Die photokina 2018 ist vorbei. Die Messe rund um die Themen Foto und Video öffnete in diesem Jahr vom 26. bis 29. September ihre Pforten in Köln. Welche Highlights und Trends mir besonders im Gedächtnis geblieben sind und ob sich ein Besuch im nächsten Jahr vielleicht auch für Sie lohnt, erfahren Sie hier.

In diesem Jahr gab es in den fünf Hallen wirklich viel zu entdecken. Die großen Hersteller der Imaging-Branche präsentierten auf riesigen Showfloors nicht nur die neuste Technik. Neben zahlreichen Vorträgen wurden auch Workshops angeboten, wo man mit Profis aus der Industrie direkt in Gespräch kommen konnte. Das Fotografie-und Videografie-Universum ist groß, entsprechend vielseitig waren die Präsentationen und dargebotenen neuen Trends.

Trends und Highlights der photokina 2018

Ein Trendthema war beispielsweise das Ausdrucken von Fotos vom Smartphone sofort zum Mitnehmen. Für diesen Service hält man sein Handy an den Self-Print-Automaten oder verbindet es über einen QR-Code und schon lassen sich die eigenen Bilder nach Belieben ausdrucken. Verfeinert werden die Fotos mit farbigen Umschlägen und ausgefallenen Papieren für die individuelle Kreation.

An den großen Ständen von CEWE und Fujifilm konnte sich jedermann austoben – gleichzeitig auch ein guter Treffpunkt, um Gleichgesinnte zu finden. Das Angebot, das diese Hersteller anbieten, ist vielseitig: Fotobücher, Grußkarten oder größere Poster, diverse Exemplare lagen zum Bewundern und Nachahmen bereit.

Ein Highlight der photokina 2018 war der Olympus Perspective Playground. Wie in einer kleinen Zauberwelt wurde die Halle zum Park der Illusionen umgewandelt. Riesige Schaukeln, Spiegelinstallationen, grelle Neonfarben und schwarzweiße Streifen in irrwitzigen Konstellationen im leicht abgedunkeltem Raum ließen die Zuschauer beeindruckt zurück.

Olympus bot überdies die Möglichkeit, sich mit der eigenen oder einer Olympus-Kamera dem Thema “Wahrnehmung und Perspektive” spielerisch zu nähern. Inmitten all der Installation gab es auch Talks mit einer passenden aufgebauten Tribüne. Dazwischen versteckte sich eine kleine Bar, die für das leibliche Wohl sorgte.

Ein weiterer aktueller Trend, der auf der photokina dargeboten wurde, sind spiegellose Kameras. Nachdem Sony mit der Vorstellung seiner Systemkameras in den letzten Jahren immer wieder den Markt überraschte, bringen inzwischen auch große Hersteller von Spiegelreflexkameras (z.B. Nikon und Canon) spiegellose Kameras auf den Markt.

Bei Nikon laufen diese Kameras unter der Bezeichnung „Z“-Serie, bei Canon ist es die „EOS-R“-Serie. Beide Systemarten haben ihre Vor- und Nachteile. Dass spiegellose Kameras kleiner oder leichter als ihre Vertreter mit Spiegel sind, lässt sich pauschal nicht sagen. Je nach genutztem Objektiv und der nötigen Ausrüstung sind Gewicht und Größe meist vergleichbar. Technisch bedingt bestehen allerdings Unterschiede, so z.B. der elektronische Sucher bei den spiegellosen Kameras. Im elektrischen Sucher ist die eingestellte Beleuchtung direkt sichtbar und auch das geräuschlose Fotografieren ist möglich. Je nach Ausrüstung wirkt sich dies allerdings auf die Akkulaufzeit aus, denn spiegellose Kameras benötigen Energie für ihre Anzeigen. Diesbezüglich bieten Spiegelreflexkameras den Vorteil, dass sich auch ohne Akkuverbrauch dank der verbauten Spiegel und dem Objektiv eine Bildkomposition planen lässt.

Die Top-Modelle durfte man bei den ausstellenden Herstellern selbst testen. Fokuszeit, Gewicht und Größe ließen sich direkt beurteilen und vergleichen. An den Ständen gab es eine Area, wo Models und Akrobaten in Aktion fotografiert werden konnten. Besonders beeindruckend war die Präsentation von Canon auf einer kleinen kreisrunden Bühne. Während eine Akrobatin eine beeindruckende Show vollführte, wurde ihre Darbietung von oben mit einem Spot atmosphärisch beleuchtet. Zur Show gehörte ein großes Tuch, was unterhalb der Bühne durch Ventilatoren unsichtbar in die Lüfte gehoben und zum Leben erweckt wurde. Ein tolles Schauspiel, was auch Nichtfotografen längere Zeit verweilen ließ.

Know-How der Experten

Viele Experten der Foto- und Video-Branche teilten Ihre Erfahrungen in lockerer Stimmung mit dem interessierten Publikum der photokina. Einer davon war Benjamin Jaworskyj, Profi-Fotograf und Filmemacher, der heute auch durch seine YouTube-Videos bekannt ist. Auf der Sony Bühne sprach er über seine Erlebnisse bei der Suche nach beeindruckenden Aufnahmen, welche besonderen Hürden einem die Natur beim Fotografieren so stellen kann und wie man Herausforderungen mit der richtigen Wahl der Ausrüstung meistert.

