In nahezu allen Smartphones und mobilen PC-Gerätesystemen sind inzwischen zum Teil auch sehr hochwertige Kameras eingebaut. Hier kann jeder seiner kreativen Fotografie freien Lauf lassen und fantastische Bilder oder auch Videosequenzen erstellen. Doch eine Frage wird sich von Beginn an unweigerlich stellen: Wohin mit den teils riesigen Datenmengen von zudem unterschiedlichen Geräten? Wie organisiert man diese sinnvoll und wie schützt man die Daten vor dem Verlust durch Gerätedefekte?
Zentralisieren der Daten
Die erste Frage, die man sich stellen sollte, ist die der systematischen Organisation der teils verteilten Daten auf verschiedenen Geräten wie dem Smartphone, dem Tablet und dem Notebook. Hier ein paar Fotos, dort ein kleines Video und ehe man sich versieht, landen tausende Fotos allein auf dem Smartphone. Die Übersicht geht dort ohne Frage schnell verloren und sehr häufig würde man die Daten auch auf anderen Geräten wie z. B. dem PC im Büro benötigen. Der erste Schritt ist nun also eine Zentralisierung aller Daten an einem gemeinsamen und sicheren Ort, der optimaler Weise von den anderen Gerätetypen auch leicht erreicht werden kann. Das Schlagwort hierzu: Die Cloud.
Foto Backup in die Cloud
Bereits in dem Moment, wo auf einem Smartphone ein Foto erstellt und sofort auch in die Cloud übertragen wird, ist schon eine erste Stufe eines Backups etabliert und die Dateien sind zweifach vorhanden. In der Regel synchronisieren sich die Datenspeicher für Bilder oder Videos am Smartphone mit der Cloud auch automatisch, sobald eine Datenverbindung besteht. Nun genießt man auch schon den Vorteil, von anderen Geräten – die mit dem Datenspeicher in der Cloud verbunden werden können – direkt auf diese Informationen zugreifen und diese auch bearbeiten zu können. Die externe Datenspeicherung bei einem Cloud-Dienst ist extrem komfortabel, inzwischen auch sehr sicher und in die verschiedenen aktuellen Betriebssystem-Plattformen von Apple, Android und Windows weitestgehend integriert.
So klappt es mit Apple-Systemen
Bei Apple ist ein Foto Backup in die Datenwolke „iCloud“ relativ einfach über eine entsprechende Anwendung realisierbar. Die iCloud-Fotomediathek arbeitet dabei nahtlos mit der Foto-App zusammen und sichert die Fotos und Videos direkt in die iCloud. Dort stehen die Daten dann allen Geräten wie dem iPhone, iPad, iPod touch, dem Mac und Apple-TV direkt zum Zugriff zur Verfügung. Dieses System spiegelt somit auch alle Änderungen an die Geräte, die beispielsweise durch eine Fotobearbeitung, einem Videoschnitt oder durch das Löschen einer Datei durchgeführt wurden. Ein weiteres Highlight ist die Verfügbarkeit dieser Anwendung für Windows-Systeme. Somit können auch alle Fotos und Videos von Windows-PCs in die iCloud hochgeladen und verwaltet werden. Damit ist die Möglichkeit vorhanden, Windows- und Mac-Systeme gleichermaßen unter einem Dach zu verwalten. Wer zuhause vielleicht mit Windows-Systemen und im Job an einem Mac arbeitet, wird diese Datenbrücke schnell schätzen lernen.
Auch bei Android verfügbar
Wenn man ein Smartphone mit Android-Betriebssystem verwendet, so kann man mit der Google-Fotos-App alle auf dem Gerät abgelegten Fotos und Videos in der Google-Foto-Galerie speichern. Google unterscheidet hier sogar zwischen „sichern“ und „synchronisieren“, um verschiedene Anforderungen erfüllen zu können. Mit einer Sicherung der Daten werden diese in der Datenwolke „Google-Drive“ wirklich nur gesichert und können dort später wieder für eine Wiederherstellung geladen werden. Wenn man sich am Smartphone aber für das Synchronisieren entscheidet, so wird der Speicherplatz auch für Änderungen und Löschungen freigeschaltet. Somit wird das Bearbeiten oder Löschen einer Datei auch an allen angemeldeten und verbundenen Systemen abgebildet. Auch im Android-Universum ist die Möglichkeit gegeben, von anderen Plattformen wie Apple oder Windows aus auf die Daten im Google-Drive zugreifen zu können. Für ein komplettes Backup eines Android-Smartphones gibt es verschiedene Apps, die diese Aufgabe perfekt erledigen.
