Die Freude über das Resultat der Klimakonferenz der Uno in Paris (COP21) war groß. Als „Erfolg“ und „Durchbruch“ gefeiert, steht jedoch eines fest: Das Eis wird weiter schmelzen. Einer, der den aktuellen Zustand (und leider wohl auch die Zukunft) im wahrsten Sinne begreifbar macht, ist der gefeierte dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson. Mit seiner, gemeinsam mit dem Geologen Minik Rosing durchgeführten Installation „Ice Watch“ auf dem Place de Panthéon macht er eindrucksvoll klar, dass es schon lange nicht mehr fünf vor zwölf ist.

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„Ice Watch“ auf dem Place de Panthéon in Paris: Das Eis schmilzt, die Zeit verrinnt (Quelle: Olafur Eliasson)

12 Eisklötze aus dem Meer vor Grönland

Passender hätte Eliasson es gar nicht demonstrieren können: Symbolisch ist selbstverständlich nicht nur das (schmelzende) Eis, sondern auch die Anordnung der Eisklötze in Form einer riesigen Uhr vor der nationalen Ruhmeshalle. Ursprünglich noch 100 Tonnen schwer, dürften die Klötze mittlerweile beträchtlich, wenn nicht gar vollständig geschmolzen sein.

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Im Dunkeln besonders eindrucksvoll: die zwölf Eisblöcke, die von Stunde zu Stunde kleiner werden (Quelle: AP)

Trotz des „Erfolgs“ taut das Eis weiter und weiter

Sicherlich ist die erzielte Einigung der Klimakonferenz von Paris (deren Vertrag im April 2016 unterzeichnet werden soll und eh erst ab 2020 gilt) positiv und als Hoffnungsschimmer zu werten. Leider bleibt die Befürchtung, dass „Ice Watch“ nicht nur auf den aktuellen Stand der Klimaerwärmung zutrifft, sondern traurigerweise wohl auch der Blick in die Zukunft sein könnte, wenn zu viele Staaten ihre freiwilligen Zusagen (verbindliche Verpflichtungen sucht man im Klimavertrag vergebens) dann doch nicht einhalten sollten.

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Eisklotz von „Ice Watch“ in Paris: groß, kalt und eindrucksvoll – noch (Quelle: Olafur Eliasson)

Was bleibt – außer Schmelzwasser?

Es bleibt die Hoffnung, dass wir alle (und besonders die politisch Verantwortlichen) nicht nur auf die Uhr schauen, sondern auch erkennen, was die Stunde geschlagen hat. Werke wie „Ice Watch“ machen klar, dass der weltweite Abschied von der Nutzung fossiler Brennstoffe absolut notwendig ist und die Umstellung auf Erneuerbare Energien keinen Aufschub duldet. Schließlich steht vielen bereits jetzt das Wasser bis zum Hals.

Wenn ihr einen „Live“-Blick auf „Ice Watch“ werfen wollt, klickt einfach hier:

http://icewatchparis.com/