Ab heute geht der offizielle Trailer des 29. Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart  – ITFS 2022 – online und ist in voller Länge zu bestaunen. Er heißt „Black is Back“ und wurde von François Chalet erschaffen. Der Schweizer unterrichtet an der Hochschule Luzern Storytelling und Expanded Animation und arbeitet als Visual Artist in den Bereichen Illustration, Animation, Installation und Performance sowie an plattformübergreifenden Projekten. Für den Sound ist Michael Fakesch verantwortlich. Der Music Producer, Sound Designer, DJ, Dozent und Filmmusikkomponist war einer der beiden Gründer und Mitglieder des Electro-Duos Funkstörung und hat bereits u. a. für Björk, Wu-Tang Clan, Jean-Michel Jarre, Notwist und Nicolas Winding Refn gearbeitet.

Wer sind die beiden Macher hinter dem Trailer? Wie sind sie bei der Kreation vorgegangen? Hier kommen die beiden selbst zu Wort:

François Chalet über die Idee zum ITFS 2022 Trailer

Ich hatte für die Vorbereitung zu meinem Unterricht an der Hochschule Luzern die zwölf Prinzipien der Animation revidiert und musste wieder einmal feststellen, wie wenig ich sie eigentlich beherrsche. So dachte ich, wäre es sinnvoll, wieder einmal das Augenmerk auf die Grundlagen der Animation zu lenken. Beim Trailer geht es um den „Bouncing Ball“, „Squash and Stretch“, „Exaggeration“, „Expressions“, Scheitern, Reduktion und Grundformen, natürlich „à la sauce“ Chalet. Auch wollte ich unbedingt einen Moment lang das Abtauchen in eine andere Welt und das Vergessen unseres Alltags thematisieren: Das Licht im Film geht plötzlich an und der Saal wird durch die Umkehrung des Bildes augenblicklich erleuchtet. Wir sehen unseren Nachbarn im Kino neben uns sitzen, und wollen möglichst schnell wieder in die Magie der Animation eintauchen.

Michael Fakesch über Sound in der Animation und im speziellen für den ITFS 2022 Trailer

Ich habe mittlerweile für mehrere hundert Animationen die Musik bzw. das Sounddesign gemacht und könnte mir auch keinen cooleren Job vorstellen. Manchmal träume ich sogar von Sound und jedes Mal, wenn ich eine Animation sehe, habe ich bereits den ‚richtigen‘ Sound im Kopf. Ich kann es mir übrigens auch null vorstellen, wie man sich Animationen ohne Ton ansehen kann. Ich finde, erst durch Sound werden Animationen lebendig, erst durch Musik werden Animationen emotional.

Eigentlich war ziemlich schnell klar, welche Musik bzw. welches Sounddesign es werden soll. Ich habe zwar am Anfang noch einen Ansatz probiert, der viel Comical-mäßiger war, aber irgendwie hatten François und ich das Gefühl, wir müssen’s noch edgier machen und dem Kindlich-Naiven der Visuals mit einem sehr experimentellen Sounddesign entgegenwirken.

www.itfs.de