Vier Kategorien, fünf Gewinnerprojekte – ein Thema: Revolution. Als Höhepunkt des UNCOVER Designfestes vom Designzentrum Rhein Neckar e.V. in Kollaboration mit Startup Mannheim wurden heute in der Multihalle die Preise des internationalen UNCOVER Designpreises im Gesamtwert von 14.000 Euro vergeben. Eine unabhängige Jury hat diese Projekte aus den 22 Nominierungen ausgewählt.
Den von Startup Mannheim gestifteten UNCOVER Designpreis in Höhe von 5.000 Euro teilen sich das Friedensförderungsprojekt The Peacebuilders und eine Designstudie zu Mode aus Myzelien.
Grow fashion statt fast fashion ist eine Designstudie von Cora Schmelzer, wie man aus Pilzen Kleidung macht. Die Designerin aus Darmstadt hat die Vision, die Modeindustrie zu verändern und der Wegwerfkultur etwas entgegen zu setzen: „In Zukunft könnte unsere Kleidung einfach in Form wachsen und auf dem Kompost entsorgt werden.“, so Schmelzer. Die Jury meint: Das Projekt ist ein gutes Beispiel für explorative sowie entwurfsbasierte Forschung auf dem Gebiet der Textilentwicklung und stellt einen wichtigen Beitrag dar, wie man Kleidung neu denken kann..
The Peacebuilders bringt Flüchtlinge und Einheimische in einem Design- und Digitalisierungsstudio in einem Flüchtlingslager auf Lesbos (Griechenland) zusammen, um Open-Source-Prozesse, Programme und Produkte zu entwickeln. Gewinner Aris Papadopoulos: „Wir wollen jungen Menschen und jungen Erwachsenen digitale, technologische und kreative Fähigkeiten vermitteln. So können sie zu kreativen Gründern werden.“ Den Lagermüll kann man in kühne, kreative und revolutionäre Gegenstände verwandeln, mit denen man sich seinen Lebensunterhalt bestreiten und das Wohlergehen in der Gemeinschaft verbessert kann.
Den UNCOVER Health-Award 2018 by EIT HEALTH im Wert von 2.000 Euro erhält das Projekt Libermed mit seinen unabhängigen medizinischen Fortbildungen. Der UNCOVER UX-Award 2018 by sovanta im Wert von 2.000 Euro geht an Gocaspr, eine App zum face-to-face Parkplatztausch. Der Welde Award in Höhe von 5.000 Euro geht an How to start a revolution in seven simple steps. Der Vorschlag für ein Bieretikett will die zwischenmenschliche Kommunikation im digitalen Zeitalter beleben.
Die UNCOVER Jury 2018 bestand aus Fotini Mavromati (Kunstbeauftragte des Umweltbundesamtes), Sven Fischer (ecosign/Akademie für Gestaltung in Köln), Dr. Tom Bieling (Design Research Lab Universität der Künste Berlin, Fabian Furrer, Dongdao Creative Branding Group. Sie hat unabhängig und in geheimer Abstimmung gewählt.
„Wir nehmen keinerlei Einfluss auf die Preisvergabe.“, so Festivaldirektor Frank Zumbruch von der Creative Commission Mannheim: „Es ist uns wichtig, einen
Wettbewerb zu schaffen, der an keinerlei Bedingungen geknüpft ist, für den man weder Teilnahme- noch Auszeichnungsgebühren zahlen muss. Diese Art von Wettbewerb hat viel mit Haltung zu tun – auch von Seiten der Organisatoren und der Preisstifter. Dafür bedanken wir uns bei Startup Mannheim, sovanta, EIT Health und Welde ganz ausdrücklich.“
UNCOVER 2018: Geballte Ladung Erkenntnisgewinn
Dr. Marc Reisner, 1. Vorsitzender des Designzentrums Rhein-Neckar zieht ein erstes Fazit zum UNCOVER Designfest 2018 zum Thema Revolution: „Es war ermutigend zu sehen, wie viele Menschen schon gemerkt haben, dass sich die Welt verändert und dass sie Konzepte für eine neue Welt entwerfen. Es ist genau richtig, dass sich Designer mit Bildung und gesellschaftlicher Veränderung beschäftigen und eine Haltung zu den Dingen entwickeln. Denn Haltung ist wichtiger als Wissen. UNCOVER 2018 hat uns mit vielen neuen Ideen versorgt. Kurzum: UNCOVER 2018 war eine geballte Ladung Erkenntnisgewinn. Es wird noch lange nachwirken.“
Mehr zum Designpreis und zu UNCOVER im Internet unter www.uncovermannheim.de
Das UNCOVER Designfest wird seit 2016 vom Designzentrum Rhein-Neckar e.V., Mannheim in enger Kollaboration mit der Creative Commission Mannheim veranstaltet. Es versteht sich als Plattform zur Zusammenarbeit und zum Austausch für Designer, designinteressierte Unternehmen/Organisationen und Designkonsumenten – in und über die Metropolregion Rhein-Neckar hinaus. Ein Team von einem Dutzend vorwiegend Ehrenamtlichen bestreitet das Festival 2018 zum Thema Revolution.
„Design ist heute weit mehr als Ästhetik. Gestaltung hilft bei der Lösung von gesellschaftlichen Fragen und hat das Potenzial, unser Leben zu revolutionieren. Ebenso nutzen immer mehr Unternehmen Design als Hebel für ökonomischen
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