In Zusammenarbeit mit dem MIT Glass Lab hat die Mediated Matter Group einen Weg gefunden, um mit einem 3D-Drucker Glas herzustellen, sodass komplizierte Muster möglich werden, die vorher nur mit enorm hohen Aufwand erstellt werden konnten. Der ofenartige Drucker verarbeitet Glas bei einer Temperatur von rund 1900°F (rund 1,037°C) und gibt damit dem rund 4500 Jahre alten Material einen komplett modernen Touch. Das nachfolgende Video zeigt den Prozess ohne Worte, dafür die faszinierende Art und Weise, wie das heiße Glas sich quasi selbst stapelt. Die Ergebnisse lassen Vasen und Lampenschirme erkennen, die so komplex sind, dass ein Glasbläser wohl daran verzweifeln würde.
The G3DP synthesizes modern technologies, with age-old established glass tools and technologies producing novel glass structures with numerous potential applications.
MIT
Das Glas-3D-Drucken (oder G3DP, wie es am MIT genannt wird) beruht auf einem Zwei-Kammerkonzept, wobei die obere Kammer das Glas zunächst auf über 1900°F erhitzt, und es in der unteren Kammer sehr langsam wieder abgekühlt wird, um innere Spannungen zu vermeiden. Dazwischen führt ein Trichter das geschmolzene Material durch eine Aluminiumoxid-Zirkon-Silikat-Düse in seinen programmierbaren Formen.
So entstehen Gefäße ohne menschliche Fehler, nach Algorithmen, mathematisch perfekt, in Aussehen und Design. So gibt es zumindest die Gruppe der Wissenschaftler an. Wie bei fast allen 3D-Verfahren ist aber auch hier noch eine Nachbearbeitung nötig, um scharfe Kanten zu entfernen, den Boden zu polieren, der durch die Druckplattform rauh bleibt. Ein weiterer Nachteil ist, das außerdem einige Schritte noch per Hand erfolgen müssen. So fehlt beispielsweise die Möglichkeit, den Druck automatisch zu starten, zu beenden und das Glas zu schneiden, wenn es an einem Ende angelangt ist.
Unabhängig vom Material ist 3D-Druck noch immer ein notorisch langsamer Prozess. Das G3DP-Verfahren kann in Bezug auf Geschwindigkeit noch immer nicht die Effizienz der modernen, einfachen Glasproduktion in der Verpackungs- und Getränkeindustrie erreichen. Aber wenn es um die Schaffung weitaus komplexere Strukturen für andere Nutzungen kommt, könnte der MIT G3DP Prozess Glasstrukturen hervorbringen, die bislang nicht für möglich gehalten wurden. Wir dürfen gespannt sein, was die Zukunft bringt …
Auf den folgenden Seiten zeigen wir Euch erste Ergebnisse der neuen Drucktechnik:
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