In den Räumen des zukünftigen Baukunstarchivs NRW gibt es seit dem 15. Januar eine bemerkens- und vor allem sehenswerte Ausstellung zu bewundern: „Skulptur – Farbe – Raum“ von Thomas Kesseler vereint Figuren, Malerei und Architektur. Man muss dabei nicht das Blaue vom Himmel versprechen, um zu behaupten, dass ihr das (ehemalige) Museum am Dortmunder Ostwall beeindruckt verlassen werdet.
Abstraktes und Figürliches der letzten 30 Jahre
Der ehemalige Meisterschüler von Erwin Heerich und Hans Hollein präsentiert in den 19 Ausstellungsräumen des ehemaligen Museums am Ostwall abstrakte, aber auch figürliche Skulpturen der letzten dreißig Jahre mit Zeichnungen und zahlreichen Werkgruppen der Malerei und Glasmalerei. Neben Gemälden, auf deren enkaustischen (die künstlerische Maltechnik, bei der in Wachs gebundene Farbpigmente heiß auf den Maluntergrund aufgetragen werden) Untergründen sich das Pigment haptisch ausbreitet, zeigt Kesseler großformatige Wandmalerei, die extra für die Ausstellung im Sinne einer Rauminstallation entwickelt wurde.
Kreatives Schütt-Gut
Dass Kesseler als Architekt ein Meister der Perspektive ist, zeigt sich (auch) an der fast 100 Quadratmeter großen Fläche aus ultramarinblauen Farbpigmenten. Denn in Gänze ist diese nur von der Empore zu sehen und hinterlässt im Betrachter eine tiefe Farberfahrung. Überhaupt kombiniert der gebürtige Gelsenkirchener auf überraschende Weise (scheinbar) Gegensätzliches: So zeigt seine Ausstellung nicht nur moderne Malerei neben 5000 Jahre alten Pflanzenfarben, sondern stellt „seriöse“ Kunst Kinderspielzeug und alltäglichen Dingen gegenüber.
Farbe und (Kirchen-)Raum
Für den Professor für Farbe und Raum, künstlerische Grundlehre der Innenarchitektur an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold ist das Zusammenspiel von Farbe und Raum ein Hauptthema seines Schaffens und Lehrens. Der in Düsseldorf lebende Künstler ist bekannt für seine Malerei und farbig gestalteten Räume, von denen auch in Eving, Villigst, Kirchlinde, Berghofen und Unna gleich sechs bedeutende Kirchenräume im Umkreis von Dortmund zu finden sind.
Zu erleben ist die Ausstellung noch bis 14. Februar 2016 am Ostwall 7 in Dortmund.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Künstler findet ihr hier:
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