Die zahlreichen Talks fanden großen Andrang. Vorträge und Diskussionen wurden auf unterschiedlichen Stages in verschiedenen Hallen jeden der fünf Tage nach Themenbereich aufgeteilt. Mit dem Eventplan der photokina war man gut ausgerüstet und konnte sich seinen eigenen Vortragsmarathon individuell nach Interessen planen. Englischsprachige Vorträge waren explizit im Plan gekennzeichnet.

 

Workshops auf der photokina

Die meisten Hersteller boten neben ihren Produkten zum Anfassen zusätzliche Workshops in den unterschiedlichsten Themengebieten an. Hier gab es beispielsweise Instruktionen zur Ausleuchtung bei der Fotografie, aber auch das weite Feld der Peripherie zur Nachbearbeitung von Fotos wurde nicht vergessen. Wissenswertes gab es auch bei BenQ, wo u.a. das Color Management praxisnah besprochen wurde.

Besonders erwähnenswert war das Angebot, eine unverbindliche Portfolio-Sichtung seiner eigenen Arbeiten vornehmen zu lassen. Hier war u.a. der „Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter e.V. (BFF)“ mit dabei.

Angebote zum Selbsttesten und Ausprobieren

Das Angebot an Ausrüstung konnte man bei vielen Herstellern nicht nur bestaunen, viele Produkte durften auch selbst ausprobiert werden. Neben Stativen, Lampen und anderem Zubehör konnte man beispielsweise Objektive testen, und das oftmals gratis. Tamron bot den Service an, sich ein Objektiv seiner Wahl kostenlos für eine Stunde auszuleihen Das freundliche Personal nahm die persönlichen Daten auf und schon konnte die Testphase beginnen. Nach der ersten Stunde bestand die Möglichkeit, sich ein anderes Objektiv zu leihen. Ein ziemlich toller Service! Durch die Nutzung seines eigenen Kamerabodys war die volle Konzentration auf das Bildermachen garantiert.

Natürlich wurde auf der photokina auch einiges an visuellem Input geboten. Unter dem Namen „PICTURES by photokina“ konnte man sich in den zahlreichen Ausstellungen und Fotoreihen zwischen den Hallen, in den Passagen und an den Ständen inspirieren lassen. Hier wurden u.a. „Deutscher Jugendfotopreis 2018“, „Ausgezeichnet! Der Neue BFF-Förderpreis“ und „Atlas of Humanity “ vorgestellt. Jede Ausstellung bot mit dem eigenen thematischen Fokus etwas Besonders.

Für alle die, mal schnuppern möchten:

* Ganze Liste Link – http://www.photokina.de/events/veranstaltungen/pictures-by-photokina/pictures-by-photokina.php

Allein für die Ausstellungen lohnt sich der Besuch der photokina ungemein. Auch ausgezeichnete Wettbewerbe werden gezeigt. Hier kann man auch viel vom Präsentationsaufbau lernen, z.B. wie man Bilder mit und ohne Rahmen durch Aufhängung und Beleuchtung toll in Szene setzen kann oder welche Informationen auf einen Bilduntertitel gehören. Viele kleine Details, die man für seine eigenen Projekten als Inspiration mitnehmen kann.

photokina: Veranstaltungsort Koelnmesse

Zum Veranstaltungsort Koelnmesse lässt sich festhalten, dass das Gelände mit der Bahn sehr gut zu erreichen ist. Nur eine Station trennt den Köln HBF von der Messe/Deutz.

Die Preise für Essen und Getränke sind allerdings horrend und fast unverschämt angesichts der gebotenen Auswahl und Qualität. Die Wartezeiten an den Ständen sind außerdem teils wirklich zeitraubend. Ich kann nur empfehlen, sich zumindest eigene Getränke mitzubringen.

Lohnt sich die photokina auch für Sie?

Es kommt natürlich darauf an, für welche Themen Sie sich interessieren. Ich persönlich denke, die photokina hat für jeden, vom Foto-Enthusiasten bis zum Profi, etwas zu bieten. Von den neuesten technischen Highlights bis zu interessanten Workshops findet wohl jeder Besucher sein bevorzugtes Interessengebiet.

Bekannte Gesichter stellen sich gerne den persönlichen Fragen der Besucher. Ein Austausch mit Gleichgesinnten aus der großen Fotocommunity findet überall an den Ständen, bei Präsentationen und in den Workshops statt. Die photokina ist generell ein toller Treffpunkt für Brancheninteressierte. Präsentationen von Hochschulen und namhaften Ausstellern bieten auch berufliche Einblicke für Interessenten und schaffen überdies die Möglichkeit, erste Kontakte in der Imaging-Branche zu knüpfen. Die photokina hat viele kreative Schnittpunkte und bietet zeitgemäße Impulse.

Die nächste photokina findet übrigens im nächsten Jahr vom 8. bis zum 11. Mai statt. Vielleicht sieht man sich ja 2019 vor Ort …

Bildquelle: Arthur Homa