Logo erstellen ohne Designer oder Design-Erfahrung: Das hört sich gewagt an und ist eigentlich nicht zu empfehlen. Für kleinere Unternehmenswebseiten oder private Homepages ist jedoch häufig eine kostengünstige Lösung gefragt und vor allem kreativer Input und vorgefertigte Ideen, da hier wenig Design-Knowhow oder gar Kenntnisse im Umgang mit Designtools vorhanden sind.
Wer aus Kostengründen keinen Grafiker beauftragen möchte, kann auf Online-Dienste zurückgreifen, wo man sich ein Logo erstellen und aus verschiedenen Bausteinen selbst gestalten kann, bspw. fürs Website Design des Fußballvereins, Handwerksbetriebs etc.
Ein Beispiel ist hier der Logo-Maker von WIX, mit dem wir mal versucht haben, ein Vereinslogo zu erstellen. Vorweg genommen: Wir waren sehr positiv überrascht, unsere Vorbehalte beim Stichwort “Logo-Generator” waren ehrlich gesagt groß und unsere Erwartungen gering. Dass sich darunter so ein gut konzeptionierter Konfigurator mit sehr guter Usability verbirgt, der auch für Laien bedienbar ist, dessen Interface aber gleichzeitig extrem professionell umgesetzt ist und Spaß macht – das haben wir nicht erwartet, aber nach den ersten Steps verstanden.
Schritt 1: Name und Design-Richtung wählen
Im ersten Schritt kann man einen Namen und einen Slogan eingeben – wir haben mal testweise den FC Designbote erschaffen. 🙂 Als erste Orientierung kann man die Unternehmensart oder Branche eingeben, um später bessere Ideen und Vorschläge zu erhalten. Im Anschluss kann man aus verschiedenen Attributen wählen, die hinterher das Design widerspiegeln – ebenfalls praktisch, wenn man sich darüber selbst keine Gedanken machen möchte oder noch gar nicht weiß, in welche Richtung es gehen soll. Positiv ist ebenfalls, dass man jeden der Schritte überspringen kann, wenn man sich einige Bereiche noch offen halten möchte oder noch keine Idee hat.
Eine erste Designanmutung kann gewählt werden, indem man verschiedene Beispiellayouts unterschiedlicher Stilrichtungen anklickt und sich jeweils für eine der beiden entscheidet; sozusagen Logo-Tinder über fünf Runden. Nach einer kurzen Abfrage, für welchen Verwendungszweck das Logo benötigt wird – Website Design, Print, Social-Media etc. – geht es ans Eingemachte.
Schritt 2: Finales Design und Icons wählen
Es werden eine Reihe von Beispiel-Logos angezeigt, mit denen man das Logo erstellen und finalisieren kann. Besonders positiv ist dabei die endlose Auswahl an Logovorschlägen, die wirklich qualitativ hochwertig aussieht. Auch wenn die Logos nicht individuell vom Designer erstellt sind, sondern nur aus den bisherigen Angaben aus dem vorhandenen Baukasten generiert wurden, sind diese für einen einfachen Einsatzzweck mehr als tauglich – wir waren positiv überrascht.
Einziges kleines Manko: Das Thema Fußballverein wurde hier noch nicht aufgegriffen in den Vorschlägen, es gibt aber den Button “Symbol ersetzen”. Hier gibt eine sehr große Auswahl an Icons aus unterschiedlichen Bereichen, sodass eigentlich für jedes Unternehmen bzw. jede Webseite etwas dabei sein sollte. Neben speziellen Motiven für die unterschiedlichen Branchen gibt es auch einige allgemeine Symbole, die man universell einsetzen kann. Auch die Suche funktioniert einwandfrei, der Suchbegriff “Fußball” liefert zahlreiche Treffer und uns fällt es schwer, uns für ein Motiv zu entscheiden; von sehr modernen bis traditionellen Icons ist alles dabei. Nach Auswahl eines Icons werden dann auch thematisch passende Logos angezeigt – mit unserem Auswahl-Icon.
