Nach unserer doch recht harschen Kritik vor rund einem Jahr haben nun die Verantwortlichen von Welt.de Ihre Seite erneut angefasst und zumindest in gestalterischer Hinsicht einiges wieder gut gemacht. Neben dem angepassten Logo, das nun dem Signet der Zeitung entspricht, wurde vor allem die Navigation der Seite überarbeitet.
Das neu platzierte Logo ist deutlich größer und luftiger als zuvor platziert und steht im Kopf der Seite für sich, an einer Position, die sich sinnvoller Weise nicht in die Navigation eingliedert, sondern »über den Dingen steht«. Damit kann die Marke deutlich stärker transportiert werden, die Seite an sich wirkt ruhiger. Die damals so stark verurteilte Meta-Navigation ist nun einer nachrichtlich bewährten Navigation nach Ressorts gewichen. Und auch die Gestaltung der Navigation an sich wurde überarbeitet. Die nun verwendete, klassische Flächennavigation wirkt deutlich seriöser als die zuvor verwendeten Farbverläufe.
Über Welt.de wurde auch vor einem Jahr auf bereits intensiv diskutiert. Allen voran danken möchte ich dafür Herrn Romanus Otte, seines Zeichens General Manager von Welt Online. Es ist wahrlich nicht selbstverständlich, sich einer solchen Kritik derart offen und konstruktiv zu stellen, wie in diesem Fall geschehen.
Das Fazit des diesjährigen Redesigns möchte ich deshalb wieder der Gemeinschaft der Gestalter überlassen und dazu aufrufen, erneut in einen konstruktiven Schlagabtausch einzutreten. Völlig neutral kann ich – wie bereits beim letzten Mal – dabei nicht sein, dafür bin ich zu sehr Gestalter. Doch diesmal sind es eher Vorschusslorbeeren meinerseits. Welt.de ist hier vorbildlich mit Kritik umgegangen, hat auf ihre Leser gehört und ist gemäßigten Schrittes in die richtige Richtung gegangen. Was denkt Ihr dazu?
3 Kommentare
NeLe
Header und deren Marken stets auf das absolute Minimum reduzieren zu wollen – so wie eben jetzt auch auf Welt Online – ist ein Fehler. Falls man darauf schielt, dass mobil-Nutzer ansonsten die ersten Zeilen der Top-Meldung nicht wahrnehmen können, so sollte man eine kluge Browserweiche einrichten und eben für jeden Anwendungsfall optimale Grundvoraussetzungen schaffen. Die Kosten hierfür sind marginal höher.
Das Design ist nach wie vor nicht berauschend, die Marke wirkt in den Hintergrund gedrängt. Der Mainstream hat mal wieder die Oberhand. Und auch wenn die Seite durch die neue Navigation etwas gewinnt, wirkt der gesamte Kopf wie ein Fremdkörper.
Auch die gestalterische, informationstragende Grundregel, nie mehr als höchstens sieben Navigationspunkte neben-/untereinander verwenden zu sollen, hat hier keinen Anklang gefunden. Der Leser wird es zunächst vielleicht etwas danken. Auf lange Sicht gesehen war das aber noch nicht der letzten Weisheit Schluss!
Besser als vorher, aber: Weitermachen!
Bert
Nun gibt es noch mehr Mainstream bei den Zeitungsseiten, von Zeit.de vielleicht mal abgesehen unterscheiden sie sich nur noch mit Logos im oberen Headerbereich. Scheint so als wollen sie sich nicht voneinander abgrenzen – gilt das als das neue Qualitätsmerkmal in der Verlagsindustrie?
Trotzdem: An sich ist die neue Navigation gelungen und besser als die alte, auch wenn sie, das muss man wohl auch bei Welt Online zugeben, keinen Originalitätspreis verdient.
Marco Schroller
Da ich mich mit der alten Seite nicht so ausführlich beschäftigt habe, kann ich nur sagen: ich finde die neue sehr unübersichtlich und überfrachtet. Dafür habe ich hier mal einen Screenshot gemacht:
[img]http://i.imgur.com/k3Mhp.jpg[/img]
Da weiß man gar nicht, wo man zuerst hinsehen soll. Viele Werbebanner, Social Media Vernetzungen, da noch eine Navi – hier noch eine Linkleiste … Alles viel zu voll, wenn man mich fragt! Wo bleibt da die Übersicht? Genau, auf der Strecke.
Ich würde da keinen Artikel lesen wollen, obwohl ich die Welt als Tageszeitung durchaus gerne lese…
Liebe Grüße aus Hamburg,
Marco