Das Bestreben von Pangea Afrikan, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, weist bereits nach nicht einmal anderthalb Jahren bemerkenswerte Erfolge auf. Wir berichteten dazu bereits. Dank der Spende eines Viertels der Designer-Tantiemen konnten über 75.000 Bäume gepflanzt und mindestens 2.600 Tonnen CO2 kompensiert werden. Ebenso unbeirrt verfolgt die Pangea ihr zweites großes Ziel: Kulturen und Kontinente zu verbinden. Gelingen soll dies unter anderem durch die Förderung unterrepräsentierter Sprachen.
Konzept und Sprachunterstützung
Seit ihrem Release sind neben dem europäisch-lateinischen Zeichensatz das sonst nur sporadisch unterstützte Vietnamesisch sowie Zeichen zur Transkription von Arabisch und Sanskrit enthalten. Darüber hinaus sind die griechischen und kyrillischen Sprachräume abgedeckt. Kyrillisch sogar in einer erweiterten Variante, die nicht selten ignorierte Sprachen wie Kirgisisch oder Baschkirisch umfasst. Auf dem Weg zu einem möglichst umfassenden Sprachausbau werden in Kürze die Etappenziele Hebräisch und Arabisch (Persisch, Urdu, Dari, Paschtu) erreicht.
Für Designer Christoph Koeberlin ist die Pangea eine inklusive Schriftfamilie. Ihr Name verweist auf sein Verständnis, unterschiedliche Kulturen und Kontinente als Teil eines gemeinsamen Ganzen zu begreifen. Seine kontinuierlichen Spracherweiterungen stellen unsere westlichen Konventionen in Frage, denn selbst erfolgreiche Schriften repräsentieren üblicherweise nur die Alphabete Europas und Amerikas. Die Pangea Afrikan markiert hierbei einen wichtigen Meilenstein: sie ergänzt die zuvor beschriebenen Zeichensätze um die lateinischen afrikanischen. Hierdurch werden neben Sprachen wie Hausa, Yoruba, Igbo, Lingala, Mende oder Umbundu auch einige indigene nordamerikanische wie Lushootseed oder Navajo unterstützt und damit die Sprachen von immerhin 430 Millionen Menschen.
Fontwerks Ansatz ist, Schriften mit umfangreicher Sprachunterstützung nicht mit höheren Preisen zu belegen. Mit diesem umfassenden Update gehen wir aber auf Christophs Anregung hin noch einen großen Schritt weiter: Pangea Afrikan ist in der Standard-Lizenz dauerhaft kostenlos – ohne Abstriche in der Qualität! Wir hoffen, mit diesem einfachen Zugang zu den Fonts Brands, Agenturen, Designerinnen und Designer in ihren Möglichkeiten für afrikanisches Storytelling ein wenig unterstützen zu können.
Design
Stilistisch bleibt der Sprachausbau der bewährten Pangea-Formel treu: die platzsparende Kompaktheit enger Groteskschriften übertragen auf eine schnörkellose geometrische Serifenlose. Das schlägt sich in einer stattlichen x-Höhe, Oberlängen auf Niveau der Versalien, einer engen Zurichtung und nahezu geschlossenen Buchstaben nieder. Ihre fein austarierte Leichtigkeit verdankt die Schrift diagonalen Abschlüssen und runden Punkten. Der Kniff, zwei optische Größen Pangea Afrikan und Pangea Afrikan Text anzubieten, ermöglicht eine im geometrischen Genre eher ungewöhnliche gestalterische Konsequenz und Anwenderinnen und Anwendern eine oft vermisste Flexibilität.
Das vorliegende Sprachupdate bedeutet jedoch noch nicht das Ende der Bemühungen um den afrikanischen Kontinent, schließlich beinhaltet es zunächst lediglich seine lateinischen Sprachen. Gemeinsam mit nativen Designerinnen und Designern sollen weitere Alphabete wie N’Ko oder Geʽez ergänzt werden. Auch die werden dann kostenfrei verfügbar sein. Bis dahin ist jedoch noch ein wenig Geduld vonnöten und es gilt, dem tansanischen Sprichwort „Haraka Haraka haina baraka“ zu vertrauen (Schnell schnell bringt keinen Segen).
Designer
In seinem Blog beschreibt der Designer Christoph Koeberlin die Entstehungsgeschichte dieses Projektes noch etwas detaillierter und macht Vorschläge für einen lateinischen Zeichensatz, der über die Grenzen Europas und Amerikas hinausgeht.
Das wundervolle Artwork zur Pangea Afrikan entstand in Zusammenarbeit mit der Designerin Fungi Dube aus Simbabwe.
Pangea Afrikan ist exklusiv und kostenlos bei Fontwerk als Display-, Text- und Superfamily-Version erhältlich.
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