Wer (von den etwas älteren Semestern) hat sie nicht immer noch im Kopf: die gute alte D-Mark. Wie oft ertappt man sich von Zeit und Zeit beim Ausrechnen, wie viel das Handy oder das Paar Schuhe in Mark gekostet hätte. Jetzt ist sie zurück! Okay, zumindest bis zum 30. Januar – und das bei Kaufland. Dahinter stecken aber wohl nicht Schwärmereien für Design und Look der 60er Jahre, sondern knallharte wirtschaftliche Interessen. Was auch sonst?
Werbung und viele Produkte im Retro-Look
Irgendwie lustig anzuschauen ist es ja, wie die Aktion in der Werbung beworben wird. Der Handels-Riese belässt es aber selbstverständlich nicht dabei: Besonders beliebte Produkte, wie die Klassiker Bärenmarke, Rama, Melitta Kaffee, Frigeo Brause, Schauma Shampoo oder Dalli Waschmittel werden im Retro-Design der 60er angeboten. Darüber hinaus verspricht die Reklame einen Hauptgewinn, den man so kauf mehr zu Gesicht bekommt: einen 30-PS „starken” Käfer mit einen Wert von 44.800 Mark.
Omas eingenähte eiserne Reserven
Es war sicherlich keine schlechte Idee, die man bei der Kaufland-Gruppe in Neckarsulm hatte. Die D-Mark-Wochen sollen in den 640 deutschen Filialen Omas vergilbte D-Mark-Scheine (und natürlich auch die Münzen) in die Kassen spülen. Der Gedanke kommt nicht von ungefähr: Laut Bundesbank sind nämlich noch Scheine und Münzen im Wert von fast 13 Milliarden Mark im Umlauf, wobei die meisten Werte wohl eher in versteckten Schubladen oder eingenähten Taschen schlummern dürften. Und wer die jetzt loswerden will, geht doch schnell man zum Retro-Einkaufen.
Warum eigentlich die 60er?
Dass beispielsweise Karstadt und C&A die Idee mit der D-Mark auch schon hatten, tut dem schönen Sixties-Design keinen Abbruch. Man fragt sich allerdings schon, warum gerade die (immerhin schon ein bisschen lang zurückliegende) Zeit häuslicher Spießigkeit und klischeebeladener Werbung ausgewählt wurde. Wirklich daran erinnern können sich wohl nur die wenigsten. Es ist wohl vielmehr so wie der 2014 verstorbene Comedian Robin Williams mal sagte: „If you remember the ’60s, you weren’t there“.
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