Owens-Illinois, Inc (O-I) ist der weltweit größte Hersteller von Glasbehältern und bevorzugter Partner für viele weltweit führende Lebensmittel- und Getränkemarken. O-I erzielte 2017 einen Umsatz von 6,9 Milliarden US-Dollar und beschäftigt mehr als 26.500 Mitarbeiter an 78 Werken in 23 Ländern. Mit Hauptsitz in Perrysburg, Ohio, liefert O-I sichere, nachhaltige, reine, ikonische, markenbildende Glasverpackungen für einen wachsenden globalen Markt.

Steffi Lenz, Innovations-Projektleiterin bei O-I Europe verriet uns, was hinter dem Projekt ‘Global O-I Design Book’ steckt und wie Glas die Welt sauberer machen kann.

 

Steffi Lenz, , Innovations-Projektleiterin bei O-I Europe

 Steffi Lenz

DESIGNBOTE Redakteur Wolfgang Linneweber sprach mit Steffi Lenz:

Frau Lenz, welches Kommunikationsziel verfolgt Owens-Illinois mit dem Design-Buch?

Das O-I Design Buch soll eine Inspirationsquelle für Markenanbieter und Designagenturen sein und auf der Suche nach neuen Ideen für Glasverpackungen von Lebensmitteln und Getränken helfen.

Ziel ist es, das Potential von Glas hervorzuheben und Vermarktern und Verpackungsdesignern den markenbildenden Aspekt aufzuzeigen. Glas berührt alle Sinne, von der Ästhetik bis hin zum eigentlichen Konsumerlebnis und kann eine vielfältige Geschichte erzählen.

Wir möchten, dass unsere Kunden vor allem von O-Is Expertise profitieren. Als einziger wirklich globaler Hersteller von Glasverpackungen sehen wir, wie Trends in einem Land oder einer bestimmten Kategorie entstehen und wie sie sich auf der ganzen Welt verbreiten. Wir arbeiten an so vielen inspirierenden Designs und hoffen mit dem Buch, die Kreativität zu wecken und Synergien über Kategorien und Regionen hinweg zu schaffen.

Welches sind die spannendsten und aktuellsten Innovationen in der Glasverpackung?

Glas ist ein fantastisches Material. Durch die Vielseitigkeit des Produkts können wir für Marken verschiedene Geschichten entwickeln und erzählen: von der Form des Gefäßes, über die Farbe bis hin zur unterschiedlichen Prägung.

Glas spielt mit all unseren Sinnen und lässt uns einen riesigen Spielraum für die eigene Phantasie. Ich möchte Ihnen gern drei Beispiele nennen:

  • Wir können durch Färbung in einer Glasschmelzwanne mehr als 25 Farben anbieten, einschließlich der von O-I kürzlich eingeführten Schwarz- und Rotglasvarianten. Zudem hat O-I eigene Designstudios, die es uns ermöglichen, die Gestaltung von Glasflaschen weiterzuentwickeln und neue Möglichkeiten für das Material auszuschöpfen.
  • Unsere Technologie der inneren Flaschenprägung hat gleich zwei Effekte. Zum einen eine Art „Enthüllungseffekt“, der sich einstellt, wenn die Flasche geleert wird. Zum anderen wird die Interaktion zu Verbrauchern verstärkt. Dies sehen Sie sehr anschaulich am Beispiel einer mexikanischen Marke (Jumex)
  • Unser Patent „MyPour“ bietet Bierbrauern im Bereich Craft- und Gourmetbiersorten, bei denen der Konsum vom Kunden regelrecht zelebriert wird, eine ganz besondere Möglichkeit. Der Flaschenhals dieser speziellen Flasche ist asymmetrisch geformt und verfügt an einer Seite über eine diagonale Verbindung zwischen Flaschenkörper und -öffnung. So kann beim Ausschenken je nach Drehung und Winkel der Flasche die Art beeinflusst werden, wie das Bier in das Glas läuft. So kann der Verbraucher die Schaumentwicklung beim Eingießen individuell steuern.

Auf unserem Onlinekatalog, der gerade erst überarbeitet wurde, erfahren sie noch mehr über unsere neuesten Produkte und Innovationen.

Ich persönlich bin besonders von VersaFlow begeistert. Das ist eine wunderschön gestaltete Karaffe mit V-förmiger Mündung, die ein sauberes, präzises und ästhetisches Ausgießen von Saucen und Sirupen erlaubt.

VersaFlow wurde vor ein paar Jahren bei Edeka in Deutschland eingeführt. Wir haben VersaFlow in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt und werden nun eine neue, verbesserte Version auf den Markt bringen: VersaFlow bekommt jetzt einen Standard-Verschluss – das macht es Markenanbietern in der Vermarktung wesentlich leichter. VersaFlow wird außerdem weitere Ausgießer bieten, sodass der Konsument während des Ausschenkens nicht überprüfen muss, in welche Richtung er die Karaffe hält.

Wir entwickeln uns natürlich stetig weiter und freuen uns schon sehr auf die neuen Projekte.

Wo sehen Sie Möglichkeiten für die Glasverpackungen über die Marken-Ästhetik und die einfache Funktion als Behälter hinauszugehen und für völlig neue Herstellungsansätze und Anwendungsbereiche?

Wie sie anhand der Beispiele sehen, ist Glas bereits mehr als nur Ästhetik oder ein einfacher Behälter. Neueste Innovationen haben Auswirkungen darauf, wie das Produkt von Konsumenten genutzt wird. Sie beeinflussen das Gesamterlebnis eines Verbrauchers und bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten mit dem Konsumenten in Interaktion zu treten.

Aber es gibt noch viele weitere Ideen für Glas. Wenn man sich die wichtigsten Verbrauchertrends ansieht, kann ich mir vieles vorstellen: verbundene Verpackung, Personalisierung, oder die Änderung der Produktfunktionalität und damit auch die tatsächliche Erfahrung des Produkts selbst. Oder sogar eine komplett neue Art der Glasherstellung. Vor einigen Jahren eröffnete O-I ein Innovation Center in Perrysburg, Ohio, wo sich unser Firmensitz befindet. Hier finden die meisten vorgeschalteten Forschungen und Entwicklungen statt. Das Innovation Center ist wie eine Art Spielplatz für uns, auf dem wir Sachen ausprobieren und hinterfragen können. 

Was werden die wesentlichen Herausforderungen für Glasverpackungen in der Zukunft sein?

Mit dem aktuellen Fokus auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft wird Glas von Kunden und Verbrauchern gleichermaßen stark nachgefragt. Eine unserer wichtigsten Herausforderungen als Branche ist es, unseren ökologischen Fußabdruck weiter zu verbessern. O-I engagiert sich sehr dafür und ist besonders stolz darauf, kürzlich die Cradle-to-Cradle-Zertifizierung für 90% unserer Betriebe erhalten zu haben.

Danke sehr Frau Lenz

 

Weitere Informationen zu O-I: www.o-i.com

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