Eine Bazooka zum Abschuss von Schwimmhilfen, die bei lebensrettenden Einsätzen von Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern zum Einsatz kommen kann, hat den diesjährigen internationalen James-Dyson-Preis gewonnen. Das Projekt »Longreach«, das aus 15 Finalisten durch Erfinder James Dyson ausgewählt wurde, schießt einen Rettungsring bis zu 150 Metern aufs Meer hinaus. Er besteht aus wasserabweisendem Schaum, der sich erst beim Aufschlag aufs Wasser schnell ausdehnt, um die Auftriebshilfe vor Beschädigungen zu schützen. Longreach ist mit Leuchtsignalen für die Nacht ausgerüstet und ermöglicht es dem Opfer, eine längere Zeit über Wasser zu bleiben.
Samuel Adeloju, 24, absolvierter Industriedesigner aus Sydney, erhält einen Preis von £ 10.000. Der Universitätsfachbereich des Gewinners, die Technische Fakultät der University of New South Wales, erhält ebenfalls £ 10.000. Darüber hinaus wird Samuel die Möglichkeit haben, das Forschungs-, Design- und Entwicklungszentrum von Dyson zu besuchen und sich aus erster Hand von Dyson-Ingenieuren über den Design-Prozess informieren können.
Die Inspiration für Longreach entstand während einer Wehrübung, die Samuel als Reservist absolvierte, bei der Waffen gezeigt wurden, die Granaten und Leuchtsignale verschießen. Alleine im Jahr 2010 ertranken laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 331 Menschen in deutschen Gewässern. Vor allem an Nord- und Ostsee ertranken deutlich mehr Personen als in den Jahren zuvor. In ganz Europa kommen Jedes Jahr 20.000 Menschen bei Badeunfällen ums Leben.
Nachdem ich etwas über die Vortriebstechnik bei Granatenwerfern gelernt hatte, musste ich ein Material finden, das sich innerhalb von nur 15 Sekunden nach dem Aufprall auf das Wasser um das Vierzigfache vergrößert. Nachdem ich vier Monaten getestet hatte, entdeckte ich, dass wasserabweisender Schaum das geeignete Material war und kurz danach wurde das Konzept für Longreach entwickelt. Durch den Gewinn des James Dyson Award habe ich jetzt den finanziellen Spielraum für die Entwicklung eines Prototyps und die Weiterführung der Tests.
So Samuel Adeloju über seine Erfindung. Samuel führt inzwischen Gespräche mit dem australischen fliegerärztlichen Such- und Rettungsdienst Surf Life Saving Australia and Westpac Rescue über die Massenproduktion.
Der 2. Platz
Kimberley Hoffman, 29, von der Academy of Art University in Kalifornien, hat den Sea Kettle (Meerwasserkessel) entworfen. Der Sea Kettle nutzt natürliches Sonnenlicht zur Entsalzung von Wasser in Rettungsbooten.
Kimberley wurde durch Geschichten von Menschen inspiriert, die als Schiffsbrüchige unter Dehydrierung zu leiden hatten. Sie überlegte sich, dass es bei dem vielen Wasser doch eine Möglichkeit geben müsste, aus untrinkbarem Salzwasser genießbares Trinkwasser zu machen.
Der 3. Platz
Die Absolventen der Fachhochschule Nordwestschweiz, Lars Imhof, 26, und Marc Binder, 27, haben den Reax entwickelt. Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen die häufigste Todesursache in Deutschland. Rund jeder zweite Todesfall geht auf eine derartige Erkrankung zurück. Diese Tatsache motivierte Lars und Marc zur Entwicklung von Reax.
Herz-/Lungen-Wiederbelebung ist körperlich anstrengend und erfordert die ungeteilte Aufmerksamkeit der Rettungsassistenten. Mit einem intelligenten Einsatz der Technologie des pneumatischen Muskels kann der Reax die gesamte Brust in regelmäßigen Intervallen zusammendrücken und erlaubt es dem Rettungsassistenten damit, auch die anderen Aufgaben zu erfüllen.
Auch die Zweit- und Drittplatzierten werden das Forschungs-, Design- und Entwicklungszentrum von Dyson besuchen.
Über den James-Dyson Award
Der James-Dyson-Preis ist ein internationaler Design-Preis, der die nächste Generation von Designingenieuren ermutigen und inspirieren soll. Er wird in 18 Ländern von der gemeinnützigen Stiftung James Dyson Foundation organisiert. Der Gewinner des letzten Jahres, der Automist, ein Gerät, das einen Brand entdeckt und ihn durch die Aerosolisierung von Wasser aus einem Küchenwasserhahn löscht, ist jetzt auf dem Markt erhältlich.
0 Kommentare