Ab dem 18. Dezember 2024 zeigt das Red Dot Design Museum in Essen in einer Studioausstellung zwei aktuelle Modelle des Porsche 911, die unterschiedlicher nicht sein könnten: einen 911 GT3 RS und einen 911 Dakar. Die Ausstellung zeigt anhand der beiden Neunelfer Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Modelle auf.

Unverkennbar erkennbar

Seit den 1960er-Jahren steht der Porsche 911 für die Verschmelzung von Technologie und Design, von Tradition und Innovation. Die verschiedenen Modellvarianten, die seitdem auf den Markt gebracht wurden, folgen zum Teil chronologisch aufeinander, zum Teil stehen sie – wie die zwei Fahrzeuge in dieser Studioausstellung – als spezialisierte Modelle nebeneinander.

Auch wenn sich diese Modelle technisch unterscheiden, geht ihre Gestaltung und Entwicklung auf ein Urmodell zurück: Anfang der 1960er-Jahre gestaltete Ferdinand Alexander Porsche den Porsche Typ 901, der 1964 als Porsche 911 in Serie ging und Automobilgeschichte schrieb. Wesentliche Designelemente wurden bei jedem Modell beibehalten und zeugen von einer evolutionären Designentwicklung. So bewegen sich alle 911er-Modelle im Spannungsfeld zwischen Identität einerseits und Differenzierung andererseits.

Eine Ikone, zwei extreme Charaktere: 911 GT3 RS und 911 Dakar

Der 911 GT3 RS bietet Rennsporttechnologie für die Straße. Die 20,8 Kilometer des Nürburgrings absolviert er in 6 Minuten und 49 Sekunden. Markanter Blickfang ist der riesige Heckflügel mit DRS-Technik. Wie in der Formel 1 kann der Flügel auf Knopfdruck vom Fahrer flach gestellt werden, um den Luftwiderstand zu reduzieren und auf Geraden maximale Geschwindigkeiten zu erreichen. Zusätzlich verfügt das Fahrzeug über massive Lufteinlässe an der Front, geänderte Türen, Seitenpartien und Frontteile. So gut wie jedes Detail am 911 GT3 RS wurde angepasst, um die Dynamik des Fahrzeugs zu verbessern.

Der 911 Dakar ist eine Hommage an den Porsche 953, der 1984 auf Anhieb Sieger der Rallye Paris-Dakar wurde. Das robuste Serienmodell für den Offroad-Einsatz ist auf 2.500 Fahrzeuge limitiert. Er ist bis zu acht Zentimeter höher gelegt; ein Unterbodenschutz aus Edelstahl macht das Fahrzeug widerstandsfähiger. Auffällig ist überdies der vom 911 Turbo bzw. Turbo S übernommene Heckspoiler: Um zu verhindern, dass Sand und Schmutz die Gelenke blockieren, ist dieser feststehend konstruiert. Die Felgen wiederum sind eine Hommage an klassische Porsche-Designs.

Red Dot Design Museum – Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Dienstag–Sonntag & feiertags: 11 bis 18 Uhr (letzter Eintritt: 17 Uhr)
Montags: geschlossen (außer an Feiertagen und während der NRW-Schulferien)

Eintrittspreis bei Sonderausstellungen: 9 Euro (ermäßigt: 4 Euro)
Kinder unter 12 Jahren: Eintritt frei
Freitags: Pay-What-You-Want

Kostenlose öffentliche Führungen: sonntags um 14 Uhr und um 14.30 Uhr
Mehr Informationen und aktuelle Hinweise:
www.red-dot-design-museum.de

Porsche 911

Gestalterisches und funktionales Detail: Luftleitelemente (Nüstern) auf der Fronthaube des 911 GT3 RS. Die Lufteinlässe sorgen für die Kühlung des Motors. Auf den Kofferraum, der sich beim 911 sonst unter der Motorhaube befindet, wurde verzichtet. Photo: © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Porsche 911

Der Hightech-Flügel auf dem Heck des 911 GT3 RS ist ein wichtiges funktionales Detail, um Höchstgeschwindigkeiten auf der Rennstrecke zu fahren: Je höher der Anpressdruck, desto besser die Haftung der Reifen auf der Fahrbahn. Hier wird durch das ausgefeilte Aerodynamikkonzept ein Anpressdruck von 860 kg bei einer Geschwindigkeit von 285 km/h erreicht. Photo: © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Porsche 911

Rennsporttechnologie für Straße und Rennstrecke: Der Porsche 911 GT3 RS ist eine extreme Modellvariante des Porsche 911 mit optimierter Luftführung und 386 kW (525 PS), die Technologien und Prinzipien aus dem Motorsport nutzt. Photo: © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Alles Wichtige an Bord: Ein Dachkorb bietet Platz für Zubehör wie etwa Benzin- und Wasserkanister sowie Klappspaten. Statt des Dachkorbs lässt sich auch ein aufklappbares Zelt für zwei Personen auf dem Dachtransportsystem nutzen. Photo: © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Der heutige 911 Dakar ist eine Hommage an den Porsche 953. Dieser trat im Jahr 1984 mit der Startnummer 176 und seiner markanten Rothmans-Beklebung erstmals bei der Rallye Paris-Dakar an – und fuhr auf Anhieb auf Platz 1. Heute ist der 911 Dakar ein Serienmodell mit traditioneller Beklebung. Photo: © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Die Bodenfreiheit des 911 Dakar fällt sofort ins Auge. Sie liegt rund 50 mm höher als bei einem 911 Carrera mit Sportfahrwerk. Ein serienmäßiges Liftsystem kann die gesamte Karosserie um weitere 30 mm anheben. Dadurch bietet der 911 Dakar auch auf Untergründen wie Geröll, Schotter und Wüstensand eine souveräne Fahrleistung. Photo: © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Ferry Porsche sagte einst: „Der 911 ist das einzige Auto, mit dem man von einer Safari in Afrika nach Le Mans, dann ins Theater und anschließend auf die Straßen von New York fahren kann.“ – Das gilt vor allem für den 911 Dakar. Dieser wird in einer limitierten Auflage von nur 2.500 Fahrzeugen produziert. Photo: © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG