Arpona ist eine Schrift mit dezenten Dreiecks-Serifen und starkem Charakter, ideal für Corporate Design und alle Projekte, die sich durch einen ausgeprägten Individualismus auszeichnen – zum Beispiel Kunst, Mode, Food- und Lifestyle-Themen.
Arpona ist inspiriert von den in Stein gemeißelten Buchstaben der römischen Antiqua, lässt sich ansonsten aber nur schwer in Kategorien einordnen. Sie ist weder eine Serifenschrift noch eine Serifenlose, sondern vielmehr eine Symbiose verschiedener Designkonzepte. Aufgrund ihrer Plakativität eignet sich Arpona gut für Packaging, Werbung und Editorial Design. Sie macht aber auch im Fließtext auf dem Bildschirm eine gute Figur. Die Familie hat 18 Schnitte, von Thin bis Black, inklusive entsprechender Kursiven. Jeder Schnitt umfasst 590 Glyphen, und unterstützt alle west-, ost- und mitteleuropäischen Sprachen, darunter vier verschiedene Zahlensätze und viele Währungszeichen.
Arpona ist auf Myfonts erhältlich und in der Adobe Creative Cloud verfügbar. Bei MyFonts gibt es 70% Einführungsrabatt bis zum 19.6.2020 auf die ganze Familie.
Arpona – Entwurfsprozess
Bei allen meinen Schriftentwürfen beginne ich mit einer handgezeichneten Skizze. Auch bei Arpona hatte ich eine grobe Idee im Kopf, aber noch keine Ahnung, wie die konkreten Buchstabenformen aussehen sollten. Freie, schnell gezeichnete Ideenskizzen helfen mir, eine Form zu finden.
Bei der Arbeit an Arpona war das Römisch-Germanische Museum in Köln eine wertvolle Inspirationsquelle, denn dort gibt es unzählige antike Steine mit römischen Inschriften. Mich faszinieren besonders die, die nicht dem Ideal entsprechen, bei denen man die verwendeten Werkzeuge und Materialien erkennen kann. Stein lässt sich nicht einfach bearbeiten, und Hammer und Meißel sind keine filigranen Werkzeuge. Man muss Gewalt anwenden, um sie zu nutzen, und Fehler können nicht korrigiert werden.
Auch der Entwurfsprozess der ersten humanistischen Sans von Edward Johnston und Eric Gill für die Londoner U-Bahn war für mich eine wertvolle Inspirationsquelle.
Als sich aus meinen Ideen eine Richtung heraus kristallisierte, begann ich zu testen, ob das Konzept als ganzes Alphabet oder sogar als komplette Familie tragfägig ist. Auch hier ist für mich die handgezeichnete Skizze der schnellste und effektivste Weg der Umsetzung. Erst als ich die Buchstaben im Text testen wollte, begann ich mit der Digitalisierung der ersten Glyphen. Als sich die Schriftart im Fließtext bewährt hatte, begann ich direkt mit der Planung als Familie: Die Master für das Interpolieren und die Anzahl und Gewichtung der Stile wurden festgelegt. Dann habe ich die Buchstaben so lange digital überarbeitet und getestet, bis alle Zeichen harmonisch zueinander passten und ein klares und ruhiges Schriftbild ergaben.
Felix Braden
Der Designer von Arpona, lebt in Köln. Er studierte Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Trier bei Prof. Andreas Hogan und arbeitete unter Jens Gehlhaar bei Gaga Design. Er ist Mitbegründer von Glashaus Design, Art Director bei MWK und arbeitet als freiberuflicher Schriftgestalter. Im Jahr 2000 gründete er die Foundry Floodfonts und entwarf zahlreiche Freefonts. Seine kommerziellen Schriften wurden von Monotype (FF Scuba), Fountain (Capri, Sadness, Grimoire), Ligature Inc. (Tuna), URW+ (Supernormale), Floodfonts (Pulpo, Kontiki) und Volcanotype (Bikini) veröffentlicht und sind über Adobe Fonts, Myfonts und Fontspring erhältlich. FF Scuba ist einer der Gewinner des Communication Arts Typography Annual 2013, Kontiki wurde für den Deutschen Designpreis 2019 nominiert.
1 Kommentare
Selina
Sehr hilfreicher Artikel. Vielen Dank!