Die am weitesten verbreiteten Browser kennen wir eigentlich alle: Chrome, Internet Explorer, Firefox, Safari und dann ist da noch Opera. Seit der Einführung von Windows 10 gibt es einen neuen Browser von Microsoft: Edge. Aber wie sieht es eigentlich in anderen Ländern aus? Gibt es noch andere Browser, die ich als Designer einer Website auf dem Schirm haben sollte? Wie sieht es eigentlich im Mobile-Bereich aus? Und wieso muss ich das überhaupt alles wissen?
Google über alles
Mit StatCounter (www.statcounter.com) können Website-Betreiber Informationen über die Besucher ihrer Website sammeln, z. B. über Zähler. Durch diese Daten kann StatCounter wiederum interessante Statistiken über das allgemeine Nutzerverhalten im Netz zusammenstellen und uns so auch verraten, in welchen Ländern über welche Browser im Internet gesurft wird.
Laut dieser Statistiken ist Google Chrome seit ein paar Jahren der meist genutzte Browser, und zwar weltweit. Nur in Deutschland und einigen afrikanischen Ländern hat Firefox die Nase vorn, Chrome liegt aber knapp dahinter. Unter den Top 3 findet sich in der Regel auch noch der Internet Explorer von Microsoft, der in Zukunft von dem neuen Browser, Edge, abgelöst werden soll. Da es zurzeit allerdings noch viele Windows-7-Nutzer mit vorinstalliertem Internet Explorer gibt, steht es in den Sternen, ob und wann Edge den Platz des IE einnehmen wird. Weitere Browser sind Apples Safari, der im Mac-Betriebssystem vorinstalliert ist und entsprechend von Apple-Usern verwendet wird, und von Opera haben die meisten auch schon etwas gehört, obwohl der Anteil an Opera-Nutzern – zumindest über Desktop-PCs und Laptops – inzwischen recht gering ist.
Surfen am PC oder Smartphone
Das wussten wir eigentlich schon alles, was soll das hier also überhaupt? Schauen wir uns die Browser-Nutzung in anderen Ländern an, fallen doch einige Browser auf, die hierzulande vielleicht (noch) unbekannt sind, aber je nachdem für welchen Zielmarkt die Website bestimmt ist, doch von Interesse sind. So liegt z. B. in China die Nutzung des Sogou Explorer noch vor dem Firefox und in Russland ist der Yandex.Browser beliebt. Wer über sein Smartphone surft, ist in Indien und China wahrscheinlich mit dem UC Browser und in Afrika mit Opera unterwegs.
Überhaupt ist es spannend zu wissen, ob in einem Land eher am Desktop-PC bzw. Laptop oder über das Smartphone gesurft wird. Denn wer mobil surft, hat andere Anforderungen an eine Website als jemand der am PC sitzt. Es werden nicht nur andere Browser verwendet; ein Website-Betreiber sollte sich außerdem mit der Frage auseinandersetzen, ob er ein Responsive Design, eine mobile Website-Version oder sogar eine App benötigt. In Afrika, der arabischen Halbinsel und in Süd-/Südostasien wird laut StatCounter inzwischen mehr mobil als am PC gesurft – weltweit steigt die mobile Nutzung des Internets natürlich stetig.
Einfluss auf das Design von Websites
Idealerweise funktioniert ein Design auf allen Browsern (und Browser-Versionen), meistens ist das aber nicht der Fall. Deshalb muss die Website vor dem Livegang auf den wichtigsten Browsern getestet werden. Und welche sind die wichtigsten Browser? Spreche ich eine Zielgruppe in Deutschland an, so kann ich es mir wahrscheinlich sparen, die Website im Sogou Explorer zu testen – es sei denn, ich möchte chinesische Spezialitäten anbieten. Welche Zielgruppe für mein Produkt relevant ist, entscheidet, auf welchen Browsern die Website einwandfrei laufen sollte. Es ist also nicht nur wichtig zu wissen, welche Browser allgemein in meinem Zielland häufig benutzt werden, sondern auch, welche Browser meine Zielgruppe vorranging verwendet: Wende ich mich an Grafikdesigner, ist der wichtigste Browser wahrscheinlich Safari. Lebt meine Zielgruppe vor allem in Indien, sollte es eine mobile Version der Website geben, die einwandfrei auf dem UC Browser läuft.
Die Definition der Zielgruppe obliegt natürlich dem Betreiber der Website und nicht dem Designer oder Entwickler. Ein Bewusstsein für die potenziellen Nutzer-Interessen der Website, die ich gerade gestalte, schadet aber keineswegs. Denn eins wissen wir doch auch alle: Der Kunde weiß nicht immer, was er braucht.
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