Ein Foto zeigt einen Bildausschnitt. Doch es kann noch so vieles mehr. Es hält unsere Erinnerungen fest. Augenblicke, die wir am liebsten anhalten wollen. Ganz egal, ob es sich um Menschen, Gebäude oder die Natur handelt. Fotos rufen Emotionen in uns hervor, können uns in einen ganz bestimmten Moment zurückversetzen und erzählen dabei Geschichten. Fotos können Personen, Gegenstände oder ein Thema inszenieren. Jedoch machen dies längst nicht mehr ausschließlich Berufsfotografen, vielmehr fotografiert mittlerweile jeder von uns so gut wie jedes Erlebnis, das nicht zwangsläufig immer aufregend sein muss.
Denn das Smartphone hat sich in unsere Alltagswelt geschlichen und mit ihm die permanente Möglichkeit, alles und überall zu jeder Uhrzeit aufzunehmen. Ein Griff in die Tasche bietet uns die Gelegenheit, den einen Moment festzuhalten. Sei es ein Bild von uns und unseren Freunden, unserem Lieblingsgericht oder dem Strandurlaub. Aber geht es überhaupt noch um den einen Moment? Lauter Selbstportraits, verlockend aussehende Mahlzeiten und süße Tierbabys erobern die sozialen Netzwerke. Und genau das gefällt uns. Sich oder etwas in Szene zu setzen ist das weitverbreitete Phänomen. Spätestens seit der Oscarverleihung 2014 hat das sogenannte Selfie die digitale Welt erobert. Alle eifern Ellen DeGeneres, Bradley Cooper, Jennifer Lawrence und anderen Hollywood-Stars nach. Und dank der Löschtaste haben wir mehr als genug Versuche, um das eine perfekte Bild zu kriegen. Zudem legt man einen Filter über das Selfie, sodass die Makel verschwinden und schon sieht man eher so aus, wie man gerne aussehen würde.
Aber inwiefern sind wir alle in der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit eigentlich auch Fotografen? Denn die Bilder sind häufig verwackelt, unzureichend ausgeleuchtet und alles andere als perfekt. Aber vielleicht macht gerade genau das diese Bilder aus. Sie sind authentisch und erfreuen sich möglicherweise deswegen großer Beliebtheit. Es wird einfach mitten drin und ganz unbefangen fotografiert. Sich darzustellen und zu präsentieren ist fast eine eigene, neue Form von Kunst geworden.
Bildquelle: pippalou / morguefile.de
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