erhebt Maurer mit »Bulb« (engl. Glühbirne) das Leuchtmittel selbst zum Gegenstand seiner Entwürfe und schafft damit den internationalen Durchbruch. Bis heute zieht sich die Glühbirne wie ein roter Faden durch sein Werk. Gegenwärtig arbeitet er an der Entwicklung eines neuen Leuchtmittels, genannt »WoonderLux«, um seinen Enthusiasmus für die Glühbirne und die Suche nach energieeffizienteren Leuchtmitteln in eine harmonische Verbindung zu bringen.


Zum Vergrößern bitte anklicken

30 Leuchten und Objekte demonstrieren in der Ausstellung in Berlin die gesamte Breite seines Werks: Vom Design-Klassiker »Bulb« über das Halogen-Lichtsystem »YaYaHo« (1984), das aus Drahtseilen und einer Vielzahl einzelner Leuchtelemente besteht, bis zur LED-Tapete (2006). Ingo Maurer verwandelt die Ausstellungshalle in einen einzigartigen, atmosphärischen Raum und macht das Gebäude von Walter Gropius so ganz neu erlebbar.

Bestellt man eine Leuchte bei Ingo Maurer, wird das Leuchtmittel – sei es eine Glühbirne oder Halogenlampe – mitgeliefert. Dies verdeutlicht anschaulich Maurers Verständnis der Gesamtinszenierung von Licht: Maurer entwirft nicht nur Leuchten, sondern Lichtkonzepte, die sich auf den individuellen oder öffentlichen Lebensraum beziehen.


Ingo Maurer auf dem »Salone del Mobile – Milano 2010«

Aus humorvollen Wortspielen, lautmalerischen Namen oder eigenen Wortkreationen sind die Objektnamen zusammengesetzt: Die geflügelte Glühbirne „Lucellino” ist eine Schöpfung aus den italienischen Wörten „luce” (Licht) und „ucellino” (Vögelchen) und gilt als das Markenzeichen von Ingo Maurer. Auf seiner 2003 mit dem reddot design award ausgezeichneten Webseite kann man sich dazu einen wunderbar animierten Film ansehen.

Der 1932 geborene »Lichtpoet« gründete 1966 einen Einmannbetrieb, sein Team von mittlerweile mehr als 60 Mitarbeitern ist ein tragender Teil von seinem großen Erfolg. Gemeinsam findet in München der gesamte Gestaltungs- und Entwicklungsprozess statt, von der Idee bis zur Herstellung. 1999 eröffnete Maurer einen Showroom in New York, 2009 folgte ein zweiter in München.

ingo-maurer.com
bauhaus.de