Wie hätten gefragte Produkte aus dem Jahre 2010 wohl vor rund 30 Jahren ausgesehen? Welches Produktdesign, welche Kampagnen hätten damals Geräte wie mp3-Player, Notebooks oder Handys gekennzeichnet? Diesen Fragen außerordentlich gelungen nachgegangen ist der aus San Francisco stammende Designer Alex Varanese.
[…] grab all the modern technology I could find, take it to the late 70’s, superficially redesign it all to blend in, start a consumer electronics company to unleash it upon the world, then sit back as I rake in billions, trillions, or even millions of dollars.
Alex Varanese
Der Anachronismus des Alex Varanese ist in der Tat genial, enthüllt er doch, was wir eigentlich alle längst wissen: Alles kommt wieder, alles ist retro, alles war schonmal da. In der Tat, das ist nun etwas übertrieben überordnend, ist doch unsere Branche stets auf der Suche nach etwas Neuem. Doch die Plakate von Varanese sind in der Tat so authentisch 70er und dabei doch wieder so aktuell, dass sie quasi als Beweis herangezogen werden könnten.
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Es macht wirklich Spaß, die Plakate eindringlich unter die Lupe zu nehmen. Überall entdeckt man Elemente der 70er, kantige Formen, applikative Elemente, gefräste Rahmen, rot, beige, orange. Und hin wieder wieder werden in der historischen Gestaltung Elemente offenbar, die wir heute gemeinhin “Web 2.0”, “Glossy” oder “Grunge” nennen.
Varanese zeigt eindrucksvoll, dass Apple zu Zeiten eines Atari oder Commodores wohl kaum wirklich “fancy” und schick gewesen wäre. Oder eben doch, nur aus der heutigen Sicht nicht. Und er zeigt, dass wir uns in Zukunft keine Sorgen machen müssen. Denn auch die Produkte eines Steve Jobs werden irgendwann von einer Generation ebenso wehmütig, vielleicht sogar sehnsüchtig betrachtet werden, wie heute von meiner Generation der Atari, der Commodore oder der CPC.
Eine tolle Arbeit, die sehr zum Nachdenken anregen kann, gerade in Boom-Zeiten von iPad und iPhone.
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