Glamour Design

Mit neuen Design und neuen Inhalten will ihr Herausgeber, die CondéNet.de GmbH in München, die Verweildauer der vorwiegend weiblichen Besucher auf den Internetseiten der »Glamour« erhöhen. Ob das mit diesem Design zu bewerkstelligen ist, bleibt dabei aber aller Voraussicht nach zu bezweifeln.

Das neue, laut Verlag „aufgehübschte“ Design orientiert sich an internationalen Schwesterseiten. In Sachen Bewegtbild will man bei Condé Nast künftig verstärkt auf Eigenproduktionen sezten, um das Angebot von Mode- und Beauty-Videos zu vergrößern. Auch die Ausweitung des Angebots an bewegten Bilder soll dazu führen, dass mehr Besucherinnen kommen.

Aus vorhergehenden Relaunches von anderen Sites wie »vogue.de« und »vanityfair.de« wissen wir, dass wir mit der neuen Struktur Verweildauer und Aktivität der User weiter erhöhen können

So Marc Hoenke, Country-Manager CondéNet Deutschland.

Neues

Das Angebot wurde im Zuge des Relaunches um den »Glamour Stil-Berater« erweitert, bei dem sich die Nutzerinnen einen Look nach dem Vorbild internationaler Stars zusammenstellen können. Darüber hinaus sind auf den Seiten nun mehr 100.000 Fotos internationaler Modeschauen zu finden.

Neu etabliert wurde auch das Beauty-Magazin «Miki». Alle zwei Wochen sollen hier aktuelle Trends und Tipps zum Nachstylen präsentiert werden.

Abstimmen können die Nutzerinnen ab sofort auch über die ersten drei Plätze der »Top 100 It-Girls«, die regelmäßig vorgestellt werden. Erhalten bleibt Internet-Community des Magazins, die laut CondéNet derzeit mehr als 60.000 Mitglieder verzeichnet.

Meinung

Gut, ja, ich bin keine Frau, damit auch nicht die Zielgruppe. Vielleicht liegt es daran, dass ich dem bunten Durcheinander der neuen Glamour.de und den hektischen Bildwechseln nichts abgewinnen kann.

Alles in allem ist die Seite deutlich unübersichtlicher geworden. Wo vorher noch Farbwelten die einzelnen Bereiche klar voneinander unterschieden fehlt die Navigation nun ganz und rückt am Kopf der Seite in sich zusammen. Ein »Schnellzugriffbox« ist an den Fuß der Seite gerutscht und auf den ersten Blick überhaupt nicht mehr zu sehen. Soviel zum Schnellzugriff.

Die neuen Inhalte gehen verloren im neuen Durcheinander – und vor allem der neue Stil-Berater ist alles andere als innovativ. Langweiliges durchklicken zwischen verschiedenen Accessoires und entsprechenden Roben, die dann noch bewertet werden können. Na ja …

Lediglich das neuen Magazin »Miki« kann wirklich etwas Neues zeigen. In einer Art E-Paper navigiert man nicht mehr vertikal, sondern horizontal – und auch wenn hier vor allem unglaublich viel Werbung in Auge sticht, so ist das Design wenigstens klar strukturiert. Schade nur, dass die Qualität nicht wirklich überzeugen kann. Das verwendete Bildmaterial ist pixelig, die Ladezeiten unterirdisch.

Dazu kommt, dass man sich als Leser zwischen den einzelnen Channels – vor allem beim Betreten des Video-Bereiches – immer wieder an einen neuen Seitenaufbau gewöhnen muss. Wo ist hier die Benutzerfreundlichkeit geblieben?

Der Verlag hat versucht, die einigermaßen brauchbaren Ergebnisse von »vogue.de« oder »vanityfair.de« zu adaptieren, leider sind die Inhalte aber doch unterschiedlich. Eines jedenfalls ist der neue Stil von Glamour.de nicht: glamourös.

Links

Neue Website der Glamour