Schritt 3: Farbschema und Fonts wählen
Wir entscheiden uns für eine Variante und können das Logo nun noch personalisieren. Man kann hier zwischen zahlreichen Farbschemata wählen, die nicht nur wegen ihrer kreativen Benennung Lust machen, sie alle auszuprobieren: Einhornparty, Schokotraum, Grüne Hoffnung, Baby-Flamingo oder einfach nur Graustufen kleiden das Logo blitzschnell in ein jeweils komplett anderes Farbgewand. Wir wagen was und entscheiden uns für das Farbschema Luxusleben … man gönnt sich ja sonst nix …
Wow: Das Logo wird on-the-fly in verschiedene Mockups reingerendert, sodass man sich anschauen kann, wie es auf der Webseite, auf der mobilen Seite / App oder sogar auf der Einkaufstüte aussieht – wir sind beeindruckt.
Es folgen Textbearbeitungsfunktionen, auch wieder sehr umfangreich: Textausrichtung, Schriftart, Textgröße, Letterspacing etc. sind einstellbar. Auch Schrift- und Hintergrundfarbe können hier nochmal geändert werden und fertig sind wir mit dem Logo erstellen.
Auf der Folgeseite kann man wählen, ob man nur das Logo in hochauflösenden und bearbeitbaren Dateien runterladen möchte (49,99 €) oder auch eine Webseite mit dem Homepage Baukasten erstellen möchte, hier gibt es drei verschiedene Pakete zur Auswahl. Wenn der Baukasten ebenfalls so intuitiv und einfach ist, wäre dieser auch auf jeden Fall eine Option – aber wer weiß, vielleicht testen wir den ein andermal.
Logo erstellen in Eigenregie – was sollte man beachten?
Auch wenn alles so einfach klingt, sollten die Logo-Selbst-Ersteller einiges beachten, damit es längerfristig einsetzbar und das Logo das Unternehmen sinnvoll präsentiert.
- Es muss einfach sein – wenig schnörkelig, auf den ersten Blick erkennbar und die Botschaft des Unternehmens widerspiegeln.
- Ein gutes Logo muss farblich reduziert sein – nicht zu bunt und überladen. Wichtig bei der Farbwahl ist auch ein vernünftiger Kontrast für den Einsatz von Printmedien oder Druck in Graustufen, sowie die Tatsache, dass es invertierbar sein muss (für Stempel, T-Shirtdruck etc.). Ebenfalls wichtig: Es muss in allen Farbräumen gut aussehen: RGB, CMYK etc.
- Zeitloses Design ist gefragt, es muss auch in 10 Jahren noch an die aktuellen Trends adaptierbar sein, ohne seine Botschaft und seinen Wiedererkennungswert zu verlieren
- Man kann aus dem Logo eine minimalisierte Variante machen, z.B. zur Verwendung von Favicons oder Accountbildern von Social Media Profilen
Unser FC DESIGNBOTE-Logo
Die Nutzung des Logo-Generators kann sich im Ergebnis durchaus sehen lassen, es ging sehr schnell, innerhalb weniger Minuten hat man eine Datei in bester Auflösung erstellt, die durchaus als Logo für Sportvereine, kleine Handwerksbetriebe oder private Homepages sowie auch für Print einsetzbar ist. Nach dem Download einer offenen Datei kann man es entsprechend nachbearbeiten / umgestalten, sodass man den Generator auch nur als Basis zum Logo erstellen nutzen kann, um danach selber mit Photoshop oder dem Illustrator Hand anzulegen.
Wer sich ein Logo generieren möchte, sollte sich natürlich mehr Zeit lassen als ein paar Minuten und bestenfalls ein individuelles durch einen Designer erstellen lassen – für kleines Budget bietet der Logo-Generator durch die verschiedenen Design, Fonts, Icons und Konfigurationsmöglichkeiten jedoch eine super Alternative.
Weitere Tipps zur Gestaltung von Logos gibt es z.B. hier:
7 Dinge die man bei der Logogestaltung beachten sollte
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