“The EU referendum vote divided the country, with the majority of creatives voting to remain in the EU,” das sagt jedenfalls Marcus Fairs, Chefredakteur der Designplattform Dezeen. “Whether we like it or not, Brexit is going to happen. So it’s time to start thinking about what image the UK wants to project and trying to create a positive vision for the future. A new passport could help achieve that.”
Der Pass eines coolen, wohlhabenden Landes in einer angenehmen Klimazone ist ein begehrtes, wertvolles Gut, denn er bündelt und visualisiert viele Aspekte: er steht für nationale und individuelle Identität, Status, Exklusivität und natürlich Fälschungssicherheit. In UK wird alle fünf Jahre ein neuer Pass aufgelegt. Der aktuell gültige, ‘neue’ britische Passport erschien 2015 unter dem gestalterischen Thema ‘Creative United Kingdom‘, gilt als weltweit sicherstes Dokument seiner Gattung. An seinem teuflisch komplizierten Mix aus unsichtbaren Druckfarben, Spezialfasern, dem mehrfarbigen Garn, das die Seiten zusammenhält und einlaminierten Holgrammen sollen sich auch die abgefeimtesten Fälscher die Zähne ausbeißen. Aber, glaubt man Oliver Wainwright, dem Autor des Artikels in The Guardian, so haben die geistigen Väter des bisher noch gültigen ‘neuen’ britischen Passes dabei ein paar andere wichtige Aspekte aus dem Blick verloren bzw. gehörig verbaselt. Einer seiner Makel ist, dass er auf seinen 34 Seiten nur zwei Frauen abbildet…
Die Designplattform Dezeen hat jetzt auch einen – wenngleich inoffiziellen – Wettbewerb zum Re-Design eines neuen Reisedokuments ausgeschrieben, wie es ab dem Tag ‘B’ alle Bürger des Inselreiches mit sich führen müssen, wenn sie zum Beispiel die EU bereisen wollen. Gesucht wird eine “positive Vision des Vereinigten Königreiches nach dem Brexit, die alle UK-BürgerInnen repräsentiert.”
Der siegreiche Entwurf ist mit £1,000 dotiert, der zweite Platz mit £500. Der dritte auf dem Treppchen darf sich immerhin noch über £250 freuen.
Die Gewinner werden von einer prominent besetzten Jury gekürt:
Deyan Sudjic, Director des Design Museums, London;
Rohan Silva, Gründerin von Second Home und Ex-Regierungsberaterin policy;
Margaret Calvert, Grafikdesignerin;
Oliver Wainwright, Architektur- und Designkritiker bei The Guardian;
Anita Taylor, Dekan der Bath School of Art and Design und Chairman des Council for Higher Education in Art and Design;
Sharon Hodgson, ‘MP for Washington and Sunderland West’ und chair der All-Party Parliamentary Group for Art, Craft and Design in Education;
Marcus Fairs, Gründer Chefredakteur von Dezeen.
Die siegreichen Entwürfe werden im Design Museum in London ausgestellt. Eine größere Auswahl von Einsendungen wird im Rahmen der Clerkenwell Design Week in London im Mai 2017 gezeigt werden.
“The competition is free to enter.”
Hier ein Manifest zum Thema ‘Design nach dem Brexit’, adressiert an die britische Regierung:
http://downloads.dezeen.com/brexit-design-manifesto-dezeen.pdf
Hier der aktuelle Passport im Detail:
https://www.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/473495/HMPO_magazine.pdf
Ganz cool findet der DESIGNBOTE übrigens das Daumenkino mit dem dahintrottenden Elch im finnischen Pass:
Bildquelle: pixabay.com / Etereuti
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