Rosé-Mauve ist eine der Farben des Jahres 2022. Diese Prognose ist das Ergebnis einer intensiven und monatelangen Analyse, die das Institut für Internationale Trendforschung (IIT) der HAWK in Hildesheim zusammen mit dem Caparol Farbdesignstudio durchführte. Die Farbkonzepte um Rosé-Mauve wurden im Rahmen einer Rundum-Sanierung in einer Göttinger Villa aus der Gründerzeit umgesetzt. Inspiriert vom aktuellen Trendbuch „Caparol UNIKAT # 4.1 Impulse“ entstand ein Zuhause für den Mix aus Familienleben, antiken Möbeln, zeitgenössischer Kunst und modernem Design.
Ermittelt wurde die Trendfarbe Rosé-Mauve mit der Methodik Trendscouting, die Einrichtungsmessen sowie unterschiedlichste Quellen aus Architektur, Mode und Design gezielt auswertet. „Die Ergebnisse sortieren wir zu Farbclustern. Das läuft alles nachvollziehbar und transparent ab. Unser eigener Geschmack hat keinerlei Einfluss, auch wenn das immer wieder vermutet wird“, betont Andrea Girgzdies, die wie in den Vorjahren für die aktuelle Trendstudie verantwortlich war. Jährlich erwarten Architektinnen, Architekten, Designerinnen und Designer, Endverbraucherinnen, Endverbraucher sowie und Heimwerkerinnen und Heimwerker neue Angebote und Szenarien zu aktuellen Farbtrends. Diese lassen sich meist als Farbgruppen, sogenannten Trend-Farbprofilen, bestehend aus circa fünf Farbtönen als Kombination ausmachen. Es existieren meist zwei bis drei typische Trend- Farbprofile, die dann zur Gestaltung zu Verfügung stehen und oft vom Eigenheim bis zu Shopkonzepten Anwendung finden.
Ein zeitloses Farbkonzept
Prof. Markus Schlegel vom IIT HAWK begleitete mit seinem Team das Caparol Farbdesignstudio bei der Entwicklung der neuen Caparol-Trendthemen, lieferte mit dem an der HAWK ansässigen Institut International Trendscouting einmal mehr den wissenschaftlichen Hintergrund und ließ daraus ein zeitloses Trend-Farbkonzept für die Villa entstehen. „Die aktuellen Farbprofile aus dem Caparol Trendbuch UNIKAT # 4.1 sind inspirierend-zeitbezogene Farbimpulse sowie sinnlich-ästhetische Kompositionen, die in ein solch stilistisch außergewöhnliches Haus gut übertragbar sind“, erläutert Prof. Markus Schlegel. „Da wir mit dem Scouting-Team der Caparol-Trendfarben seit vielen Jahren im Dialog stehen und immer wieder die Frage nach dem Transfer von der Trendstudie in eine konkrete Anwendung im Raum steht, war nach Anfrage durch die Bauherren für uns am IIT HAWK sehr schnell klar: Das könnte eine tolle Kombination sein in Richtung „Zukunft trifft Herkunft, Farbtrendprofile übertragen in einen qualitätsvollen Altbau.“
Nach Besichtigung der Räumlichkeiten und ersten Gesprächen mit den späteren Nutzerinnen und Nutzern zur grundsätzlich angestrebten Atmosphäre sowie zu den Vorstellungen, wie dieser Stil-Altbau modern und gleichzeitig angemessen traditionell gestaltet sein könnte, wählte Prof. Markus Schlegel die „Trend-Farbwelt 2“ als gestalterische Klammer. Daran und an Funktion, Abfolge und Ausrichtung der Räume orientiert entwickelte er mit seinem Team die jeweiligen Farbzuweisungen als Raumgestaltungen. Entstanden ist eine entspannt wirkende, ruhige und gleichzeitig vorsichtig erfrischende Farbatmosphäre, die durch natürlich-sandige, entschieden robuste und sensitive Farbtöne generiert wird.
Flexible Farbtrendprofile
In das Konzept flossen darüber hinaus auch Töne der „Farbwelt 1“ mit ein. Eine Ergänzung, die zeigt, wie flexibel Trendfarbprofile in der Anwendung kombinierbar sind. „Die Villa ist typisch für die Gründerzeit äußerst großzügig, denn sie reicht über drei Etagen mit einer Wohnfläche von jeweils 150 m2. Alle eingesetzten Nuancen sind gezielt auf Architektur, Ausbaumaterialien, Einrichtung und Lichteinfall abgestimmt, vor allem aber auf den besonderen Stil der Bewohnerinnen und Bewohner“, erklärt Prof. Markus Schlegel.
Rosé-Mauve drückt mit hoher Wahrscheinlichkeit genau das aus, was die Menschen suchen: Glück und Erneuerung, Leichtigkeit, Sinnlichkeit und Zuversicht. Die Farbbezeichnung Mauve stammt aus dem französischen Sprachraum und greift die farbintensive Blüte der Wilden Malve auf. Technisch gesehen wiederum leitet sich Mauve von Mauvein ab, dem ersten Anilinfarbstoff, den William Perkin – auf der Suche nach einem Malaria-Wirkstoff – 1856 eher zufällig synthetisierte.
Fotos: Blitzwerk
Mehr Informationen http://iit-hawk.de
Caparol Farbdesignstudio
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