Das einst prägnante Erscheinungsbild der Stiftung Bauhaus Dessau, Ende der Achtziger von der Berliner Agentur Grappa entworfen, ist nach über 20 Jahren in der Anwendung erodiert und verwässert. So der Beginn einer Erklärung der Stiftung Bauhaus Dessau über ihr neues Erscheinungsbild, der in der Tat treffend ist. Und so wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, ein neues Erscheinungsbild zu entwickeln.
Der von Eike König gegründete Hort ging aus dem geladenen Wettbewerb, an dem außerdem Hug & Eberlein Leipzig, Node Berlin, Novamondo Berlin und Stephan Müller (pronto) Berlin teilgenommen hatten, als Sieger hervor und durfte sich an die Arbeit machen.
Das Ergebnis ist geradezu asketisch, stützt sich auf die Verwendung von Systemschriften, einer überarbeiteten Courier (Dessauer Courier) und Arial, einem strikt einzuhaltendem Raster, sowie der ausschließlichen Verwendung von DIN-Formaten und dem weitestgehenden Verzicht auf Farbigkeit. Das Papier, auf dem alle Drucksachen (Broschüren, Flyer, Magazin etc.) gedruckt werden, greift in abgeschwächter Form den gelblichen Ton auf, der zuvor für die Ausstattung verwendet wurde.
Als Logo fungiert die Wortmarke »Bauhaus Dessau«, gesperrt in Courier, vorzugsweise vertikal. Eine Referenz an den ikonischen Schriftzug am Dessauer Gebäude enthält die modifizierte Schrift allein im Buchstaben A, dessen Dach, einem umgekehrten U ähnlich, abgerundet wurde.
Abschließend heißt es in der Mitteilung der Stiftung Bauhaus Dessau: Eine Art Reset auf den scheinbaren Nullpunkt größtmöglicher Einfachheit und Formlosigkeit und insofern doch ein Bezug auf eine Traditionslinie des historischen Bauhauses. Und freilich ist auch das Generische de facto teilweise Fiktion, da wie jedes Design auch dieses historische Referenzen aufruft – etwa an die sechziger und siebziger Jahre oder an bestimmte Formen des DDR-Designs.
Ein schlüssiges Konzept, das der Stiftung absolut gerecht wird. Mit einem gradezu traditionellen Bezug schafft es dennoch eine eigene Sprache, die durchweg einen hohen Wiedererkennungswert trägt. Der Minimalismus passt zum Bauhaus und trägt viel Ruhe, aber auch Kraft in sich.
6 Kommentare
Marco Schroller
Schöner Artikel über ein gelungenes Corporate Design. Mich würden auch die Innenseiten vom Magazin interessieren.
Ingolf Kern
Kleine Mail an zeitschrift@bauhaus-dessau.de reicht, dann gibt es das Magazin
Marco Schroller
Vielen Dank an dieser Stelle! Wir (Design Bote) werden dann auch über die Innenseiten berichten. Ich bin gespannt.
griffith
Etwas sehr Ähnliches hat das Designzentrum sachsen-anhalt 2001
als Marke entworfen…..
confusatron
Bitte achtet doch darauf, die Begriffe nicht zu vermengen! Ihr schreibt hier über ein CD, nicht über ein CI. Von einem Design-Blog sollte man das Wissen um den essenziellen Unterschied doch vorraussetzen. Und leider wird es auch gleich wieder falsch nachgeplappert …
Fabian
Bin erstaunt über die Simplizität dieses CDs … Muss gestehen, dass es zwar genial simpel ist, aber mir geschmacklich nur bedingt zusagt.