Zu guter Letzt: Windows
Wer ein aktuelles Windows-Smartphone sein Eigen nennt, muss beim Thema Foto Backup ebenfalls auf nichts verzichten. Hier sieht man einmal mehr, wie eine zugleich einfache und professionelle Datensicherung über alle Geräteklassen hinweg funktioniert. Bei allen neueren Windows-Systemen ist die Datenwolke „OneDrive“ der Dreh- und Angelpunkt für eine Datenspeicherung. Dabei spielt es keine Rolle, ob man ein Smartphone, Tablet, Convertible, Notebook oder PC-System verwendet. Mit OneDrive hat man einen universellen Datenspeicher, der weit über das Sichern der Daten hinausgeht. Der Cloud-Dienst ist selbst auf einem Lumia-Smartphone direkt im Betriebssystem verankert und ermöglicht ein automatisiertes Backup und die Synchronisierung von Fotos, Videos und vielen anderen Datentypen. Sobald man am Smartphone ein Bild erzeugt, wird es – eine aktive Datenverbindung vorausgesetzt – sofort auf OneDrive hochgeladen und steht allen angebundenen Systemen unmittelbar zur Verfügung. Zudem kann man über den Dateiexplorer auch manuell jederzeit alle Arten von Daten hochladen und teilen.
Bordmittel, Apps oder Webdienste?
Neben den vorgestellten „hauseigenen“ Bordmitteln zum Foto Backup kommen aber noch weitere Möglichkeiten ins Spiel. Für alle Betriebssysteme und Gerätearten gibt es eine Vielzahl an zusätzlichen Apps und Anwendungen, die eine Datensicherung und Archivierung von Fotos ermöglichen.
Bei Apple kann man über das Medien-Verwaltungstool „iTunes“ auch ein lokales“ Backup anfertigen und z. B. auf eine externe HDD, CD, DVD oder NAS speichern. Eine Kombination aus „iCloud-Fotomediathek“ und „iTunes“ sollte somit eine stabile Grundlage für die Sicherung von Fotos, Videos und Systemdaten darstellen. Wenn man ein solches manuelles Backup dann noch mit Apples Time-Machine automatisiert, habt man eine sehr gute Backup-Lösung für seine iOS und OSX Geräte erreicht.
Mit einem Android-Smartphone oder Tablet kann man ebenfalls auf eine Vielzahl an App’s für eine Datensicherung zugreifen. So hilft der „MyPhoneExplorer“ bei einem einfachen lokalen Backup auf ein beliebiges Speichermedium. Weitere Kandidaten wären „Titanium-Backup“ oder auch „Helium“. Eine Hürde steht bei Android allerdings fast immer im Wege: Ein tiefgreifendes Backup benötigt grundsätzlich „Root-Rechte“, um auf alle Speicherbereiche zugreifen zu können. Zumindest „Helium“ verzichtet darauf und sichert grundlegende Daten auch ohne Murren.
Auf einem Windows(-Phone)-System ist die Cloudlösung „OneDrive“ tief im Betriebssystem und im Dateiexplorer oder als eigene App integriert. Somit kann man auf einem Smartphone, Tablet oder PC-System sofort auf die SD-Karte, einem per USB verbundenen Laufwerk oder auf eine Netzwerk-NAS sichern und hat dann ein eigenes lokales Backup. Zusätzlich gibt es auch für Windows entsprechend zahlreiche Apps und Anwendungen wie „Paragon Backup&Recovery“, „Acronis Backup“ oder „O&O Backup“ für automatisierte Backups, welche sogar die ganze OneDrive-Cloud lokal sichern können.
Eigeninitiative als Sicherheitsnetz
Bei allen vorgestellten Möglichkeiten, Apps und Lösungen bleiben jedoch immer einige Zweifel und Überlegungen offen. Möchte man seine Daten wirklich einem fremden Anbieter zur Speicherung anvertrauen? Kann man sich auf die sichere Speicherung seiner vielleicht sogar sehr wertvollen Daten wirklich verlassen? Nun, beide Fragen kann nur jeder für sich klären und beantworten. Eines ist sicher: Niemand wird und kann eine absolute Sicherheit für die Daten bescheinigen. Es bleibt somit immer ein nicht kalkulierbares Restrisiko übrig.
Wenn man jedoch stolzer Besitzer eines Web-Routers wie z. B. einer AVM Fritz!-Box ist, so kann man sich sehr leicht eine eigene „Cloud“ anlegen und verwalten. So ist es hier ganz einfach möglich, eine NAS per Gigabit-LAN mit dem Router zu verbinden und für einen Internet-Fernzugriff freizugeben. So kann man über seine Daten selbst bestimmen und diese dann auch selbst organisieren. Allerdings ist es auch ein nicht zu unterschätzender Mehraufwand, den man hier zu leisten und zu verwalten hat.
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