COLOUR ENERGY – Ein Kooperationsprojekt zwischen der BASF Coatings GmbH und dem Fachbereich Gestaltung, Fachgruppe Industrial Design der Folkwang Universität der Künste
Wie lässt sich nachhaltiges Mobilitätsverhalten fördern? Diese Fragestellung ist hochaktuell – innerhalb eines globalen ökonomischen Systems, das auf Wachstum basiert, in einem Land, in dem die Automobilindustrie einen der stärksten Wirtschaftsfaktoren darstellt, und in einer Gesellschaft, in der die Nutzung von Automobilen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung des Alltags spielt. Welchen Beitrag kann eine Farbgestaltung – jenseits von „Greenwashing“ oder „Bluewashing“ als Synonyme für vorgetäuschte Umweltverträglichkeit – in diesem Zusammenhang leisten? Wie lässt sich über die Farbgebung die Attraktivität von emissionsarmen Fahrzeugen steigern und diese vom Heer der Individualfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auf unseren Straßen sichtbar unterscheiden?
Im Rahmen des Kooperationsprojektes COLOUR ENERGY zwischen der Folkwang Universität der Künste und der BASF Coatings GmbH setzten sich Studierende der Fachgruppe Industrial Design im Sommersemester 2019 mit dieser Thematik auseinander. Sie entwarfen Farbkonzepte für Fahrzeuge mit alternativen Antriebsenergien in den fünf Nutzungsgruppen URBAN AVANTGARDE, DELIVERY, COUNTRY COMMUTER, FAMILY AFFAIRS sowie MULTI USERS.
„Für uns ist es spannend, Fragestellungen rund um zukünftige Nutzungskonzepte mal nicht aus dem Blickwinkel der Automobilindustrie heraus zu betrachten, sondern zu erfahren: „Wie sieht die junge Generation die Zukunft einer Oberfläche, die seit hundert Jahren mehr oder weniger unverändert da ist?“, so Mark Gutjahr, der als Head of Design EMEA / Coatings Color and Design der Firma BASF Coatings GmbH das Projekt gemeinsam mit Prof. Marion Digel und Sebastian Goldschmidtböing (Folkwang Universität der Künste) betreute. Die Ergebnisse des Kooperationsprojektes wurden im Rahmen eines Symposiums und einer von den Studierenden organisierten Ausstellung Mitte September in den Räumen des SANAA-Gebäudes auf dem Folkwang Campus Welterbe Zollverein präsentiert: Anhand von umfangreichen Farbsammlungen, dreidimensionalen Farbfaltungen, um den Aspekt der Materialität ergänzten „Car-Pets“ und in der jeweils finalen Farbauswahl lackierten Formmodellen aus Ureol präsentierten die fünf Gruppen ihre Ergebnisse.
„Ein charakteristisches Merkmal der entstandenen Lackkollektionen ist, dass sie häufig aus Farbmischungen oder Überblendungen bestehen. Dabei steht jeweils eine Farbe für den Nutzungskontext und die zweite Farbe als Code für die alternativen Antriebe“, stellt Prof. Marion Digel fest. „So unterscheiden sich die Ergebnisse des Projekts grundlegend von den gewohnten Lacken bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.“ In diesem ambitionierten Kooperationsprojekt sei es den Studierenden gelungen zu zeigen, dass mit kreativen Methoden und einer intensiven Auseinandersetzung im gestalterischen Tun schon in kurzer Zeit Lösungswege aufgezeichnet werden können, die über polarisierende Diskussionen zum Thema Mobilitätsverhalten hinausgingen, so das Fazit von Prof. Marion Digel.
Eine gut 150 Seiten starke zweisprachige Publikation COLOUR ENERGY, die anlässlich des Symposiums erschien, fasst das Semesterprojekt ausführlich zusammen.
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