Manchmal ist das Leben einfach nicht fair. An allem wird rumgenörgelt: an den Klamotten, an der Frisur, am Auto, an der neuen Freundin bzw. am neuen Freund, an der Visitenkarte, dem Profilfoto und und und. Eben war man sich noch sicher – und plötzlich spucken einem die Neunmalklugen in die Image-Suppe. Obwohl es in den meisten Fällen eine Frage des Geschmackes ist, lässt man sich oft dazu verleiten, ein paar Zutaten zu ändern. Oder man kreiert das Ganze gleich ganz neu (was beim neuen Freund/der neuen Freundin zugegebenermaßen recht schwer fällt). Aber ebenso verhält es sich bei Logos. Als wesentlicher Bestandteil des visuellen Erscheinungsbildes sind sie bei Veröffentlichung einer (mehr oder minder) großen Öffentlichkeit ausgesetzt. Kein Wunder, dass sich die Geister scheiden – und lustig machen. Seien wir mal ehrlich: Manche Signets sind kein Logo, sondern eher ein No-Go. Eine kleine Galerie erstaunlicher Logos.
Sat-Schüssel mit Potenz(ial)
Wer denkt da nicht an gestochen scharfe Bilder und guten Empfang (oder Empfängnis)? Das Logo/Maskottchen dieses Elektroinstallateurs aus dem polnischen Jelenia Gora, dem früheren Hirschberg, ist keine Erfindung, sondern hat immer noch einen guten Stand im aktuellen CD. Mit professionellem Logo-Design hat das so viel zu tun wie Werbung mit Wahrheit. Aber im Gedächtnis bleibt’s allemal.
Antichrist-TV?
Noch mal Fernsehempfangstechnik: Haben die Macher dieser Wortmarke Signale von finsteren Mächten empfangen? Bleibt mit einer Schüssel der Marke Kathrein gar der Bildschirm bei Sendern wie „Bibel TV“ schwarz? Vielleicht aber steht „SatAn“ einfach auch nur für „Satelliten-Anlagen“. Gute Namen fallen eben nicht vom Himmel.
It’s a sin!
Nein, es geht nicht um einen Hit der Petshop Boys aus der 80er-Dose. Sondern um den aktuellen Schriftzug der Limonade „Sunkist“. Die aus „Sun kissed“ entstandene Wort-Bild-Marke wies immer schon eine Ligatur von „u“ und „n“ auf. Gut als „Sunkist“ zu lesen war es bis 2008. Danach mutierte das „u“ auf seiner linken Seite immer mehr zum „i“, was der Limonade nach Meinung vieler etwas sündhaftes verleiht. Aber ist nicht ein „sin kissed“ Erfrischungsgetränk auch ein schöner Gedanke?
Sushi zur aufgehenden Sonne. Welche Sonne?
Nein, es ist nicht schlimm, wenn ihr im Logo des Sushi-Restaurants „Rising Sun Sushi“ die Sonne nicht sofort seht. Versucht’s mal so: Das Gelbliche unten in der Mitte ist ein typisches asiatisches Haus mit Pagodendach. Und ja: Dahinter geht dann die rote Morgensonne auf. Der Designer hat also ganz brav seinen Job gemacht – ohne Hintergedanken. So schmeckt dann auch das Sushi wieder!
Heißer Ofen
Sachlich gesehen kann man sich für das Logo-Design für einen Back-Shop in Thessaloniki wirklich erwärmen: Die „Mama“ ist in einfachen Formen gut zu erkennen. Auch den Ofen hat der Designer schön in die Figur eingefügt. Sogar die Flamme als Symbol für die Hitze im Ofen hat er integriert. Aber im Brennpunkt steht die Frage nach dem „Wo“. Und zu welchen Assoziationen und Wortspielen führt das? Bekannt wird man so, keine Frage. In Sachen Logo-Design sollte man aber vielleicht erst einmal kleinere Brötchen backen.
Apple’s Hängepartie
Klar: Ohne Sünde keinen Apfel – oder umgekehrt. Auf jeden Fall fällt der erste Entwurf ziemlich weit vom Stamm des Unternehmens, das eigentlich für seine übersichtliche Technik und Kommunikation bekannt ist. Der weithin unbekannte dritte Gründer des Unternehmens, Ron Wayne, zeichnete diesen Entwurf im Stil eines barocken Kupferstichs. Er zeigt Isaac Newton unter einem Apfelbaum und ist eine Anspielung auf die Entdeckung der Schwerkraft mithilfe eines Apfels. Bei Apple stellte man jedoch schnell fest: schlecht zu reproduzieren, viel zu kleinteilig, alles andere als modern. Sprich: Fallobst.
Soft & sexy
Das Jahr 1978, also als das erste Logo des anderen Software- und Computergiganten entworfen wurde, ist lange her. Das Logo von Mircrosoft wirkt fast wie ein Relikt einer untergegangenen Epoche, was ja irgendwie auch stimmt. Man erkennt hier noch deutlich die Trennung von „Micro“ und „Soft“, die alle darauffolgenden Logos nicht mehr aufwiesen. Das Logo mit seiner Multilinien-Typo ist im schlichten Schwarz-Weiß-Look für viele sicherlich ein No-Go – während andere es einfach nur als cool empfinden. Aber das passt zur „0“ und „1“ des digitalen Zeitalters.
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