Vor ziemlich genau zwei Jahren hat sich 13th Street neu erfunden und mit spannenden Kampagnen von sich reden gemacht ( vom 18. März 2009). Nun wurde es wieder Zeit, an der Positionierung zu drehen und ein wenig das Design zu verändern, was vor allem im Internet zum tragen kommt. Doch Begeisterung bleibt diesmal aus.
Seit Anfang der Woche heißt der Pay-TV-Kanal von Universal Networks nun folgerichtig »13th Street Universal«. Er präsentiert sich in neuer Optik und das Profil der Marke wird überarbeitet: Horror rückt in den Hintergrund, während der Fokus klar auf »Thrill & Crime« liegt, wie der Sender bekannt gab. Erneut zeichnen die Designer des Berliner Ablegers von Jung von Matt für die neuen Kampagnen in Deutschland verantwortlich. Lediglich für Trailer greift man auf die bereits international eingeführten Key-Visuals der Agentur Dixon Baxi zurück. Der Auftritt umfasst Anzeigen, Kino- und TV-Spots sowie umfangreiche Online-Maßnahmen. Und auch das neue Logo ist nicht überraschend, wird es doch schon seit einiger Zeit weltweit geführt.
Das aktuelle On-Air-Design
Gerade die Online-Maßnahmen (siehe oben) möchten uns diesmal aber nicht so recht überzeugen. Die neue Seite wirkt fad, die Farbgebung unattraktiv. Der braune Hintergrund, gepaart mit den neon-Balken ist dabei ebenso störend, wie die Ton-in-Ton gehaltenen Teaser-Bilder. Informationen werden zudem so stark reduziert, dass von einem umfassenden Informationsfluss von der ersten Seite an nicht mehr wirklich die Rede sein kann. Das zuletzt geht aber wohl eher zu Lasten des Senders, als auf das Konto der Agentur.
Im Mittelpunkt der neuen Marketingbemühungen aus dem Hause Jung von Matt steht ein interaktives Live-Event in Berlin, bei dem die Zuschauer zu Augenzeugen eines Verbrechens werden. Bei dem Event mit dem Titel »The Witness – The first movie in the outernet.« handelt es sich um einen Mix aus Real-Life-Fantasygame und Film. Über eine speziell für das iPhone entwickelte Software erleben die Mitspieler die Erfahrungen einer jungen Frau am Ort des Verbrechens mit und können sich anschließend eine Jagd mit den Entführern quer durch Berlin liefern. Und nicht zuletzt hier liegt wohl die Schwäche der Kampagne: Sie ist eben auf iPhone-Besitzer in Berlin ausgelegt. Alle anderen sind außen vor.
The Witness – The first movie in the outernet.
Die Vorgängerkampagne im letzten Jahr hat Jung von Matt zahlreiche Kreativpreise beschert. Mal sehen, ob es in diesem Jahr auch wieder langt. Um die Wandlung des Senders zu kommunizieren, startet in diesen Tagen die Imagekampagne in größeren Zeitschriften, Zeitungen und auf Plakaten in der Republik mit dem Claim »Andere haben Zuschauer. Wir haben Augenzeugen«. Die Motive zeigen den Zuschauer nicht als den gängigen Couch-Potatoe-Fernsehkonsumenten, doch trägt er Unterhemd und Pyjama, isst Pizza und Chips, befindet sich aber am Tatort inmitten des Geschehens und wird so zum Augenzeugen.
Hintergrund
»13th Street Universal« gehört zu NBC Universal Global Networks Dtl. und ist in Deutschland und Österreich über die Abo-TV-Plattform Premiere sowie in Deutschland über die digitalen Programmangebote der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (Kabel Digital Home), Kabel BW (Kabel Digital Home), Primacom (Kabelkiosk) und Unity Media (Digital TV Plus) zu empfangen. In der Schweiz kann 13TH STREET über den Kabelnetzbetreiber cablecom sowie über die Programm-Plattform Teleclub empfangen werden, in Österreich über UPC Telekabel.
NBC Universal unterzieht seit 2009 sein komplettes Senderportfolio einer Generalüberholung. Ziel ist die internationale Vereinheitlichung der fünf großen Sendermarken des Konzerns. Eigenen Angaben zufolge investiert NBC Universal mehrere Millionen Dollar in die Neupositionierung von Universal Channel, Syfy Universal (wir berichteten), 13th Street Universal, Diva und Studio Universal.
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