Der Anfachen Award IV widmet sich dem Thema „Wasser“. Erneut sind internationale KünstlerInnen zur Teilnahme am Hamburger Plakatwettbewerb eingeladen.

In wenigen deutschen Städten ist Wasser so präsent wie in Hamburg. Die Elbe ist die Lebensader der Stadt, das nahe Meer immer spürbar und der Hafen ein Tor zur Welt. Nun will der internationale Plakatwettbewerb Anfachen Award (IV) dafür sorgen, dass „Wasser“ auch in Hamburgs Straßen stark präsent ist.

Erneut lädt er professionelle GestalterInnen, KünstlerInnen, FotografInnen und Hochschulklassen ein, Entwürfe zu einem ebenso brisanten wie diversen Thema einzureichen. Die großformatigen Siegerplakate werden im kommenden Jahr an belebten Straßen und Plätzen in Hamburger zu sehen sein.

Schon jetzt ist mit einer vielseitigen und vielschichtigen Ausstellung im öffentlichen Raum zu rechnen, denn kaum etwas ist so wandelbar wie Wasser. Molekül oder Ozean, sauber oder verschmutzt, im Überfluss oder als Mangelware, ein Segen oder eine Plage – die Aspekte und die Gestaltungsmöglichkeiten könnten diverser kaum sein.

Bis zum 15. Februar 2020 haben geladene TeilnehmerInnen Zeit, Plakate zu entwerfen und einzureichen, bevor eine hochkarätige Jury die 25 Siegerplakate ermittelt. Die Jury-Mitglieder sind der Grafik-Designer und Professor (em.) Christof Gassner, die Grafikerin Annette Lucas, die Illustratorin Rebecca Metz, die Kuratorin und Museums-Direktorin Elsebeth Aasted Schanz, der Plakatgestalter und Dozent Ralph Schraivogel und Roul Fiedler, der bei Viva con Agua Arts für Kunst und Kulturprojekt zuständig ist. Schirmherr des Anfachen Award IV ist erneut Klaus Staeck, der in Deutschland wie kaum ein zweiter bekannt ist für politische Plakatkunst.

Über den Anfachen Award

2016 startete der Anfachen Award mit „World of Women“, im zweiten Jahr widmete er sich dem Thema „Toleranz“ und im dritten Jahr „Wohnen“. Mit hunderten von internationalen Einreichungen, einer renommierten Jury und der einzigartigen Präsentation zunächst in Hamburg und dann in weiteren deutschen und internationalen Städten begeistert der Plakatwettbewerb nicht nur die Teilnehmer, sondern vor allem das Publikum im öffentlichen Raum. Auch die breite Medienresonanz half dem Award von Anfang an dabei, gesellschaftspolitisch brisanten Themen erhöhte Aufmerksamkeit zu verschaffen. Weitere Informationen unter: www.anfachenaward.de

Die Jury

Christof Gassner, 1941 in Zürich geboren; Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich. Seit den 1960er-Jahren als Grafik-Designer in Frankfurt am Main, ab 1992 in Darmstadt tätig. Schwerpunkte sind Typografie, Editorial Design, Corporate Design, Buch-, Plakat- und Briefmarkengestaltung. 1986–2006 Professor für Grafik-Design und Typografie an der Fh Darmstadt und an der Kunsthochschule Kassel. Lebt und arbeitet in der Kaisermühle bei Eberstadt am Rande des Odenwalds.

Annette Lucas arbeitete nach ihrem Abschluss an einer Grafikdesign-Schule in London zunächst in einer Druckerei-Kooperative in London, dann ab 1985 als selbstständige Grafikerin in Paris für die Presse (Le Monde, Libération) und im Verlagswesen. 1992 gründete sie zusammen mit Xavier Barral, Atalante, eine Agentur mit Sitz in Paris. Ihre Untersuchung über den individuellen und kollektiven Kampf von weiblichen Gewaltopfern, zusammen mit der Fotografin Jane Evelyn Atwood erschien in Buchform unter dem Titel À contre-coups und war als Ausstellung in zahlreichen Städten, von Paris über Brüssel bis Bamako, zu sehen.

Rebecca Metz, 1989 geboren, lebt und arbeitet als Illustratorin und Grafikdesignerin in Luzern. Die 30-Jährige stammt aus Hannover und ist für markante, auch provokante Illustrationen bekannt. Sie ist mehrfache Preisträgerin von internationalen Gestaltungswettbewerben wie dem Anfachen Award, Mut zur Wut oder dem Weltformat Plakatfestival. Ihre Arbeiten für Auftraggeber wie das Magazin Rolling Stone wurden unter anderem von 3×3 International Illustration Award aus New York ausgezeichnet.

Elsebeth Aasted Schanz, geboren 1962 in St. Magleby auf der Insel Amager, Dänemark, lebt derzeit in Aarhus. Nach ihrem Studium an der Universität Kopenhagen nahm sie Anfang der 1990er-Jahre ihre Arbeit als Kuratorin auf. Seit 2012 ist sie Direktorin des Dänischen Plakatmuseums in Den Gamle By. Sie hat zahlreiche Artikel, Kataloge und Bücher zum Thema Plakatgestaltung veröffentlicht, war an der Konzeption und Realisierung der Aarhus International Poster Show 2012 beteiligt und ist regelmäßig Jury-Mitglied von Plakatwettbewerben wie „Poster for Tomorrow“.

Ralph Schraivogel, geboren in Luzern, eröffnete nach Abschluss seiner Ausbildung an der Grafikfachklasse Zürich 1982 sein eigenes Atelier in Zürich. Für das Filmpodium der Stadt Zürich entwarf er Plakate und gestaltete er die Programmzeitung von 1983 bis 2006. Von 1989 bis 2006 entwarf er die Plakate für das Filmfestival „Cinemafrica“. Seit 1984 entwirft er regelmäßig Plakate für das Museum für Gestaltung Zürich. Er ist seit 1995 Mitglied der Aliance Graphique Internationale, AGI und lehrt an der Hochschule Luzern.

Viva con Agua Arts / Roul Fiedler, Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. (VcA) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich weltweit für sauberes Trinkwasser einsetzt und Wasserprojekte im In- und Ausland fördert. Viva con Agua Arts (VcAA) ist ein Social Business von VcA und darauf spezialisiert, mit der Organisation von Kunst-, Kultur- und Musikveranstaltungen, wie der Millerntor Gallery im Stadion des FC St. Pauli, einen ideellen und/oder finanziellen Beitrag für die weltweiten Projekte von VcA zu leisten. Roul Fiedler ist als Projektmanager von Viva con Agua für Kunst und Kultur verantwortlich und Kurator der Millerntor Gallery.

Schirmherr Klaus Staeck

Den Grafikdesigner, Karikaturisten und Juristen Klaus Staeck vorzustellen, ist hierzulande kaum mehr nötig, sind seine Plakatentwürfe aus dem öffentlichen Gedächtnis doch kaum mehr wegzudenken. Über 300 Postkarten- und Plakatmotive hat Klaus Staeck seit Ende der 1960er-Jahre entworfen und damit überaus wirkungsvoll deutsche Innen- und Außenpolitik kommentiert. Von 2006 bis 2015 war er Präsident der Akademie der Künste in Berlin. Klaus Staeck hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt 2018 die Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg für Kunst und Wissenschaft. Staecks Werke waren in unzähligen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen. 2018 widmete das Museum Folkwang, Essen, ihm eine große Werkschau unter dem Titel „Sand fürs Getriebe“.

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