Das Kölner Orangerie Theater präsentiert sich mit einem durchdachten Corporate Design, das Inklusion und Zugänglichkeit in den Mittelpunkt stellt. Verantwortlich für die Neugestaltung zeichnet Felix Bosse mit seinem Studio „We will love Mondays”, das sich auf barrierefreie Gestaltung spezialisiert hat.
Design als Einladung statt Ausschluss
Dr. Sarah Youssef, künstlerische Leiterin des Theaters, beschreibt die Vision hinter dem Relaunch: „Wir verstehen uns als Raum des Dialogs und der Teilhabe. Unser neues Erscheinungsbild macht diese Haltung erlebbar – durch Zugänglichkeit statt Lautstärke, durch Einladung statt Voraussetzung.”
Die Gestaltungsstrategie basiert auf einem klaren Grundsatz: Kulturelle Angebote sollten für alle Menschen gleichermaßen erreichbar sein – auch visuell. Dieser Anspruch zieht sich konsequent durch alle Kommunikationskanäle des Theaters.
Inklusive Gestaltung in der Praxis
Bei der Umsetzung wurden sämtliche Touchpoints neu gedacht:
- Typografie: Lesbarkeit steht über gestalterischer Selbstverwirklichung
- Beschilderung: Orientierung wird zum intuitiven Erlebnis
- Digitale Interfaces: Barrierefreiheit von Grund auf mitgedacht
- Printmedien: Klare Strukturen ersetzen komplexe Layouts
Das Ergebnis ist eine visuelle Identität, die bewusst auf Überinszenierung verzichtet. Stattdessen kommuniziert sie die Offenheit des Hauses durch durchdachte, reduzierte Formsprache.
Expertise trifft Haltung
Felix Bosse bringt seine Spezialisierung auf inklusive Gestaltung gezielt ein: „Unsere Aufgabe war es nicht, das Theater neu zu erfinden. Wir wollten seine bestehende Offenheit visuell erlebbar machen – mit einem Erscheinungsbild, das aktiv gegen Ausschluss arbeitet.”
Als Mitglied im Rat für Inklusion des Deutschen Designtages setzt sich Bosse kontinuierlich für universell zugängliche Gestaltung ein. Mit „We will love Mondays” realisiert er Projekte von barrierefreien Websites über inklusive Ausstellungen bis hin zu durchdachten Markenidentitäten.
Mehr als ein Redesign
Das neue Erscheinungsbild des Orangerie Theaters zeigt exemplarisch, wie zeitgemäßes Design funktionieren kann: nicht als dekoratives Element, sondern als Werkzeug für Teilhabe. Ein Ansatz, der in der Kulturlandschaft Signalwirkung haben könnte.





0 Kommentare