Mal wieder eine Tochter des Konsumgüterkonzern Procter & Gamble, dessen Design eine Auffrischung bekommt: Wella hat seit diesem Jahr ein neues Logo und eine neue Bildsprache. Das altbewährte Logo – ein stilisierter, langbehaarter Frauenkopf im Profil, dessen Haare vom Wind nach hinten geblasen werden mit dem Schriftzug Wella – ist an sich erhalten geblieben, und doch ganz neu.
Die Historie des Markenlogos Wella zeigt vor allem eines: Kontinuität. Und das hat sich auch seit der Übernahme durch Procter & Gamble im Jahr 2003 zum Glück nicht geändert. Bereits seit 1930 gehört die Frau mit den wallenden Haaren zum Erscheinungsbild der Kosmetikmarke – bislang immer mit dem ebenso wallenden Schriftzug »WELLA«.
Seit diesem Jahr nun wurde das Logo erneut in kleinen Teilen überarbeitet und deutlich verschärft. Besonders auffallend dabei ist der Wegfall der welligen, später der kursiven Setzung des Firmennamens. Die Großbuchstaben geben nun nicht mehr nach, sind klarer und vielfach moderner typisiert als in der Vergangenheit – dafür aber auch weniger zeitlos.
Während die Bildmarke des Unternehmens in den ersten drei Jahrzehnten ihres Bestehens dem Wind immer die Stirn geboten hatte, war seit Ende der 60er Jahre schon eher das Kopf-in-den-Wind-werfen Mittelpunkt der Nixe. Besonders seit den 90er Jahren hat sich die Bildmarke dann von der Vollflächigkeit zu einer etwas feineren Linienführung entwickelt.
Nun ist vor allem eine Veränderung der Halspartie, der Stirn und vor allem der drei Haarwellen der Wella-Nixe zu erkennen. Insgesamt wirkt die Figur dadurch dynamischer, weniger starr, lebendiger. Eine absolut positive Veränderung!
Bewegung
Darüber hinaus ist vieles bei Wella in Bewegung: Großartige Fotos von Alexi Lubomirski setzen Haare endlich auch bei Wella in realistische Bewegung – nicht immer in die Künstlichkeit erotischer Kopfbewegungen.
Vor allem Tanz und asiatischen Kampfsport haben die Gestalter als Bewegungsmittel herangezogen und mit Hilfe eines großartigen Fotografen wunderbares Bildmaterial geschaffen.
Diese Fotos setzen auch die neue Website in Bewegung – leider scheint hier noch nicht alles fertig zu sein, der erste Eindruck ist aber überaus positiv. Der Consumer-Bereich der Seite ist zum Zeitpunkt dieses Beitrages jedenfalls noch im alten Look zu sehen – aber sicherlich wird auch dort bald etwas passieren.
Verantwortlich für den neuen Internetauftritt zeichnet die Agentur DOM Digital Online Media GmbH aus Köln.
Fazit
Minimalistisch, ineinandergreifend, emotional, wundervoll!
Links
Website von Wella
Agentur DOM Digital Online Media GmbH
Hintergrundinformationen zu Alexi Lubomirski
0 Kommentare
atilla
wunderschöne fotos… zeitgemäße typo (obwohl das wiederum diskutabel ist! ;-)), aber leider langweilige anordnung!
das logo selbst ist gelungen… die größere und stärkere welle im haar ist wundevoll und wirkt ausgearbeiteter…
ich mag wella! 😉
Adriana
Alles in allem schließe ich mich Dir an Atilla, auch das ich Wella mag und gerne verwende 🙂 Aber das gehört hier ja nun eigentlich nicht hin!
Zur Anordnung muss ich sagen – falls Du das Logo meinst – das mir die neue aufstrebende Grundform, die mich ein wenig an eine Pyramide ohne Spitze erinnert (vielleicht ein Aztekischer Tempel?) sehr anspricht, ich vor allem deshalb auch die Wahl der Typo für gelungen halte.
Bei der Website muss Wella – wie Florian ja schon geschrieben hat – sicher noch etwas nachlegen. Mal schauen, bin gespannt, wie es final wird, wenn DOM alle Startprobleme beseitigt hat!
In diesem Sinne – einen kreativen Abend!
Adriana
atilla
Hallo Adriana,
sehr schöner Vergleich! 🙂 Ich selbst bin sowieso eher ein Freund von serifenlosen Schriften… allerdings läuft man bei diesen Schriften sehr schnell Gefahr, sich zu sehr am Zeitgeist zu orientieren… Es besteht die Gefahr, dass solche Schriften schon nach kurzer Zeit altmodisch wirken.
Aber das sind ja nunmal die Tücken der Trends! 🙂
In unserer heutigen Zeit verändern diese sich eben sehr schnell… umso schwerer, etwas zeitloses zu erschaffen!
Im Gesamten gebe ich dir Recht… die aufstrebende Form wirkt sehr viel sympathischer… und ich wiederhole mich, wenn ich sage: toller Vergleich! 😉